Misserfolge machen Friedrichshafen zu schaffen
22. Saisonniederlage: Häfler Verbandsliga-Fußballer unterliegen nach Führung in Crailsheim
- Der VfB Friedrichshafen hat in der laufenden Saison der Fußball-Verbandsliga erneut als Verlierer den Platz verlassen. Zum insgesamt 22. Mal schon – diesmal gab es für den schon feststehenden Absteiger eine 1:3 (1:1)-Niederlage beim TSV Crailsheim. Für den TSV, der momentan auf Rang 16 liegt, war es ein wichtiger Dreier im Kampf um den Klassenerhalt. Die Häfler bleiben Vorletzter, da auch Schlusslicht VfB Neckarrems (1:2 gegen Tübingen) sein Spiel verlor.
Bei Friedrichshafen haben sich am vergangenen Samstag deutlich die Folgen der vielen Misserfolge bemerkbar gemacht. Sie machen dem Vorletzten das Leben schwer. Oft reicht nur ein Gegentor aus, um den Faden zu verlieren. So war es auch in Crailsheim. Im Vergleich zum 0:6 gegen Hollenbach nahm der VfB eine Änderung vor: Josip Galic ersetzte den fehlenden Stephan Steinhauser. Und in dieser Besetzung erwischte der VfB einen guten Start. „Wir standen gut“, sagte VfB-Coach Giovanni Rizzo über die erste Viertelstunde. Und den Häflern gelang sogar das Führungstor. Der im Winter vom FC Memmingen verpflichtete Kian Fetic netzte die Kugel trocken zum 1:0 ein (11.). Für den 21-jährigen Angreifer war es schon der sechste Saisontreffer im VfB-Dress. In Sachen Toreschießen hat er die Friedrichshafener Erwartungen damit vollends erfüllt. Ihn hervorzuheben, wäre für Rizzo aber falsch. Schließlich gab es noch weitere 75 Minuten und in denen präsentierte sich der Vorletzte zu schwach, um etwas mitzunehmen. „Da gehört Kian dazu, das Verteidigen fängt vorne an. Wir haben im Kollektiv verloren“, so Rizzo. Die Häfler zeigten Schwächen im Defensivverhalten. Matti Bunk kommt hinter die Kette und bedient Daniele
Hüttl, der zu seinem siebten Saisontor einschiebt – 1:1-Ausgleich für Crailsheim (17.).
Es war sozusagen der Anfang vom Ende in diesem Spiel. Ohne ihren Toptorjäger Lukas Schmidt (elf Tore) erspielten sich die Crailsheimer nun sehr gute Tormöglichkeiten.
„Zur Pause hätte es 3:1 stehen können, sie hatten zwei hundertprozentige“, meinte Rizzo, der seinem Torwart Heiko Holzbaur ein Sonderlob aussprach: „Er hat uns am Leben gehalten.“Die Niederlage konnte aber auch Holzbaur nicht verhindern. Kapitän Tim Meßner traf in der 55. Minute
zum verdienten 2:1 für die Gastgeber. „Wir unterschätzen im Laufduell den Ball“, kritisierte Rizzo. Nach einem Ballverlust bereitete der Kapitän dann für Hüttl vor, der mit seinem zweiten Tor den 3:1-Endstand besorgte (71.). Friedrichshafen versuchte danach noch, Ergebniskosmetik zu betreiben und hatte dazu auch eine gute Gelegenheit durch Philipp Bastians. Sein zu zentral platzierter Schuss aus zehn Metern stellte für Thomas Weiß im TSV-Tor aber keine Schwierigkeit dar (89.).
Bei mittlerweile 22 Saisonniederlagen und nur 19 Punkten aus 33 Spielen sei es menschlich, dass Negativerlebnisse wie das 1:1 durch Hüttl etwas bewirken und für eine gewisse Verunsicherung sorgen. In den vergangenen Wochen war das häufiger zu beobachten, etwa beim 0:7 in Essingen, als der VfB nach dem 0:1 durch Johannes Eckl in der 23. Minute innerhalb von elf Minuten vier Gegentreffer schlucken musste. „Zumindest einen Punkt hätte man holen können“, ist sich Rizzo nach der Partie in Crailsheim sicher. Aber letztlich war der VfB davon ein gutes Stück entfernt, wie er festhalten musste. Nach einer guten Anfangsviertelstunde geschahen Dinge auf dem Platz, die dem Cheftrainer überhaupt nicht schmeckten. „Wir haben die Positionen nicht mehr gehalten, das darf nicht passieren. Wir müssen es cleverer spielen“, betonte Rizzo. In gewisser Weise äußerte er aber auch Verständnis. „Es ist keine einfache Situation im Moment“, sagte der VfB-Coach. „Die Köpfe und die Füße sind schwer.“