Lindauer Zeitung

Der neue Stadtbaume­ister geht schon wieder

Jan Gebel leitet das Bauamt Lindenberg noch kein ganzes Jahr, kehrt dem Allgäu aber wieder den Rücken

- Von Benjamin Schwärzler und Peter Mittermeie­r

- Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte die Stadt Lindenberg schlicht vergessen, die alte Stellenaus­schreibung von ihrer Homepage zu nehmen. Doch das ist nicht der Fall. Tatsächlic­h wird im Rathaus erneut eine leitende Stelle frei – denn Stadtbaume­ister Jan Gebel wird Lindenberg im Sommer schon wieder verlassen. Das hat Hauptamtsl­eiter Roland Kappel auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt. Als Nachfolger­in oder Nachfolger werden nun eine Architekti­n oder ein Architekt, eine Stadtplane­rin oder ein Stadtplane­r gesucht.

Jan Gebel hatte im August 2021 als Nachfolger von Marlen Walser die Leitung des Stadtbauam­tes in Lindenberg übernommen. Zuvor hatte er mit seiner Familie in den USA gelebt und von dort aus als Architekt für ein Büro in Bad Segeberg gearbeitet. Aus familiären Gründen zieht es ihn nun auch wieder nach Norddeutsc­hland zurück, obwohl er gerne im Allgäu heimisch geworden wäre. Gebel verlässt Lindenberg laut Kappel zum 1. August.

Die Stadt hat die Stelle nun auf ihrer Homepage und auf Fachportal­en neu ausgeschri­eben – und zwar „zum nächstmögl­ichen Zeitpunkt“. Bewerbunge­n sollten bis spätestens 15. Mai bei der Stadt eingehen. Die

Stadtverwa­ltung hofft, dass die Nachfolger­in oder der Nachfolger möglichst vor dem 1. August anfangen kann, um sich von Gebel in die laufenden Projekte einarbeite­n lassen zu können. Dazu gehören unter anderem das Mobilitäts­konzept und die Fortschrei­bung

Allerdings räumt Hauptamtsl­eiter Roland Kappel mit Blick auf mögliche Kündigungs­fristen ein, dass die Wahrschein­lichkeit „relativ gering“

des

Flächennut­zungsplane­s. sei, dass dies gelingt. Bereits die Stellenaus­schreibung im vergangene­n Jahr hatte länger gedauert als erwartet, der Posten war einige Wochen lang vakant. „Das Bauwesen ist ein Bereich, der momentan boomt“, weiß Kappel. Die freie Wirtschaft könne nun mal deutlich mehr bezahlen als die öffentlich­e Hand – wenngleich diese dafür Jobsicherh­eit bieten könne.

Die Leitung des Stadtbauam­tes ist mit viel Verantwort­ung verbunden. Im Rathaus in Lindenberg gibt es insgesamt weiß der Hauptamtsl­eiter

Roland Kappel nur drei Amtsleiter­stellen: im Hauptamt, dem auch das Ordnungsam­t sowie das Kultur- und Gästeamt unterstell­t sind, in der Kämmerei – und im Bauamt. Dessen Leiterin oder Leiter führt ein achtköpfig­es Team und ist unter anderem für Bauleitpla­nung, Gebäudeunt­erhalt und Klimaschut­z zuständig. Auch der Bauhof mit gut 20 Mitarbeite­rn fällt in diesen Verantwort­ungsbereic­h.

Offen ist eine Führungsst­elle derzeit auch in der Verwaltung­sgemeinsch­aft Argental. Sie sucht einen Geschäftss­tellenleit­er oder eine -leiterin. Die Ausschreib­ung auf die Stelle läuft noch bis Ende dieser Woche. „Die Bewerbunge­n halten sich bisher in Grenzen“, sagt der VG-Vorsitzend­e Markus Eugler, Bürgermeis­ter von Grünenbach. Auch die Verwaltung­sgemeinsch­aft muss die Stelle innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal neu besetzen. Die letzte Stelleninh­aberin, die die Arbeit im Rathaus in Röthenbach im Januar aufgenomme­n hatte, kündigte zum Ende der Probezeit wieder.

Lange nach einer Leitung des Hauptamtes hat die Marktgemei­nde Weiler-Simmerberg gesucht. Jetzt ist die frühere Stelleninh­aberin zurück im Rathaus. Julia Fischer (früher Bentz) hat an diesem Montag ihre Arbeit wieder aufgenomme­n, berichtet Bürgermeis­ter Tobias Paintner auf Anfrage unserer Redaktion.

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