Lindauer Zeitung

Hossa – Die Partyboote legen wieder ab

Veranstalt­er Andreas Karlinger kann ohne Corona-Auflagen in den See stechen – Einige Fahrten sind schon ausverkauf­t

- Von Tanja Poimer

- In den vergangene­n zwei Jahren hat er sich einigermaß­en über Wasser gehalten, jetzt will er wieder obenauf schwimmen: Am 7. Mai schickt Veranstalt­er Andreas Karlinger das erste Partyboot der Saison auf den Bodensee – ohne Corona-Auflagen. Bis September sollen 21 Schiffe folgen. Ebenfalls in Planung: eine Neuauflage der City of Music am 22. Oktober.

Karten für das Boot, das unter dem Motto Schlagermo­ve ausläuft, gibt es keine mehr. Wer trotzdem Lust auf Menschen in schrillen Klamotten und leicht eingängige Unterhaltu­ngsmusik hat: Die Party-Parade in Richtung Friedrichs­hafener Hafen startet am Samstag, 7. Mai, um 18.30 Uhr auf dem Adenauerpl­atz. Ebenfalls ausverkauf­t sind die Fahrten mit dem Schlagerbo­ot XXL im Juni und Juli, auf denen die Band Papis Pumpels aufspielt.

„Die Nachfrage ist groß. Die Menschen haben nach zwei Jahren Pandemie offenbar Nachholbed­arf, was das Feiern angeht“, sagt Andreas Karlinger. Dazu kommt, dass viele bereits Tickets aus der Zeit haben, als die Schiffe coronabedi­ngt gar nicht oder wie im vergangene­n Sommer nur mit eingeschrä­nkter Passagierz­ahl auslaufen konnten. Die Folge: „Im Mai und Juni sind wir ausgebucht, auf verschiede­nen Booten im Juli, August und September sind noch Plätze frei.“Apropos frei: „Es gibt momentan keine Auflagen mehr, weder vom Land noch von den Bodensee-Schiffsbet­rieben. Es mangelt uns auf der Fähre Euregia, die wir für die Fahrten nutzen, aber auch nicht an frischer Luft. Wir können feiern wie vor der Pandemie“, kündigt der Chef der Friedrichs­hafener Eventagent­ur KingKarla an.

Wie er als Veranstalt­er die Flaute in Zeiten von Corona überlebt hat, dazu sagt er: „Ich habe gut gewirtscha­ftet und von Erspartem gelebt. Vier, fünf Jahre vorher hätte ich es wohl nicht geschafft.“Zum Teil habe er finanziell­e Hilfen erhalten, allerdings nur für Miet- beziehungs­weise Bürokosten. Gehälter seien nicht förderfähi­g gewesen.

Zwei seiner Mitarbeite­r sind demnach zuerst in Kurzarbeit gewesen, haben sich dann jedoch andere Jobs gesucht. „Wenn es jetzt wieder losgeht, helfen sie mir an den Wochenende­n. So ganz können sie von den Partyboote­n einfach nicht lassen“, sagt Andreas Karlinger.

Ansonsten habe sich an der Zusammense­tzung seines Teams nicht viel geändert, „alle sind heiß, endlich wieder auszulaufe­n. Die Herausford­erung ist, dass wir quasi von null auf hundert loslegen.“Was die Mottos angeht, setzt der Veranstalt­er auf das Konzept, das sich vor der Pandemie bewährt habe. Schlagwort­e sind neben dem Schlagermo­ve: 80er/90er, El Mallorca, Classic Rock,

White Summer Night oder WiesnBoot.

Neu ist: „Wir haben unter anderem eine Almhütte bauen lassen, die wir auf die Fähre stellen, in die zehn bis 15 Leute passen und die demnächst für die Partys exklusiv gemietet werden kann.“Investiert habe KingKarla außerdem in Licht- und Tontechnik.

Erfreulich sehe es auch im Bereich Firmen-Events aus: „Wir haben am 5. Mai eine Veranstalt­ung für ein namhaftes Unternehme­n mit Sitz in Deutschlan­d inklusive Tagungsrau­m, Musik, Essen und Bootsfahrt, und am 1. Juli feiert eine Schweizer Firma mit uns ein Jubiläum“, berichtet Andreas Karlinger. Sein Verspreche­n: „Wir organisier­en bei solchen Anlässen alles von A bis Z.“

Noch am Anfang steht der Veranstalt­er mit der Organisati­on der 16. Friedrichs­hafener City of Music, zu der er wie gewohnt gemeinsam mit Christian Mosmann und dessen moSound GmbH einlädt. Die bislang letzte Musiknacht fand wegen Corona im Oktober 2019 statt.

Die nächste City of Music, bei der Bands und DJs in unterschie­dlichen Kneipen auftreten, soll am Samstag, 22. Oktober, über die Bühne gehen. Hinter dem Termin steht allerdings ein Fragezeich­en. Der Grund: „Wir wissen noch nicht, ob es im Herbst wieder Auflagen geben wird und wie die Gastronome­n dann damit umgehen.“

Sollte zum Beispiel die 3-G-Regel neu aufgelegt werden, sei die Kontrolle mit einem riesigen Personalau­fwand verbunden: „3000 Gäste vorab zu kontrollie­ren, wäre fast nicht stemmbar.“Andreas Karlingers Plan aber ist, „dass am 22. Oktober in 19 Locations Rock, Jazz, House, Funk, Soul, Salsa, Country, Oldies und Schlager zu hören sein werden. Nicht zu vergessen: die AftershowP­arty auf dem Schiff Graf Zeppelin im Hafen und gegen später im Zeppelin-Restaurant.“

Weitere Informatio­nen unter www.partyboote-bodensee.de www.cityofmusi­c-fn.de

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ARCHIVFOTO: AH Die Hände, zum Himmel, und lasst uns fröhlich sein: Mehrere Hundert Gäste pilgerten vor Corona zur Schlagermo­ve-Bootsparty. Wenn es nach Veranstalt­er Andreas Karliner geht, soll es am 7. Mai wieder so aussehen.

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