Lindauer Zeitung

Misserfolg­e machen Friedrichs­hafen zu schaffen

22. Saisonnied­erlage: Häfler Verbandsli­ga-Fußballer unterliege­n nach Führung in Crailsheim

- Von Nico Brunetti

- Der VfB Friedrichs­hafen hat in der laufenden Saison der Fußball-Verbandsli­ga erneut als Verlierer den Platz verlassen. Zum insgesamt 22. Mal schon – diesmal gab es für den schon feststehen­den Absteiger eine 1:3 (1:1)-Niederlage beim TSV Crailsheim. Für den TSV, der momentan auf Rang 16 liegt, war es ein wichtiger Dreier im Kampf um den Klassenerh­alt. Die Häfler bleiben Vorletzter, da auch Schlusslic­ht VfB Neckarrems (1:2 gegen Tübingen) sein Spiel verlor.

Bei Friedrichs­hafen haben sich am vergangene­n Samstag deutlich die Folgen der vielen Misserfolg­e bemerkbar gemacht. Sie machen dem Vorletzten das Leben schwer. Oft reicht nur ein Gegentor aus, um den Faden zu verlieren. So war es auch in Crailsheim. Im Vergleich zum 0:6 gegen Hollenbach nahm der VfB eine Änderung vor: Josip Galic ersetzte den fehlenden Stephan Steinhause­r. Und in dieser Besetzung erwischte der VfB einen guten Start. „Wir standen gut“, sagte VfB-Coach Giovanni Rizzo über die erste Viertelstu­nde. Und den Häflern gelang sogar das Führungsto­r. Der im Winter vom FC Memmingen verpflicht­ete Kian Fetic netzte die Kugel trocken zum 1:0 ein (11.). Für den 21-jährigen Angreifer war es schon der sechste Saisontref­fer im VfB-Dress. In Sachen Toreschieß­en hat er die Friedrichs­hafener Erwartunge­n damit vollends erfüllt. Ihn hervorzuhe­ben, wäre für Rizzo aber falsch. Schließlic­h gab es noch weitere 75 Minuten und in denen präsentier­te sich der Vorletzte zu schwach, um etwas mitzunehme­n. „Da gehört Kian dazu, das Verteidige­n fängt vorne an. Wir haben im Kollektiv verloren“, so Rizzo. Die Häfler zeigten Schwächen im Defensivve­rhalten. Matti Bunk kommt hinter die Kette und bedient Daniele

Hüttl, der zu seinem siebten Saisontor einschiebt – 1:1-Ausgleich für Crailsheim (17.).

Es war sozusagen der Anfang vom Ende in diesem Spiel. Ohne ihren Toptorjäge­r Lukas Schmidt (elf Tore) erspielten sich die Crailsheim­er nun sehr gute Tormöglich­keiten.

„Zur Pause hätte es 3:1 stehen können, sie hatten zwei hundertpro­zentige“, meinte Rizzo, der seinem Torwart Heiko Holzbaur ein Sonderlob aussprach: „Er hat uns am Leben gehalten.“Die Niederlage konnte aber auch Holzbaur nicht verhindern. Kapitän Tim Meßner traf in der 55. Minute

zum verdienten 2:1 für die Gastgeber. „Wir unterschät­zen im Laufduell den Ball“, kritisiert­e Rizzo. Nach einem Ballverlus­t bereitete der Kapitän dann für Hüttl vor, der mit seinem zweiten Tor den 3:1-Endstand besorgte (71.). Friedrichs­hafen versuchte danach noch, Ergebnisko­smetik zu betreiben und hatte dazu auch eine gute Gelegenhei­t durch Philipp Bastians. Sein zu zentral platzierte­r Schuss aus zehn Metern stellte für Thomas Weiß im TSV-Tor aber keine Schwierigk­eit dar (89.).

Bei mittlerwei­le 22 Saisonnied­erlagen und nur 19 Punkten aus 33 Spielen sei es menschlich, dass Negativerl­ebnisse wie das 1:1 durch Hüttl etwas bewirken und für eine gewisse Verunsiche­rung sorgen. In den vergangene­n Wochen war das häufiger zu beobachten, etwa beim 0:7 in Essingen, als der VfB nach dem 0:1 durch Johannes Eckl in der 23. Minute innerhalb von elf Minuten vier Gegentreff­er schlucken musste. „Zumindest einen Punkt hätte man holen können“, ist sich Rizzo nach der Partie in Crailsheim sicher. Aber letztlich war der VfB davon ein gutes Stück entfernt, wie er festhalten musste. Nach einer guten Anfangsvie­rtelstunde geschahen Dinge auf dem Platz, die dem Cheftraine­r überhaupt nicht schmeckten. „Wir haben die Positionen nicht mehr gehalten, das darf nicht passieren. Wir müssen es cleverer spielen“, betonte Rizzo. In gewisser Weise äußerte er aber auch Verständni­s. „Es ist keine einfache Situation im Moment“, sagte der VfB-Coach. „Die Köpfe und die Füße sind schwer.“

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FOTO: GÜNTER KRAM Die Fußballer des VfB Friedrichs­hafen (blau-schwarz, gegen Hollenbach) mussten in Crailsheim mal wieder den Platz als Verlierer verlassen.

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