Bunte Liste ärgert sich über Entscheidungen zum Stadtbus
Verspätungen sind ein bekanntes Problem – Eine Lösung ist nicht in Sicht
(lz) - Verspätungen beim Stadtbus seien ein schon lange bekanntes Problem, das aber in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen habe, heißt es in einer Presseerklärung der Bunten Liste. Es sei also der richtige Ansatz gewesen, nach schnell umsetzbaren Lösungen zu suchen. Allerdings wäre es laut Bunter Liste wichtig gewesen, dies in einer öffentlichen Ausschusssitzung zu diskutieren. Die Bunte Liste hatte dies im Bauausschuss beantragt, dem habe sich niemand angeschlossen.
Viele der vom Verkehrsbüro und dem Stadtbuspersonal vorgeschlagenen Änderungen konnte die Bunte Liste demnach mittragen. Damit sich die Pünktlichkeit für alle verbessert, sei es zumindest übergangsweise zumutbar, eine Haltestelle nur in einer Richtung anzufahren. Die Linie 4 solle aber erst verändert werden, wenn die Einrichtung der Fahrradstraße in der Schachener Straße das tatsächlich notwendig mache. Sie sei im Sommer bereits jetzt faktisch eine Fahrradstraße, und trotzdem sei dieser Ast der Linie
4 für Verspätungen nicht anfällig.
Die Endhaltestelle Grenzsiedlung zu streichen, geht aus Sicht der Bunten Liste allerdings gar nicht. Dadurch wurden 220 Haushalte, darunter auch das neu gebaute Höckleareal, abgehängt. Den Treffpunkt Zech besuchten viele ältere Leute, für die ein 250 Meter weiterer Fußweg nicht zu bewältigen sei. Einig sei man sich im Stadtrat bei der Analyse gewesen, dass der überbordende Individualverkehr die Hauptursache für Verspätungen des Stadtbusses darstelle. Keine
Mehrheit fand der Bunte-Vorschlag, die wenigen Parkplätze, die sehr viel Zeit kosten, freizumachen. Das wären die in der Holbeinstraße stadteinwärts und einige im Wannental gewesen. Einen pünktlichen Stadtbus wolle man schon, die dafür notwendige Beschränkung des Individualverkehrs dann doch nicht. Deshalb sei die mitbeschlossene Busspur auf der Kurzverbindung ein reines Lippenbekenntnis, meint die Bunte Liste.
Unbegreiflich sei aber, wie die Veränderungen beim Stadtbus zur Testphase
erklärt werden können, wenn man gleichzeitig nicht dazu bereit sei, Daten und Ursachen von Verspätungen zu erfassen und zu analysieren. Die jetzt getroffenen Entscheidungen wurden im Vorfeld immer als eine Übergangslösung beschrieben. Deshalb solle die Klimostation an der Grenzsiedlung zunächst bleiben, um die Haltestelle günstig zu reaktivieren, wenn es eine Möglichkeit dazu gebe. Die Bunte Liste sei jetzt gespannt auf den angekündigten Workshop zum Thema Stadtbus.