Kressbronn möchte öffentliche und private Gebäude klimaneutral machen
Gemeinde lädt zum Bürgerforum „Klimaschutz“mit Themenmesse ein
- Kressbronn möchte in naher Zukunft eine klimaneutrale Kommune werden. Dazu hat die Verwaltung die Energieagentur Bodenseekreis beauftragt, ein entsprechendes Klimaschutzkonzept (KSK) zu erarbeiten. Ziel des Projekts ist es, strukturell die gesamte Gemeinde, einschließlich der privaten Bereiche, zu erfassen. „Wir bekennen uns klar zum Klimaschutz, denn dieser geht uns alle an“, betont Kressbronns Beauftragter für Klimaschutz, Thomas Hegel, bei einem Pressegespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Am 24. Mai findet um 19 Uhr in der Festhalle ein öffentliches Bürgerforum zum Thema Klimaschutz samt Themenmesse statt, zu der die Gemeinde einlädt.
Kressbronn möchte in den kommenden Jahren so viel wie möglich Energie einsparen und in absehbarer Zukunft CO2-neutral werden. Mit einem Klimaschutzkonzept, das in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Bodenseekreis erarbeitet wird, soll das Energieeinsparpotenzial auf der Gemarkung analysiert und abgebildet werden, um entsprechende Maßnahmen mit regenerativen Energiequellen einsetzen zu können.
Bestandteile des KSK sind unter anderem die Berechnung des überschlägigen Wärme- und Kühlbedarfs, des Solarpotenzials und die Erstellung von Gebäudesanierungsbeispielen mit Alternativen zu Öl- und Gasheizungen. Neben der Prüfung von möglichen Nahwärmeclustern und Alternativen der BHKW-Energiezentrale im Bildungszentrum Parkschule, sind der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung in Kombination mit der E-Mobilität sowie eine Bedarfsermittlung für den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur weitere wesentliche Säulen des Konzepts. „Unabhängige Energieberatungen für Bürger, Gewerbe sowie die Durchführung von Schulprojekten gehören ebenso dazu, wie Bürgerinformationen und Befragungen
samt Einbindung der Wirtschaft in Form eines Energiewirtschaftsforums“, erklärt Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieagentur.
„Um dem Klimawandel mit all seinen Folgen wirksam entgegentreten zu können, ist konsequentes Handeln notwendig. Wir alle sind dazu aufgerufen, unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Machen Sie mit und engagieren Sie sich, den Weg zur Klimaneutralität mitzugestalten“, appelliert Bürgermeister Daniel Enzensperger. Tatsächlich hat die Gemeinde Kressbronn in den zurückliegenden Jahren vor allem an öffentlichen Gebäuden und Liegenschaften viel investiert, um eine merkliche CO2- und somit Energiereduzierung zu erreichen. Dennoch habe man laut Aussage von Walter Göppel noch Luft nach oben: „Der aktuelle Solarstromanteil am Gesamtstromverbrauch beispielsweise liegt bei rund zwölf Prozent. Das Solarstrompotential hingegen liegt nach unseren Analysen bei 86,9 Prozent, wovon derzeit lediglich 13,1 Prozent ausgeschöpft werden. Insgesamt betrachtet spielt Kressbronn als Kommune aber oben mit“, berichtet der Experte.
Göppel lobte indes die bereits erfolgten Maßnahmen. So habe man laut Thomas Hegel mehrere energetische Sanierungen an kommunalen
Gebäuden vorgenommen, die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden zur klimaneutralen Energieerzeugung weiter ausgebaut, die Schaffung von E-Ladesäulen zur Förderung der Elektromobilität im Ort realisiert oder auch die Umstellung der Straßenbeleuchtung sowie weiterer Innenbeleuchtungen in kommunalen Gebäuden auf die energiesparsame LED-Technik erfolgreich projektieren und umsetzen können. „Ganz wesentlich ist aber auch, die Bürgerinnen und Bürger sowie das Gewerbe für den Klimaschutz zu gewinnen und gemeinsam den Weg zur Klimaneutralität zu gehen“, so Hegel.