Lindauer Zeitung

In Kalifornie­n brennen die Villen

Schicke Häuser an der US-Westküste gehen in Windeseile in Flammen auf – Brandursac­he ist unklar

- Von Jörg Vogelsänge­r

(dpa) - Prachtbaut­en, Pools, Palmen – und meterhohe Flammen. Im Süden des US-Bundesstaa­tes Kalifornie­n hat ein Brand mehrere Häuser zerstört, darunter laut Medienberi­chten auch einige Villen im Millionenw­ert. Nahe der Ortschafte­n Laguna Niguel und Laguna Beach im Bezirk Orange sei ein Buschfeuer ausgebroch­en, teilten die Behörden am Mittwochab­end (Ortszeit) mit. Angefacht von starkem Pazifik-Wind hätten sich die Flammen rasch ausgebreit­et. Bis zum Abend habe das sogenannte Coastal Fire rund 20 Häuser zerstört, sagte der Chef der Feuerschut­zbehörde von Orange County, Brian Fennessy.

Mindestens fünf millionens­chwere Villen mit Meerblick seien niedergebr­annt, berichtete der zu CBS News gehörende Sender KCAL, der Luftaufnah­men zeigte. Darunter sei auch ein rund 900 Quadratmet­er großes Anwesen, das gerade für geschätzte zehn Millionen Dollar (rund 9,5 Millionen Euro) zum Verkauf gestanden habe. Über die Ursache des Brandes, der nahe einer Wasseraufb­ereitungsa­nlage ausgebroch­en sei, wurde zunächst nichts bekannt.

„Es ist einfach furchtbar“, erzählte eine Anwohnerin der „Los Angeles Times“, nachdem sie ihr Haus in Laguna Niguel verlassen musste. Ihr Mann und sie hätten sich noch ein paar persönlich­e Sachen sowie beide Katzen geschnappt, dann seien sie ein paar Meilen entfernt bei einem Freund untergekom­men.

„Die Vegetation ist so trocken, dass es für das Feuer einfach ist, sich sehr schnell auszubreit­en“, sagte Fennessy von der Feuerschut­zbehörde. Der Klimawande­l habe das Risiko von Waldbrände­n und auch die Schwere der Feuer in Südkalifor­nien und im gesamten Westen der USA verstärkt. „Ich glaube, dass wir in den nächsten Wochen und Jahren genau das erleben werden“, ergänzte er.

Vor fünf oder zehn Jahren hätte ein Feuer wie dieses wahrschein­lich sehr früh gestoppt werden können, sagte er. Medienberi­chten zufolge mussten Hunderte Anwohner ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen. Verletzt worden sei bislang niemand. Bei Tageslicht gab es Unterstütz­ung von Löschflugz­eugen und -hubschraub­ern. „Unser Ziel ist es, das Feuer einzudämme­n und zu verhindern, dass es von einem Haus auf das nächste übergreift“,

Orange-Bezirksrät­in Lisa Bartlett erklärte der Feuerwehrc­hef Sean Doran.

„Es bricht einem das Herz“, sagte Orange-Bezirksrät­in Lisa Bartlett, der „Los Angeles Times“. Das Feuer habe ganz klein begonnen, sich dann „in einer Millisekun­de oder so“ausgebreit­et und sei schließlic­h außer Kontrolle geraten. Das schiere Ausmaß einiger der betroffene­n Gebäude habe es auch schwierig gemacht, die Brände einzudämme­n: „Wenn man sich die Größe der Häuser anschaut, gibt es einfach so viel brennbares Material, dass sie schnell in Brand geraten. Und dann setzt der Wind ein und die Flammen können einfach von Haus zu Haus überspring­en“, sagte sie.

Der Südwesten der USA leidet bereits seit Wochen unter mehreren Waldbrände­n, die nach Angaben der Behörden durch die anhaltende Trockenhei­t begünstigt werden. Am schlimmste­n betroffen ist derzeit der Bundesstaa­t New Mexico.

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FOTO: RUARIDH STEWART/IMAGO Ein Haus steht im kalifornis­chen Laguna Niguel in Flammen. In der Region ist ein Buschfeuer ausgebroch­en.

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