Das Westallgäu zeigt seine schönsten Seiten
Das Deutsche Wanderinstitut hat sieben Wander- und Spazierwanderwegen das Zertifikat „Premium“verliehen
- Der Begriff „Premium“besagt in der Regel, dass etwas besonders hochwertig ist. So ist es auch in diesem Fall. Im Westallgäu gibt es jetzt drei Premium-Wanderwege und vier Premium-Spazierwanderwege – verteilt auf vier Orte, mit über 65 Kilometern Länge und umgerechnet rund 19 Stunden Wanderzeit. Es ist das größte touristische Projekt in der Region in diesem Jahr. Träger ist der Verein „Westallgäu Tourismus“, zu dem sich die heimischen Gemeinden zusammengeschlossen haben.
„Wandern ist einer der Hauptgründe, weshalb die Menschen im Allgäu Urlaub machen – auch im Westallgäu. Wir wollen uns als Wanderregion weiter etablieren“, sagt Kathrin Felle von Westallgäu Tourismus, zugleich auch Leiterin des Kulturund Gästeamtes in Lindenberg. Die Stadt ist einer der vier Orte, die einen Teil ihres Wanderwegenetzes ab sofort mit dem Begriff „Premium“schmücken dürfen – neben WeilerSimmerberg, Scheidegg und Oberreute.
Die Zertifikate hat das Deutsche Wanderinstitut vergeben. Dessen Experten haben die Wanderwege im Westallgäu genau unter die Lupe genommen. Letztlich sind sieben Stück für das Projekt, das mit dem Titel „Aussichtsreich – Premiumwandern im Westallgäu“überschrieben wird, ausgewählt worden. „Wir haben die Schönsten herausgesucht, die wir haben“, sagt Felle. Und das ist wörtlich zu nehmen. Denn für das Projekt sind keine neuen Wege entstanden. Stattdessen wurden bestehende Strecken teilweise neu miteinander verbunden, beschildert und unter anderem durch Bänke aufgewertet.
Die Schilder und das Mobiliar machen auch den Löwenanteil an den 200 000 Euro Gesamtkosten aus. Die Hälfte davon gibt es als Zuschuss über das EU-Projekt Leader. Den Rest teilen sich Westallgäu Tourismus sowie die vier Gemeinden – anteilig nach Kilometern.
Bei den sieben Premium-Wegen handelt es sich jeweils um Rundstrecken. Die kürzeste ist 4,2 Kilometer lang, befindet sich in Ellhofen und hört auf den Namen „Tobel & Kraft“. Überhaupt sind alle Touren mit solchen Schlagwörtern betitelt, die die Charakteristik der jeweiligen Route andeuten sollen. Mal geht es durch Wälder und Schluchten, mal über Weiden oder an Gewässern entlang. Die längste Strecke ist „Berg & See“mit 16,5 Kilometern, die von Scheidegg aus nach Vorarlberg führt und mit 440 Höhenmetern durchaus anspruchsvoll ist. Mehr als fünf Stunden sollte man dafür deshalb schon einplanen. Zusammengefasst ist das neue Angebot in einer Broschüre mit übersichtlichem Kartenmaterial, Fotos und kurzen Beschreibungen. Parkplätze und Einkehrmöglichkeiten sind ebenfalls aufgelistet. Alle Wege sind übrigens so ausgeschildert, dass egal ist, in welche Richtung der Wanderer läuft. Zugleich ist die Beschilderung recht engmaschig gestellt, um ihm immer wieder zu zeigen, dass er sich noch auf dem richtigen Weg befindet.
Das Projekt „Aussichtsreich“ist nicht das erste Wanderprojekt im Westallgäu. Bereits seit einigen Jahren beteiligten sich Kommunen an der „Wandertrilogie Allgäu“. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Angeboten: Während die „Wandertrilogie“die Tagesgäste quasi von Ort zu Ort schickt, soll „Aussichtsreich“die Wanderer jeweils im Ort halten. Davon soll nicht zuletzt die Gastronomie profitieren.
Die Premium-Wanderwege werden am 13. Mai von den Projektträgern offiziell eröffnet. Für die Öffentlichkeit – Urlauber ebenso wie Gäste – findet dann am 14. Mai ein großer Wandertag statt, teilweise mit Führungen und Umtrunk.
Das Projekt und der Wandertag: www.aussichtsreichpremiumwandern.de