Hochland denkt an ein neues Werk für Simply V
Vegane Tochter des Käseherstellers wächst weiter schnell – Bisher hat das Unternehmen drei Standorte im Westallgäu
Hochland ist vor allem Käse, aber nicht nur. Neben der MaschinenbauTochter Natec gehören noch zwei weitere, vergleichsweise junge Unternehmen zu dem Konzern. Die Eva GmbH und Beetgold. Zusammen beschäftigen sie mittlerweile circa 160 Mitarbeiter, wie Hochland-Vorstand Hubert Staub bei der Bilanz-Pressekonferenz erklärte.
Die Eva GmbH ist seit sieben Jahren auf dem Markt. Das Unternehmen entwickelt und produziert vegane Alternativen zum Käse. Es gibt sie mittlerweile in vielen verschiedenen Formen. Konkrete Zahlen zu Umsatz und Ertrag der Töchter gibt Hochland nicht bekannt. Klar ist aber, dass Simply V schnell wächst. Hochland spricht für das Jahr 2021 von einem Plus von 58 Prozent.
Im vergangenen Jahr haben neun Millionen Bundesbürger zu Produkten von Simply V gegriffen, eine Steigerung um 50 Prozent. Und noch eine Zahl verdeutlicht die Stellung der veganen Hochland-Tochter: Mit einem Anteil von 55 Prozent ist Simply V klar Marktführer in seinem – stark wachsenden – Segment. Mittlerweile hat das Unternehmen außer dem Firmensitz in Oberreute noch einen Produktionsstandort in Hergatz. Dort nutzt die EVA GmbH das frühere Alpenhof-Käsewerk. Zudem hat das Unternehmen ihr Technikum, also die Entwicklung, in die frühere Sennerei nach Gestratz ausgelagert.
Aktuell denkt Hochland an den Bau eines neuen, größeren Werkes, an dem die Standorte der Konzerntochter zusammengefasst werden könnten. Das soll die Kapazitäten für die Zukunft sicherstellen. „Es gibt keinen Sinn, zu den drei Standorten einen vierten zu bauen“, sagte Hubert Staub bei der Bilanz-Pressekonferenz. Welche Gemeinden als Standort in Frage kommen, dazu wollte sich der Hochland-Vorstand bei der Bilanz-Pressekonferenz nicht äußern. Hochland denke dabei aber auch an die Region.
Mit Beetgold hat Hochland mittlerweile noch eine weitere Tochter im Lebensmittelbereich abseits von Käse. Sie stellt Bio-Gemüsetortillas her. Hauptzutat ist Trester, der bei der Saftherstellung entsteht, aber bisher nicht für die Herstellung von Lebensmitteln genutzt wurde.
40 000 Kilogramm Trester hat Beetgold im vergangenen Jahr zu Tortillas veredelt. Mittlerweile stellt das Unternehmen auch Pizzaböden her und plant weitere Produkte.
Das aufstrebende Start-up hat mittlerweile 15 000 Follower auf Instagram und ist im vergangenen Jahr für den Bundespreis „Zu gut für die Tonne“nominiert worden. Damit zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Projekte aus, die dazu beitragen die Verschwendung von Lebensmitteln zu verringern.