„Haltestelle Grenzsiedlung muss bleiben!“
Mit etwas Verwunderung haben wir den Artikel in der „Lindauer Zeitung“gelesen, dass der Stadtbus nicht mehr die Grenzsiedlung anfahren wird. Dass der Stadtbus attraktiver und pünktlicher werden muss, da sind meine Frau und ich der gleichen Meinung wie unsere gewählten Stadträte. Glauben sie aber wirklich, dass Pünktlichkeit durch Streckenkürzungen zu erreichen ist? Deutlich längere Fußwege sind vor allem für uns ältere und gehbehinderte Menschen eine zusätzliche Belastung und nur schwer zu bewältigen. Dies scheint bei der Diskussion im Stadtrat nur eine untergeordnete Rolle (oder keine Rolle??) gespielt zu haben. In dem Zeitungsbericht steht nichts davon. Die Aussage, dass es zu verkraften sei, ein paar Meter mehr zu laufen, empfinden wir als diskriminierend. Dies geht mit Sicherheit allen älteren Bewohnern unserer Siedlung so.
Welche Kriterien waren ausschlaggebend für die Entscheidungen? Warum wird die Grenzsiedlung nicht mehr angefahren, obwohl in Zech keine Verspätungen entstehen?
Wie sieht es mit den Haltestellen Kunert, Obi und Strandbad Eichwald aus. Hier steigen sehr wenige Fahrgäste ein und aus. Warum wird hier nicht „gestrichen“? Als langjährige Partner-Jahreskarten-Besitzer und regelmäßige Busfahrer können wir dies nicht verstehen. In der Grenzsiedlung soll ein neuer städtischer Kindergarten gebaut werden. Mütter mit zwei oder drei Kindern werden mit Sicherheit nicht den längeren Weg auf sich nehmen. Hier ist unseres Erachtens eine gute Busanbindung unabdingbar. Die Folge wäre sonst ein erhöhter Individualverkehr in unserem Wohngebiet.
Wir haben uns vor 20 Jahren bewusst entschieden, das Auto aufzugeben und auf den Stadtbus umzusteigen. Für unsere Stadt wünschen wir uns einen gut ausgebauten und verlässlichen ÖPNV, auf den vor allem die älteren Bürger vertrauen können. Wir sind der Meinung, dass diese beschlossenen Maßnahmen nicht zu mehr Akzeptanz und Fahrgästen führen werden. Wir überlegen uns, ob wir unsere Partnerkarten weiter beziehen oder auf die österreichische Landbuskarte umsteigen.
Maria und Erwin Hengge, Lindau