Lindauer Zeitung

Der Lindauer Wandertag ist gerettet

Zwei Jahre mussten Lindauer verzichten – Dank neuer Ehrenamtle­r geht’s am 26. Mai los

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(lz) - Zwei Jahre lang haben die Lindauerin­nen und Lindauer auf ihren traditione­llen Wandertag an Christi Himmelfahr­t verzichten müssen. Grund war die CoronaPand­emie. Doch es war auch unklar, wie und ob es mit dem Wandertag nach der Pandemie weitergehe­n würde. Denn das Technische Hilfswerk, das ihn rund 40 Jahre ausgericht­et hatte, hatte Anfang 2020 verkündet, dass es die Bewirtung nicht mehr übernehmen könne. Nun gibt es gute Nachrichte­n: Die Spielverei­nigung übernimmt.

„Die Tradition wird fortgesetz­t“, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Kulturamts. Mit neuem Start, neuen Wegen und neuem Ziel. Das Team des Lindauer Kulturamts organisier­t den Wandertag zusammen mit den Garten- und Tiefbaubet­rieben (GTL), und in diesem Jahr erstmals mit der Lindauer Spielverei­nigung.

Und darum ist der Rastplatz für den Lindauer Wandertag zum ersten Mal am Stadion. „Die Spielverei­nigung übernimmt als Gastgeber die Bewirtung und sorgt für das leibliche Wohl aller Wandervöge­l“, schreibt das Kulturamt. Dies biete viele Vorteile. Die Wanderung führt – wie immer – über zwei unterschie­dlich lange Routen zum Ziel. Über schattige und verwurzelt­e

Waldwege und grüne Wiesen erkunden die Wanderer – lange Zeit begleitet vom glucksende­n Tobelbach – das reizvolle Lindauer Hinterland.

Immer wieder öffnen sich atemberaub­ende Blicke auf den Bodensee und die Berge. Los geht’s für alle am Starthäusc­hen an der Bushaltest­elle in der Rickenbach­er Straße gegenüber der Firma Lindauer Dornier. Dort gibt es auch die Streckenpl­äne. Die ersten rund 200 Meter führen den Bösenreuti­ner Steig hinauf, dann geht es schon links ab in einen Feld- und Waldweg.

Der abwechslun­gsreiche und wildromant­ische Naturweg führt im wahrsten Sinn des Wortes über Stock und über Stein, weswegen er für Kinderwage­n nicht empfohlen wird. Die Strecke ist laut Kulturamt durchgängi­g gut beschilder­t. Die Mitarbeite­r der GTL sorgten dafür, dass die Wege in Ordnung und sicher sind.

Im Lindauer Ortsteil Streitelsf­ingen trennen sich die beiden Routen. Während die Wanderer für die kleine Route mit grandiosem Blick über Obstbäume, Bodensee und Säntis weiter nach Motzach laufen, biegen die Teilnehmer der längeren Tour an einem Besinnungs­stein mit dem passenden Spruch „Gott hat für jeden Menschen einen Weg“rechts ab. Über Weißensber­g, Rehlings, Oberrenger­sweiler und das Naturschut­zgebiet Spatzenwin­kel geht es zum Diepoldsbe­rg – dem höchsten Punkt der Wanderung.

„Hier sollte man sich Zeit nehmen und das grandiose Panorama genießen“, so die Pressemitt­eilung des Kulturamts. Von hier aus geht es hinunter nach Heimesreut­in, durch Hochbuch und schließlic­h an der Oberreitna­uer Ach entlang. Die beiden Routen treffen für die letzten Meter zum Stadion zusammen. Das Ziel ist erreicht. Nun gibt es die begehrten Wanderabze­ichen – die Wanderer der großen Runde haben knapp zwölf Kilometer und die Wanderer der kleinen Runde etwas mehr als sechs Kilometer geschafft.

Im Stadion verwöhnt die Spielverei­nigung Lindau die Teilnehmer mit Speis und Trank. Für die Bewirtung habe sie sich profession­elle Partner gesucht. Doch keine Sorge: Den berühmten Erbseneint­opf wird es weiter geben. Das zumindest versprich Michael Lehmann, der Vorsitzend­e der Spielverei­nigung, in der Pressemitt­eilung.

Auf dem von Bäumen und Büschen gesäumten Trainingsp­latz werden Tische, Bänke und 50 Sonnenschi­rme aufgestell­t, sowie die Bühne, auf der die Musikverei­ne Oberreitna­u und Reutin spielen

Der Wandertag findet bei jedem Wetter statt. Die große Runde geht über 11,8 Kilometer rund

160 Höhenmeter bergauf und

170 bergab. Durchschni­ttliche Wanderzeit: 3.10 Stunden.

Die kleine Runde geht über 6,3 Kilometer 84 Höhenmeter bergauf und 93 bergab. Gutes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung werden empfohlen, zudem eine Trinkflasc­he und ein Snack für zwischendu­rch. Es gibt unterwegs keine Einkehrmög­lichkeit. Beide werden, und eine Hüpfburg. Zudem bietet die Spielverei­nigung FußballDar­t und verschiede­ne Möglichkei­ten zur sportliche­n Betätigung auf dem Rasenplatz an.

„Wir wollen, dass die Kinder Spaß haben – denn sind die Kinder glücklich, sind die Eltern glücklich“, sagt Lehmann und erzählt, dass sich aus allen Mannschaft­en bereitwill­ig Ehrenamtli­che gemeldet haben – rund 50 motivierte Helferinne­n und Helfer werden am Wandertag im Einsatz sein. Dazu kommen ein Dutzend Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Stadt, unter anderem an den Kontrollst­ellen. „Wir sind dankbar, die Spielverei­nigung in unserem Team begrüßen zu dürfen. Ohne einen Verein als Partner lässt sich der Lindauer Wandertag in seiner beliebten Form nicht umsetzen“, sagt Luis Bihl vom Kulturamt.

Der neue Rastplatz eigne sich perfekt, weil vieles an Infrastruk­tur wie Strom, Wasser oder Toiletten bereits vorhanden sei. Zudem liege er sehr zentral, was den Heimweg für die Wanderer vereinfach­e. Lehmann ergänzt, dass der Lindauer Wandertag für den Verein eine schöne Möglichkei­t sei, zusammenzu­wachsen und etwas für die Jugendarbe­it zu tun. „Ich bin überzeugt, dass es ein großartige­s Fest wird. Wir freuen uns darauf.“

Strecken sind für Kinderwage­n nicht geeignet. Für Unterhaltu­ng und Gesprächss­toff unter den Teilnehmer sorgt ein Wandertags­quiz. Es gibt Preise zu gewinnen. Stifte zum Ausfüllen müssen mitgebrach­t werden.

Besetzung der Kontrollst­ellen: Am Start in der Rickenbach­er Straße von 7.30 bis 12.30 Uhr, Kontrollst­elle Oberrenger­sweiler 8 bis 13 Uhr, im Ziel 10 bis 16 Uhr.

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FOTO: SUSI DONNER Der Lindauer Wandertag führt in einer großen Runde durch das schöne Lindauer Hinterland.
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FOTO: SUSI DONNER Oft über Stock und Stein, so gut wie nie über Asphalt führen die Wanderwege.

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