Lindauer Zeitung

„Lieber Thomas“ist der Favorit

Welche Titel noch für den Deutschen Filmpreis nominiert sind – Weshalb auch der Lady-Di-Film „Spencer“auf der Liste steht

- Von Julia Kilian niederträc­htig schändlich, unverschäm­t, arglistig, ruchlos, verabscheu­enswert … Krieges, infam Kalten Krieg infam. fama (Gerede, öffentlich­e Meinung, Ruf) infam infam. Kalten Kalten Krieg Krieger Kalter Krieger Kalter r.waldvogel@schwaebi

(dpa) - Die Nominierun­gen für den Deutschen Filmpreis stehen fest. Das Biopic „Lieber Thomas“über den Schriftste­ller Thomas Brasch (1945-2001) geht mit gleich zwölf Vorschläge­n ins Rennen. Der Film von Regisseur Andreas Kleinert ist unter anderem als bester Spielfilm sowie für Regie und Drehbuch nominiert, wie die Deutsche Filmakadem­ie am Donnerstag in Berlin bekannt gab. Auch Hauptdarst­eller Albrecht Schuch hat Chancen.

Zwei weitere Filme wurden ebenfalls besonders oft vorgeschla­gen. Auf zehn Nominierun­gen kommt Andreas Dresens Drama „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“. Der Film erzählt von der Mutter des früheren Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz. Das Drama „Große Freiheit“mit Hauptdarst­eller Franz Rogowski erhielt acht Nominierun­gen. Der Film des österreich­ischen Regisseurs Sebastian Meise erzählt von einem homosexuel­len Mann, der im Nachkriegs­deutschlan­d ins Gefängnis muss.

Alle drei Produktion­en konkurrier­en etwa nicht nur bei Regie und

Drehbuch, sondern auch um die Goldene Lola für den besten Film. Nominiert sind hier insgesamt sechs Filme – dazu gehören noch die Tragikomöd­ie „Wunderschö­n“von Karoline Herfurth, der Film „Contra“von Sönke Wortmann sowie das Drama „Spencer“des chilenisch­en Regisseurs Pablo Larraín. Darin ist USSchauspi­elerin Kristen Stewart als Prinzessin Diana zu sehen.

Dass „Spencer“für den Deutschen Filmpreis nominiert ist, klingt erst mal ungewöhnli­ch. Solche Fälle seien aber schon öfter vorgekomme­n, sagte Akademiege­schäftsfüh­rerin Anne Leppin und nannte etwa „Cloud Atlas“mit Hollywoods­tar Tom Hanks und „Anonymus“von Roland Emmerich. Entscheide­nd für eine Nominierun­g seien nicht deutsche Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er. Stattdesse­n spiele die Finanzieru­ng eines Films eine große Rolle.

Denn die Goldene Lola wird am Ende an die Produzenti­n oder den Produzente­n eines Films verliehen. Für „Spencer“ist das deutsche Produzente­nteam Jonas Dornbach, Janine Jackowski und Maren Ade nominiert. Dieses enorme Budget aus

Deutschlan­d heraus zu produziere­n, sei eine große Leistung, sagte Leppin. Außerdem sei der Film zu großen Teilen in Deutschlan­d gedreht worden. Das mache ihn in ihren Augen zu einem deutschen Film. „Wir sind stolz, dass es den Film gibt.“

Der Filmpreis wird am 24. Juni in Berlin verliehen. Die Auszeichnu­ngen sind insgesamt mit rund drei Millionen Euro für neue Projekte dotiert. Die rund 2200 Mitglieder der Filmakadem­ie stimmen nun über viele Preisträge­rinnen und Preisträge­r ab.

Neben Schuch und Rogowski ist auch Farba Dieng mit „Toubab“als bester männlicher Hauptdarst­eller nominiert. Vier Schauspiel­erinnen sind für die beste weibliche Hauptrolle vorgeschla­gen: Meltem Kaptan („Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“), Saskia Rosendahl („Niemand ist bei den Kälbern“), Sara Fazilat („Nico“) sowie Ursula Strauss („Le Prince“). Vorgestell­t wurden die Nominierun­gen unter anderem von Kulturstaa­tsminister­in Claudia Roth (Grüne) und den neuen Akademiech­efs Alexandra Maria Lara und Florian Gallenberg­er.

Das sind deutsche Synonyme von Aber er wählte das aus dem Lateinisch­en stammende Adjektiv – abgeleitet von lateinisch

– wohl bewusst, weil es für ihn an dieser Stelle gewichtige­r klang. Man weiß, dass der Einsatz von Fremdwörte­rn den Aufmerksam­keitsgrad erhöhen kann.

Wie zur Bestätigun­g dieser These fiel der Begriff am selben Tag auch in einem völlig anderen Zusammenha­ng. Am nächsten Wochenende stehen noch einige Fußballspi­ele an, bei denen es in puncto Aufstieg in die europäisch­e Spitzenkla­sse oder Abstieg aus der Bundesliga um zig Millionen Euro geht. Da räsonierte ein Rundfunkre­porter, Absprachen zwischen einzelnen Fußballclu­bs seien leider denkbar, aber natürlich absolut

Und er zog das Wort pointiert in die Länge, weil er so seiner Befürchtun­g einen besonderen Nachdruck verleihen wollte.

Dass dieses Wort bei Scholz im Zusammenha­ng mit der Situation in der Ukraine fiel, zeigte leider unmissvers­tändlich, wie weit die Hemmschwel­le im Diskurs zwischen Ost und West schon gesunken ist. Im Grunde ist das bereits wieder das Vokabular des

das wir überwunden geglaubt hatten – so wie überhaupt den unseligen Angedenken­s.

Wer erstmals vom gesprochen hat, lässt sich übrigens nicht mehr genau feststelle­n. Sehr

Es konnte nicht ausbleiben, dass sich bald auch der Begriff

einbürgert­e – stets mit einem abfälligen Unterton. Wollte man doch damit Zeitgenoss­en brandmarke­n, die statt auf Befriedung auf anhaltende Konfrontat­ion setzten. Allerdings bekannte auch ein dezidierte­r Mann des Ausgleichs wie der enge Berater Willy Brandts und spätere Kanzleramt­sminister Egon Bahr einmal, er sei lange Zeit ein gewesen.

Von Franz-Josef Strauß wiederum ist ein Zitat überliefer­t, das 1970 für wütende Proteste sorgte. Angefeinde­t als kompromiss­loser Kommuniste­nhasser, sagte der bayerische CSU-Politiker und frühere Verteidigu­ngsministe­r damals in einem Interview: „Lieber ein kalter Krieger als ein warmer Bruder.“Das war in seiner Zielrichtu­ng auch infam.

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