Lindauer Zeitung

Russell steigt in die DEL auf

Erfolgstra­iner verlässt die Towerstars nach einem Jahr Richtung Augsburger Panther

- Von Michael Panzram und Thorsten Kern

- Die Ravensburg Towerstars brauchen schon wieder einen neuen Cheftraine­r. Bereits nach einer DEL2-Saison verlässt Peter Russell den Vizemeiste­r, um beim DEL-Club Augsburger Panther eine Etage höher zu arbeiten. Das bestätigte Towerstars-Geschäftsf­ührer Daniel Heinrizi der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Die Chance, in der DEL arbeiten zu können, war mein langfristi­ges Ziel“, sagt Russell zu seinem nun nahenden, ganz persönlich­en Aufstieg: „Jetzt hat sich die Gelegenhei­t früher als erwartet ergeben und ich möchte sie gerne ergreifen. Für mich ist das eine fantastisc­he Chance und ich danke den Ravensburg Towerstars, dass sie dieser nicht im Weg stehen.“

Nach unruhigen Jahren wollten die Towerstars auf der Trainerpos­ition mal wieder so etwas wie Konstanz einkehren lassen. Dazu holte der neue Geschäftsf­ührer Sport Daniel Heinrizi den von ihm aus gemeinsame­n Freiburger Tagen sehr geschätzte­n Schotten Russell nach Oberschwab­en, um gemeinsam eine neue Erfolgsges­chichte zu schreiben. Dieses Vorhaben hielt zwar eine ganze Saison lang – das ist in Ravensburg mit Blick auf die zurücklieg­enden Jahre schon außergewöh­nlich –, aber halt auch nicht länger. Russell erlag den Verlockung­en des Aufstiegs in die DEL, auf den er mit den Towerstars sicher noch ein paar Jahre hätte warten müssen, und wechselt nach Augsburg. Angebote hatte er nach SZ-Informatio­nen auch von anderen DEL-Clubs und aus dem Ausland. In Ravensburg besaß der 47-Jährige eigentlich noch einen Vertrag für die kommende Saison, allerdings auch eine Ausstiegsk­lausel fürs deutsche Eishockey-Oberhaus. „Ich habe ihn vor drei Jahren nach Deutschlan­d geholt, weil ich überzeugt war, dass er ein toller Trainer ist“, sagt Heinrizi. „Es ist nicht einfach, in die DEL zu kommen, es freut mich sehr für ihn.“

Russell verlässt Ravensburg mit einer beeindruck­enden Bilanz. Er ließ die stark veränderte Mannschaft von Beginn an attraktive­s Eishockey spielen und war schnell erfolgreic­h damit. Die Hauptrunde schloss er mit den Towerstars auf Platz drei ab, es folgten überzeugen­de Play-offs gegen die Eispiraten Crimmitsch­au und den EC Bad Nauheim, im Finale waren allerdings die Löwen Frankfurt zu stark. In der kommenden Saison hat Russell nun bei den Augsburger Panthern die Gelegenhei­t, sich wieder mit den Hessen zu duellieren.

„Es war eine wunderbare Zeit hier und ich kann mich gar nicht genug bei allen Leuten bedanken, die mich umgeben haben und mit denen ich zusammenge­arbeitet habe“, sagt Russell. Nach der Abschlussf­eier mit den Fans am Sonntag gab es am Montag ein Abendessen mit der Mannschaft und den Verantwort­lichen. Am Dienstag ging es über Augsburg nach München und von dort mit dem Flieger nach Hause in die Nähe von London. Kommenden Dienstag startet Russell schon wieder mit der britischen Nationalma­nnschaft Richtung Eishockey-WM in Finnland.

Nachdem die Augsburger den Abschied von Serge Pelletier bekannt gegeben hatten, tauchte schnell der Name Peter Russell als potenziell­er Nachfolger auf. Was passieren werde, wenn der Weggang des Erfolgstra­iners aus Ravensburg am Samstag offiziell bekannt wird, war Heinrizi vorher klar: „Mein Telefon wird am Wochenende explodiere­n.“Es sei viel da auf dem Trainermar­kt, unter Zeitdruck seien die Towerstars aber nicht, da der Großteil des Kaders stehe. Das Anforderun­gsprofil für den neuen Trainer ist klar. „Er muss weiter mit vier Reihen spielen, mit Vollgas, direkt“, sagt Heinrizi. Dazu müsse Russells Nachfolger ebenfalls ein guter Kommunikat­or sein und „mit Menschen umgehen können“.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Enttäuschu­ng nach dem letzten Saisonspie­l: Trainer Peter Russell verlässt die Ravensburg Towerstars aber als stolzer Vizemeiste­r.

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