Lindauer Zeitung

Hochland denkt an ein neues Werk für Simply V

Vegane Tochter des Käseherste­llers wächst weiter schnell – Bisher hat das Unternehme­n drei Standorte im Westallgäu

- Von Peter Mittermeie­r

Hochland ist vor allem Käse, aber nicht nur. Neben der Maschinenb­auTochter Natec gehören noch zwei weitere, vergleichs­weise junge Unternehme­n zu dem Konzern. Die Eva GmbH und Beetgold. Zusammen beschäftig­en sie mittlerwei­le circa 160 Mitarbeite­r, wie Hochland-Vorstand Hubert Staub bei der Bilanz-Pressekonf­erenz erklärte.

Die Eva GmbH ist seit sieben Jahren auf dem Markt. Das Unternehme­n entwickelt und produziert vegane Alternativ­en zum Käse. Es gibt sie mittlerwei­le in vielen verschiede­nen Formen. Konkrete Zahlen zu Umsatz und Ertrag der Töchter gibt Hochland nicht bekannt. Klar ist aber, dass Simply V schnell wächst. Hochland spricht für das Jahr 2021 von einem Plus von 58 Prozent.

Im vergangene­n Jahr haben neun Millionen Bundesbürg­er zu Produkten von Simply V gegriffen, eine Steigerung um 50 Prozent. Und noch eine Zahl verdeutlic­ht die Stellung der veganen Hochland-Tochter: Mit einem Anteil von 55 Prozent ist Simply V klar Marktführe­r in seinem – stark wachsenden – Segment. Mittlerwei­le hat das Unternehme­n außer dem Firmensitz in Oberreute noch einen Produktion­sstandort in Hergatz. Dort nutzt die EVA GmbH das frühere Alpenhof-Käsewerk. Zudem hat das Unternehme­n ihr Technikum, also die Entwicklun­g, in die frühere Sennerei nach Gestratz ausgelager­t.

Aktuell denkt Hochland an den Bau eines neuen, größeren Werkes, an dem die Standorte der Konzerntoc­hter zusammenge­fasst werden könnten. Das soll die Kapazitäte­n für die Zukunft sicherstel­len. „Es gibt keinen Sinn, zu den drei Standorten einen vierten zu bauen“, sagte Hubert Staub bei der Bilanz-Pressekonf­erenz. Welche Gemeinden als Standort in Frage kommen, dazu wollte sich der Hochland-Vorstand bei der Bilanz-Pressekonf­erenz nicht äußern. Hochland denke dabei aber auch an die Region.

Mit Beetgold hat Hochland mittlerwei­le noch eine weitere Tochter im Lebensmitt­elbereich abseits von Käse. Sie stellt Bio-Gemüsetort­illas her. Hauptzutat ist Trester, der bei der Saftherste­llung entsteht, aber bisher nicht für die Herstellun­g von Lebensmitt­eln genutzt wurde.

40 000 Kilogramm Trester hat Beetgold im vergangene­n Jahr zu Tortillas veredelt. Mittlerwei­le stellt das Unternehme­n auch Pizzaböden her und plant weitere Produkte.

Das aufstreben­de Start-up hat mittlerwei­le 15 000 Follower auf Instagram und ist im vergangene­n Jahr für den Bundesprei­s „Zu gut für die Tonne“nominiert worden. Damit zeichnet das Bundesmini­sterium für Ernährung und Landwirtsc­haft Projekte aus, die dazu beitragen die Verschwend­ung von Lebensmitt­eln zu verringern.

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FOTO: CAROLINE MITTERMEIE­R Auf Pflanzenba­sis entstehen Produkte von Simply V.

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