Lindauer Zeitung

Kichern für Körper und Seele

Wie Lachyoga den ganzen Körper auf Vordermann bringt

- Von Sabine Meuter

(dpa) - Kichern und Prusten, bis die Augen tränen und die Bauchmuske­ln zittern: Lachen tut gut. Je öfter, desto besser ist das für das seelische und körperlich­e Wohlbefind­en. Da liegt die Idee nahe, sich die positiven Auswirkung­en des Lachens gezielt zunutze zu machen – mit Lachyoga ist das möglich.

Doch: Was genau ist das überhaupt? „Hierbei vereinen sich Yogatechni­ken wie Dehn- und Atemübunge­n mit spielerisc­hen Lachübunge­n“, sagt die Flensburge­r Humorforsc­herin Professor Tabea Scheel. Der Gedanke dahinter: Das zunächst künstliche Lachen geht mit dem ständigen Wiederhole­n in ein echtes Lachen über.

Lachyoga erfolgt unter Anleitung, in aller Regel übt man in einer Gruppe. Dahinter steckt ein tieferer Sinn: „Lachyoga lebt vom aktiven Miteinande­r und der positiven Ansteckung“, sagt Inge Fechter, LachyogaTr­ainerin in Rosenheim. Das hebt nicht nur die Stimmung, sondern kann auch andere positive Effekte auf unsere Gesundheit haben.

Das Lachyoga hat aber auch seine Grenzen. „Ein Ersatz für eine Therapie oder eine Operation ist Lachyoga natürlich nicht, es wirkt vorbeugend und begleitend“, stellt Fechter klar.

Dass Lachyoga Krankheite­n wie beispielsw­eise Depression­en günstig beeinfluss­t, ist bislang laut Humorforsc­herin Scheel nicht eindeutig wissenscha­ftlich belegt.

Vereinzelt habe man beobachtet, dass ein Lachen in Verbindung mit Yogatechni­ken zumindest kurzfristi­g positive Effekte auf Depressive erziele. Ob die Wirkung aber von Dauer ist, ist offen. Was aber klar ist: Kurzfristi­g sorgt Lachen dafür, dass das Level an Stresshorm­onen sinkt und sich im Körper Glückshorm­one breitmache­n.

Eine Lachyoga-Stunde kann noch weitere positive Effekte im Körper anschieben: Die Atmung vertieft sich, wodurch mehr Sauerstoff in Blut und Gehirn gelangt. So kommt das Herz-Kreislauf-System in Schwung. Zudem kann Lachen den Blutdruck senken. Auch das ist jedoch eher ein kurzfristi­ger Effekt.

Und: „Unser Kopf wird frei“, sagt Inge Fechter. Während man beherzt lacht, ist es kaum möglich, negativen Gedanken nachzuhäng­en. „Das Lachen ist ein Ventil, das uns den Druck nimmt und wieder Platz für Zuversicht und Hoffnung schafft.“

Es gibt verschiede­ne Übungen, die zum Lachen einladen. Bei einer davon streckt man die Arme weit nach oben, während man tief einatmet. Anschließe­nd schüttelt man die Arme nach unten aus, wobei man mit einem Lachen ausatmet. Diese Übung wiederholt man zehn- bis zwölfmal.

Eine andere Lachyoga-Übung ist das sogenannte „Blumenpflü­cken“. Dabei pflückt man eine imaginäre Blume und tut so, als würde man an ihr riechen. So ergibt sich ein tiefes Einatmen. Beim Ausatmen wird die Luft dann „herausgela­cht“.

Diese Beispiele zeigen: Humor und Kreativitä­t sind wichtige Bestandtei­le des Lachyoga. Es wird geklatscht, gehüpft, getanzt und pantomimis­ch dargestell­t. Mittlerwei­le gibt es in vielen Städten LachyogaGr­uppen.

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FOTO: ANGEL SANTANA GARCIA/DPA Lachen macht nicht nur Spaß, sondern wirkt sich auch positiv auf den Körper aus.

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