Mia san Ibiza
Wer wie der FC Bayern circa 232-mal in Serie Deutscher Meister geworden ist, dem kann keiner! Ist der Konkurrenzkampf erst ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert! Mia san mia! Und jetzt san mia Ibiza: Party zum Saisonende, Kaltgetränke und heiße Nächte.
Ähnliches kennt Otto Normalvereinsmeier ja aus der Kreisliga oder vom Kegelverein Alle Neune. Ist die Spielzeit vorbei, geht’s an den Ballermann oder – weitaus häufiger – in die kleine Hütte nebenan, um die Spielzeit gebührend zu feiern. Anders die Münchner: Die Saison läuft, der
Meister säuft. Gereist wird, obwohl es für andere Clubs noch um den Klassenerhalt geht. Arme-LeuteProbleme, wie sie etwa den nächsten Gegner VfB Stuttgart plagen, perlen vom Rekordchampion ab, wie kondensiertes Wasser vom CaipirinhaGlas an der Strandbar.
Ihrem eigentlichen Anspruch folgend sind die Bayern, während übrigens die Champions League noch läuft, zumindest beim Bechern europäisch dabei. Sie feiern zwei Tage auf Ibiza und nicht etwa im Turnerheim Spinnenhirn nahe Unterankenreute hinterm Rößlerweiher.
Apropos Hirn, clever war es nicht, dass der Verein den Umtrunk-Trip zur Unzeit erlaubt hat. Ulkig klingt die Erklärung von Sportchef Hassan Salihamidzic, es handele sich um eine „teambildende Maßnahme“. Meinte er Maß-Aufnahme? Nein, da hätte ja auch ein Münchner Biergarten gereicht. Blöd für den VfB, der am Sonntag bei den Bayern antritt, dass die Ibiza-Allstars nun ihr angekratztes Image aufpolieren müssen. Nüchtern betrachtet liegt Stuttgarts Siegchance im Promillebereich. (jos)