Das ultimative Finale
Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen erwartet in Berlin eine Riesenkulisse
- Den Glauben an die eigene Stärke und an den Gewinn der Meisterschaft haben die Volleyballer des VfB Friedrichshafen noch lange nicht aufgegeben. Auch wenn die Häfler nach einer 2:0-Führung in der Play-off-Finalserie der Bundesliga gegen die Berlin Recycling Volleys schon zwei Matchbälle vergeben haben. Auch wenn die Häfler am Samstag (18.30 Uhr/Twitch) in der MaxSchmeling-Halle in der Hauptstadt der Außenseiter sind. Ihrem Ruf als Spezialist für K.o.-Spiele will der VfB einmal mehr gerecht werden. „Alles, was in den vergangenen neun Monaten war, zählt nicht mehr“, sagt Trainer Mark Lebedew. „Es ist wie ein Pokalfinale, und da haben wir gut gespielt.“
In dieser Saison hat der VfB Friedrichshafen tatsächlich alle Partien gewonnen, in denen es darauf ankam. Sowohl die Pokalspiele in Königs Wusterhausen, in Düren, gegen Berlin und im Finale gegen Lüneburg als auch das zweite und dritte Spiel im Play-off-Viertelfinale gegen Herrsching nach der unerwarteten Auftaktniederlage zu Hause. „Wir haben diese Saison mehr als einmal bewiesen, dass Druck das ist, was uns funktionieren lässt“, sagt der zuletzt so starke Außenangreifer Luciano Vicentin in einem Interview auf der Vereinshomepage. „Wenn es ums Ausscheiden ging, waren wir da.“
Von den Fans gab es am Mittwochabend in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm direkt eine Aufmunterung – aber auch ein klares Signal: „Dann eben in Berlin“, stand auf einem Spruchband, das der Fanclub entrollte. Die Sehnsucht nach dem 14. deutschen Meistertitel, es wäre der erste seit 2015, ist groß. Sowohl bei den Profis als auch bei den Fans.
Das wird am Samstagabend aber eine immens schwere Aufgabe. Die
Berliner, die die Hauptrunde der Bundesliga dominierten, haben sich im Play-off-Finale stark zurückgekämpft. Den BR Volleys um Topstar Sergej Grankin war in den Duellen drei und vier kaum bis gar nicht anzumerken, dass sie kurz davor sind, die Saison mit einer großen Enttäuschung zu beenden. Nichts anderes wäre eine Vizemeisterschaft für die Berliner, die zuletzt fünfmal
VfB-Trainer Mark Lebedew über das
finale Finalspiel in Berlin in Folge Meister wurden – fünfmal im Finale gegen Friedrichshafen.
Der Druck ist aber auch bei den Häflern groß. „Wir können glücklich und stolz auf unsere Saison sein“, sagt Lebedew. Diese Spielzeit mit vielen Höhen und Tiefen soll natürlich mit dem maximalen Erfolg zu Ende gehen. „Die Situation ist für beide Mannschaften gleich“, meint Lebedew. „Wir haben in den Playoffs konstant durchgezogen und müssen am Samstag einfach unser Bestes konstant abrufen.“
Erfreulich aus Sicht der Häfler ist, dass sich Simon Hirsch schon wieder deutlich besser fühlt. Der 30-jährige Diagonalangreifer musste am Mittwoch bei der 1:3-Niederlage des VfB in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena gesundheitlich angeschlagen vom Feld. „Es geht ihm schon viel besser als in den vergangenen Tagen“, meint Lebedew. „Er wird bis zum Spiel noch dazulegen können und auf jeden Fall spielen können.“Ein fitter Hirsch wäre für den VfB viel wert – denn nach der schweren Verletzung von Vojin Cacic sind die Wechseloptionen bei den Häflern im Angriff begrenzt.
Die Kulisse in der Max-Schmeling-Halle
wird beeindruckend sein. Laut den BR Volleys waren bereits am Freitag nur noch Karten für den Oberrang erhältlich. Erwartet werden mehr als 7000 Zuschauer. „Wir wollen dieses finale Spiel genießen und uns mit unseren Fans zum Titel kämpfen“, wird Cody Kessel auf der Homepage der BR Volleys zitiert. Der Titel ist selbstverständlich auch das Ziel der Häfler Volleyballer. „Wir müssen unsere gute Spielweise von Mittwoch pro Satz noch ein bisschen länger halten“, sagt Lebedew. „Unser Bestes ist sehr gut, das wissen wir.“Das gilt es am Samstag zu beweisen.