Lindauer Zeitung

Nicht in allen Freibädern wird das Wasser kälter

Nur Nonnenhorn heizt weniger – Wann die Badesaison rund um Lindau losgeht

- Buero@treffpunkt-zech.de Von Julia Baumann

- Das Nonnenhorn­er Strandbad wird in diesem Jahr eine Woche später aufmachen als geplant. Außerdem wird das Wasser um etwa zwei Grad kälter sein. Damit reagiert die Gemeinde auf die gestiegene­n Gaskosten. Warum die Bäder in Lindau und Wasserburg daraus keine Konsequenz­en ziehen.

Eigentlich sollte das Nonnenhorn­er Strandbad am kommenden Samstag öffnen, doch die Gemeinde verschiebt die Eröffnung um eine Woche. Wenn am 14. Mai dann Anbaden ist, wird das Wasser kälter sein als die Badegäste es gewohnt sind: 24 bis 25 anstelle von 26 bis 27 Grad. Zumindest im Mai wird das Becken auch erst ab 13 Uhr geöffnet. Am Vormittag bleibt die Abdeckung drauf, damit das Wasser nicht zu viel Wärme verliert.

Damit reagiert die Nonnenhorn­er Gemeindeve­rwaltung auf die hohen Energiepre­ise und die Diskussion um russisches Gas. „In der jetzigen Situation kann es nicht sein, dass wir zum Spaß ein Strandbad befeuern“, sagt Bürgermeis­ter Rainer Krauß. Das Nonnenhorn­er Strandbad ist 50 Jahre alt. Gemeindera­t, Verwaltung und Bürger diskutiere­n schon seit einer Weile, wie es mit dem alten Bad weitergeht.

Im Nachbarort ist die Situation eine andere: Die Becken im Wasserburg­er Aquamarin werden auch in diesem Sommer sehr warm sein. „Die Temperatur ist ein Alleinstel­lungsmerkm­al,

das viele Gäste nach Wasserburg bringt, die die Kombinatio­n von See und Bad sehr schätzen“, schreibt Bürgermeis­ter Harald Voigt auf Nachfrage. „Durch die Nutzung der Solarenerg­ie ist es uns möglich, die Wassertemp­eratur von 28 Grad beizubehal­ten.“Als Energieque­lle nutze die Gemeinde außerdem Holzhacksc­hnitzel

und nur noch zu einem geringen Teil fossile Träger. Voigt kann sich außerdem vorstellen, die Photovolta­ik-Anlage im Bad „zu optimieren“, wie er schreibt. „Das Energietea­m hat hier gute Lösungen in Vorbereitu­ng, die wir noch abstimmen müssen.“Eröffnet wird das Bad bereits am kommenden Freitag

um 10 Uhr. Bürgermeis­ter Voigt kündigt an: „Ich werde persönlich im Wasser sein.“Teurer wird das Bad für die Badegäste durch die aktuelle Situation demnach nicht, neue Preise wurden erst im vergangene­n Jahr beschlosse­n.

Die beiden Lindauer Freibäder – das Eichwaldba­d und das Freibad in

Oberreitna­u – werden mittlerwei­le von Thermen-Investor Andreas Schauer betrieben. Das Eichwaldba­d öffnet wie das Nonnenhorn­er Strandbad am 14. Mai, das Freibad in Oberreitna­u am 15. Mai. Im Eichwald ist dann auch die feierliche Eröffnung des Stegs geplant, der nun endlich repariert ist. Zwei Jahre mussten Badegäste auf die Möglichkei­t, komfortabe­l in den Bodensee zu gelangen, verzichten. Die Stadt wollte ihn längst reparieren, doch das verzögerte sich immer wieder.

Sorge, dass das Gas knapp wird, hat Andreas Schauer nicht. Zwar wird das Freibad in Oberreitna­u mit Gas beheizt. Die Badegäste werden das aber nicht spüren, denn die Temperatur der Becken soll laut Schauer nicht gesenkt werden.

Das 50-Meter-Becken im Strandbad Eichwald wird komplett mit Solar-Absorbern beheizt. Dieses Modell wünscht sich Schauer auch für Oberreitna­u. Die Investitio­n, ist er sicher, würde sich in ein paar Jahren amortisier­en. Er möchte sich deswegen mit der Stadtverwa­ltung besprechen. Ebenfalls mit der Stadt besprechen möchte Schauer die Eintrittsp­reise. Diese würden zwar zunächst nicht erhöht, denn sie sind vertraglic­h festgeschr­ieben, schreibt der auf Nachfrage. „Wir werden der Stadt wegen der massiven Inflation und der Energiepre­ise eine Erhöhung vorschlage­n, da wir die gestiegene­n Kosten bei dem sowieso defizitäre­n Betrieb nicht kompensier­en können.“

 ?? FOTO: DAVID KNIPPING ?? Mit der Wellenruts­che ins 28 Grad warme Wasser. Das geht im Aquamarin auch in diesem Jahr.
FOTO: DAVID KNIPPING Mit der Wellenruts­che ins 28 Grad warme Wasser. Das geht im Aquamarin auch in diesem Jahr.

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