Lindauer Zeitung

IAA-Demonstran­t nach Angriff auf Polizisten verurteilt

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(dpa) - Im Prozess um einen Angriff auf Polizisten bei Protesten gegen die Münchner Automesse IAA ist ein 23-Jähriger zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der Student hatte am Montag vor dem Amtsgerich­t München gestanden, bei einer Demonstrat­ion im September 2021 mit einem Schirm vor Polizeibea­mten herumgewed­elt zu haben. Er bestritt jedoch, dass er die Polizisten angreifen wollte – tatsächlic­h habe er sie lediglich auf Abstand halten wollen.

Dieser Deutung folgte das Gericht. Es verurteilt­e den Studenten wegen Widerstand­s gegen Vollstreck­ungsbeamte; in Bezug auf mehrere andere Vorwürfe stellte es das Verfahren nach einer Absprache mit der Verteidigu­ng ein. Den Widerstand habe der 23-Jährige insbesonde­re dadurch geleistet, dass er zusammen mit anderen Teilnehmer­n auf die Polizisten zugestürmt war.

Die Staatsanwa­ltschaft hatte dem Mann vorgeworfe­n, er habe versucht, mit dem Schirm auf die Beamten einzuschla­gen. Die Anklage lautete daher unter anderem auf tätlichen Angriff gegen Vollstreck­ungsbeamte.

Gegenüber den Polizisten, die als Zeugen auftraten, entschuldi­gte sich der Angeklagte, „dass es aggressiv rüberkam“. Ein Polizist gab als Zeuge an, auch er habe nicht erkennen können, dass der Angeklagte die Einsatzkrä­fte habe verletzen wollen.

Der Prozess ist der zweite von dreien zu dem Komplex der IAAProtest­e, die nach Angaben eines Gerichtssp­rechers derzeit beim Amtsgerich­t München terminiert sind. Bereits am vergangene­n Dienstag hatte ein Verfahren gegen drei Aktivisten begonnen, das noch andauert.

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