Land organisiert Vergabe von Impfterminen neu
Baden-Württembergische Landesregierung bereitet sich auf neue Corona-Welle im Herbst vor
(dpa) - Bereits im Herbst könnte eine neue CoronaWelle drohen und die Nachfrage nach Impfungen wieder steigen lassen: Um sich darauf vorzubereiten, setzt das baden-württembergische Gesundheitsministerium in Zukunft auf ein neues Terminvergabesystem. Dies hat Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bei einer OnlineExpertenanhörung zur Impfinfrastruktur am Freitag in Stuttgart angekündigt.
Über das neue Tool sollen den Angaben zufolge alle Leistungserbringer, Ärzte, Apotheken und die Impfstützpunkte des Landes, ihre Termine eintragen. Mehrfachbuchungen sollen über das neue System nicht mehr möglich sein. Dagegen werde es eine Warteliste geben, um so zu sehen, an welchen Orten mehr Impfkapazitäten benötigt werden, wie es hieß. Buchungen sollen zudem auch ohne Computer möglich sein.
Zugleich fährt das Land seine eigenen Impfkapazitäten weiter zurück. Die vom Land bereitgestellte Impfinfrastruktur in den Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg soll nach Angaben von Minister Lucha in reduzierter Form vorerst beibehalten werden. Perspektivisch wolle sich das Land aus dem Impfgeschehen verabschieden, sagte Lucha. Aber nur, wenn die Regelversorgung durch die niedergelassenen Ärzte abgesichert sei.
Beim Blick zurück übte Lucha in der Runde mit Vertretern des Landkreistages, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ständigen Impfkommission auch Selbstkritik. In den Anfängen der Impfkampagne habe man Lehrgeld bezahlt, sagte der Minister. Etwa bei der Integration der Rufnummer 116 117 in die Impfkampagne. Das habe nicht gut funktioniert. Mit dem neuen Vergabesystem sollen auch die vielfach genutzten Doppelbuchungen ausgemerzt werden.
Der Minister betonte, die Impfung bleibe der wichtigste Baustein in der Pandemiebekämpfung. Die Nachfrage nach Impfungen sei derzeit sehr gering. Doch man müsse sich darauf vorbereiten, dass sie im Herbst wieder deutlich steige.