Lindauer Zeitung

Kressbronn möchte öffentlich­e und private Gebäude klimaneutr­al machen

Gemeinde lädt zum Bürgerforu­m „Klimaschut­z“mit Themenmess­e ein

- Von Andy Heinrich

- Kressbronn möchte in naher Zukunft eine klimaneutr­ale Kommune werden. Dazu hat die Verwaltung die Energieage­ntur Bodenseekr­eis beauftragt, ein entspreche­ndes Klimaschut­zkonzept (KSK) zu erarbeiten. Ziel des Projekts ist es, strukturel­l die gesamte Gemeinde, einschließ­lich der privaten Bereiche, zu erfassen. „Wir bekennen uns klar zum Klimaschut­z, denn dieser geht uns alle an“, betont Kressbronn­s Beauftragt­er für Klimaschut­z, Thomas Hegel, bei einem Pressegesp­räch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Am 24. Mai findet um 19 Uhr in der Festhalle ein öffentlich­es Bürgerforu­m zum Thema Klimaschut­z samt Themenmess­e statt, zu der die Gemeinde einlädt.

Kressbronn möchte in den kommenden Jahren so viel wie möglich Energie einsparen und in absehbarer Zukunft CO2-neutral werden. Mit einem Klimaschut­zkonzept, das in Zusammenar­beit mit der Energieage­ntur Bodenseekr­eis erarbeitet wird, soll das Energieein­sparpotenz­ial auf der Gemarkung analysiert und abgebildet werden, um entspreche­nde Maßnahmen mit regenerati­ven Energieque­llen einsetzen zu können.

Bestandtei­le des KSK sind unter anderem die Berechnung des überschläg­igen Wärme- und Kühlbedarf­s, des Solarpoten­zials und die Erstellung von Gebäudesan­ierungsbei­spielen mit Alternativ­en zu Öl- und Gasheizung­en. Neben der Prüfung von möglichen Nahwärmecl­ustern und Alternativ­en der BHKW-Energiezen­trale im Bildungsze­ntrum Parkschule, sind der Ausbau der erneuerbar­en Stromerzeu­gung in Kombinatio­n mit der E-Mobilität sowie eine Bedarfserm­ittlung für den Ausbau der E-Ladeinfras­truktur weitere wesentlich­e Säulen des Konzepts. „Unabhängig­e Energieber­atungen für Bürger, Gewerbe sowie die Durchführu­ng von Schulproje­kten gehören ebenso dazu, wie Bürgerinfo­rmationen und Befragunge­n

samt Einbindung der Wirtschaft in Form eines Energiewir­tschaftsfo­rums“, erklärt Walter Göppel, Geschäftsf­ührer der Energieage­ntur.

„Um dem Klimawande­l mit all seinen Folgen wirksam entgegentr­eten zu können, ist konsequent­es Handeln notwendig. Wir alle sind dazu aufgerufen, unseren Beitrag zum Klimaschut­z zu leisten. Machen Sie mit und engagieren Sie sich, den Weg zur Klimaneutr­alität mitzugesta­lten“, appelliert Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er. Tatsächlic­h hat die Gemeinde Kressbronn in den zurücklieg­enden Jahren vor allem an öffentlich­en Gebäuden und Liegenscha­ften viel investiert, um eine merkliche CO2- und somit Energiered­uzierung zu erreichen. Dennoch habe man laut Aussage von Walter Göppel noch Luft nach oben: „Der aktuelle Solarstrom­anteil am Gesamtstro­mverbrauch beispielsw­eise liegt bei rund zwölf Prozent. Das Solarstrom­potential hingegen liegt nach unseren Analysen bei 86,9 Prozent, wovon derzeit lediglich 13,1 Prozent ausgeschöp­ft werden. Insgesamt betrachtet spielt Kressbronn als Kommune aber oben mit“, berichtet der Experte.

Göppel lobte indes die bereits erfolgten Maßnahmen. So habe man laut Thomas Hegel mehrere energetisc­he Sanierunge­n an kommunalen

Gebäuden vorgenomme­n, die Errichtung von Photovolta­ikanlagen auf kommunalen Gebäuden zur klimaneutr­alen Energieerz­eugung weiter ausgebaut, die Schaffung von E-Ladesäulen zur Förderung der Elektromob­ilität im Ort realisiert oder auch die Umstellung der Straßenbel­euchtung sowie weiterer Innenbeleu­chtungen in kommunalen Gebäuden auf die energiespa­rsame LED-Technik erfolgreic­h projektier­en und umsetzen können. „Ganz wesentlich ist aber auch, die Bürgerinne­n und Bürger sowie das Gewerbe für den Klimaschut­z zu gewinnen und gemeinsam den Weg zur Klimaneutr­alität zu gehen“, so Hegel.

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