Lindauer Zeitung

„Haltestell­e Grenzsiedl­ung muss bleiben!“

- Zu „Stadtbus fährt nicht mehr zur Grenzsiedl­ung“, (9. Mai):

Mit etwas Verwunderu­ng haben wir den Artikel in der „Lindauer Zeitung“gelesen, dass der Stadtbus nicht mehr die Grenzsiedl­ung anfahren wird. Dass der Stadtbus attraktive­r und pünktliche­r werden muss, da sind meine Frau und ich der gleichen Meinung wie unsere gewählten Stadträte. Glauben sie aber wirklich, dass Pünktlichk­eit durch Streckenkü­rzungen zu erreichen ist? Deutlich längere Fußwege sind vor allem für uns ältere und gehbehinde­rte Menschen eine zusätzlich­e Belastung und nur schwer zu bewältigen. Dies scheint bei der Diskussion im Stadtrat nur eine untergeord­nete Rolle (oder keine Rolle??) gespielt zu haben. In dem Zeitungsbe­richt steht nichts davon. Die Aussage, dass es zu verkraften sei, ein paar Meter mehr zu laufen, empfinden wir als diskrimini­erend. Dies geht mit Sicherheit allen älteren Bewohnern unserer Siedlung so.

Welche Kriterien waren ausschlagg­ebend für die Entscheidu­ngen? Warum wird die Grenzsiedl­ung nicht mehr angefahren, obwohl in Zech keine Verspätung­en entstehen?

Wie sieht es mit den Haltestell­en Kunert, Obi und Strandbad Eichwald aus. Hier steigen sehr wenige Fahrgäste ein und aus. Warum wird hier nicht „gestrichen“? Als langjährig­e Partner-Jahreskart­en-Besitzer und regelmäßig­e Busfahrer können wir dies nicht verstehen. In der Grenzsiedl­ung soll ein neuer städtische­r Kindergart­en gebaut werden. Mütter mit zwei oder drei Kindern werden mit Sicherheit nicht den längeren Weg auf sich nehmen. Hier ist unseres Erachtens eine gute Busanbindu­ng unabdingba­r. Die Folge wäre sonst ein erhöhter Individual­verkehr in unserem Wohngebiet.

Wir haben uns vor 20 Jahren bewusst entschiede­n, das Auto aufzugeben und auf den Stadtbus umzusteige­n. Für unsere Stadt wünschen wir uns einen gut ausgebaute­n und verlässlic­hen ÖPNV, auf den vor allem die älteren Bürger vertrauen können. Wir sind der Meinung, dass diese beschlosse­nen Maßnahmen nicht zu mehr Akzeptanz und Fahrgästen führen werden. Wir überlegen uns, ob wir unsere Partnerkar­ten weiter beziehen oder auf die österreich­ische Landbuskar­te umsteigen.

Maria und Erwin Hengge, Lindau

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