Lindauer Zeitung

Das Westallgäu zeigt seine schönsten Seiten

Das Deutsche Wanderinst­itut hat sieben Wander- und Spazierwan­derwegen das Zertifikat „Premium“verliehen

- Von Benjamin Schwärzler

- Der Begriff „Premium“besagt in der Regel, dass etwas besonders hochwertig ist. So ist es auch in diesem Fall. Im Westallgäu gibt es jetzt drei Premium-Wanderwege und vier Premium-Spazierwan­derwege – verteilt auf vier Orte, mit über 65 Kilometern Länge und umgerechne­t rund 19 Stunden Wanderzeit. Es ist das größte touristisc­he Projekt in der Region in diesem Jahr. Träger ist der Verein „Westallgäu Tourismus“, zu dem sich die heimischen Gemeinden zusammenge­schlossen haben.

„Wandern ist einer der Hauptgründ­e, weshalb die Menschen im Allgäu Urlaub machen – auch im Westallgäu. Wir wollen uns als Wanderregi­on weiter etablieren“, sagt Kathrin Felle von Westallgäu Tourismus, zugleich auch Leiterin des Kulturund Gästeamtes in Lindenberg. Die Stadt ist einer der vier Orte, die einen Teil ihres Wanderwege­netzes ab sofort mit dem Begriff „Premium“schmücken dürfen – neben WeilerSimm­erberg, Scheidegg und Oberreute.

Die Zertifikat­e hat das Deutsche Wanderinst­itut vergeben. Dessen Experten haben die Wanderwege im Westallgäu genau unter die Lupe genommen. Letztlich sind sieben Stück für das Projekt, das mit dem Titel „Aussichtsr­eich – Premiumwan­dern im Westallgäu“überschrie­ben wird, ausgewählt worden. „Wir haben die Schönsten herausgesu­cht, die wir haben“, sagt Felle. Und das ist wörtlich zu nehmen. Denn für das Projekt sind keine neuen Wege entstanden. Stattdesse­n wurden bestehende Strecken teilweise neu miteinande­r verbunden, beschilder­t und unter anderem durch Bänke aufgewerte­t.

Die Schilder und das Mobiliar machen auch den Löwenantei­l an den 200 000 Euro Gesamtkost­en aus. Die Hälfte davon gibt es als Zuschuss über das EU-Projekt Leader. Den Rest teilen sich Westallgäu Tourismus sowie die vier Gemeinden – anteilig nach Kilometern.

Bei den sieben Premium-Wegen handelt es sich jeweils um Rundstreck­en. Die kürzeste ist 4,2 Kilometer lang, befindet sich in Ellhofen und hört auf den Namen „Tobel & Kraft“. Überhaupt sind alle Touren mit solchen Schlagwört­ern betitelt, die die Charakteri­stik der jeweiligen Route andeuten sollen. Mal geht es durch Wälder und Schluchten, mal über Weiden oder an Gewässern entlang. Die längste Strecke ist „Berg & See“mit 16,5 Kilometern, die von Scheidegg aus nach Vorarlberg führt und mit 440 Höhenmeter­n durchaus anspruchsv­oll ist. Mehr als fünf Stunden sollte man dafür deshalb schon einplanen. Zusammenge­fasst ist das neue Angebot in einer Broschüre mit übersichtl­ichem Kartenmate­rial, Fotos und kurzen Beschreibu­ngen. Parkplätze und Einkehrmög­lichkeiten sind ebenfalls aufgeliste­t. Alle Wege sind übrigens so ausgeschil­dert, dass egal ist, in welche Richtung der Wanderer läuft. Zugleich ist die Beschilder­ung recht engmaschig gestellt, um ihm immer wieder zu zeigen, dass er sich noch auf dem richtigen Weg befindet.

Das Projekt „Aussichtsr­eich“ist nicht das erste Wanderproj­ekt im Westallgäu. Bereits seit einigen Jahren beteiligte­n sich Kommunen an der „Wandertril­ogie Allgäu“. Der wesentlich­e Unterschie­d zwischen beiden Angeboten: Während die „Wandertril­ogie“die Tagesgäste quasi von Ort zu Ort schickt, soll „Aussichtsr­eich“die Wanderer jeweils im Ort halten. Davon soll nicht zuletzt die Gastronomi­e profitiere­n.

Die Premium-Wanderwege werden am 13. Mai von den Projektträ­gern offiziell eröffnet. Für die Öffentlich­keit – Urlauber ebenso wie Gäste – findet dann am 14. Mai ein großer Wandertag statt, teilweise mit Führungen und Umtrunk.

Das Projekt und der Wandertag: www.aussichtsr­eichpremiu­mwandern.de

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FOTO: RALF LIENERT Der Weg zur Hausbachkl­amm beginnt gegenüber der Kirche in Weiler.

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