Trotz vieler Baustellen droht kein Verkehrschaos
Auch 2022 wird in Friedrichshafen kräftig gebaut – Hauptverkehrsadern sind aber kaum betroffen
Reihen der Bevölkerung beschert, weshalb die Verantwortlichen einmal mehr das jährliche Pressegespräch zu den anstehenden Baustellen dafür genutzt haben, um dieses Vorgehen zu erläutern. „Wenn wir die Wahl haben zwischen etwas größeren Beeinträchtigungen, die drei Monate dauern, und etwas kleineren Beeinträchtigungen, die sechs Monate dauern, dann entscheiden wir zugunsten des kürzeren Zeitraums“, sagte Hans-Jörg Schraitle, Leiter des Amts für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung. Sprich: Die Maßnahmen in der Bodenseestraße und am Kreisverkehr Kornblumenstraße werden zeitgleich umgesetzt, mit dem Ziel, die Auswirkungen insgesamt so gering wie möglich zu halten. „Auch wenn es manchmal so scheint, als würden wir die Baustellen auswürfeln – dem ist nicht so“, ergänzte Franziska Bosch, Abteilungsleiterin Mobilität und Verkehr.
In jedem Einzelfall werde versucht, möglichst alle Belange zu berücksichtigen, weshalb es auch immer zu Beginn des Jahres Abstimmungsgespräche zu geplanten Baustellen gebe – unter anderem mit dem Landratsamt, dem Regierungspräsidium Tübingen und auch mit der Friedrichshafener Messe.
Dass baustellenbedingte Verkehrsbeeinträchtigungen sich 2022 im Vergleich zu früheren Jahren trotz langer Liste an Bauvorhaben in Grenzen halten dürften, liegt zum einen daran, dass keine Hauptverkehrsadern über einen längeren Zeitraum betroffen sein werden. Zum anderen sorgt natürlich auch die B 31-neu für Entspannung. Schraitle geht davon aus, dass viele künftige Baustellen in der Stadt, die vor ein paar Jahren noch Chaos verursacht hätten, sich längst nicht mehr so dramatisch auswirken werden. Die Liste der für das laufende
Jahr 2022 noch geplanten öffentlichen Baumaßnahmen reicht vom barrierefreien Umbau mehrerer Bushaltestellen (zum Beispiel an der Markdorfer Straße) über die Erneuerung und den Ausbau von Fahrbahndecken (unter anderem in den Baugebieten Lachenäcker und Allmannsweiler Südost) bis zu Radverkehrsmaßnahmen wie den Veloring (Tunnel Waggershausen und Mühlbachsenke) und den Ausbau des Bodenseeradwegs zwischen Fischbach und der B 31-neu. Ob tatsächlich alle geplanten Maßnahmen umgesetzt werden können, ist allerdings längst nicht sicher.
Der Häfler Stadtbauamtsleiter Wolfgang Kübler verwies auf Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine, deren Ausmaß kaum absehbar sind. Da geht’s zum Beispiel um „fragile Lieferketten“in der Materialbeschaffung oder auch um heftige Preissteigerungen.