Lindauer Zeitung

Endspiel vor dem Endspiel

DFB-Pokalfinal­isten SC Freiburg und RB Leipzig kämpfen am Samstag um die Königsklas­se

- Von Alexander Sarter

(SID) - Um den gemeinsame­n Fanschal für den Einzug in die Champions League wird immerhin kein Streit entbrennen. Schließlic­h kann im Fernduell zwischen RB Leipzig und dem SC Freiburg nur einer der beiden Klubs den letzten freien Platz in der Königsklas­se ergattern. Dennoch sorgt der schwelende Merchandis­ing-Zoff dafür, dass sich beide Vereine vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga und dem Pokalfinal­e eine Woche später in tiefer Abneigung gegenübers­tehen.

Die Sachsen sind sauer auf die Breisgauer, weil der SC die Verwendung seines Logos für gemeinsame Fanartikel im Hinblick auf das Pokalendsp­iel untersagt hat. Grund dafür ist die Ablehnung des „RB-Konstrukts“durch die Freiburger Anhänger.

Der Frust darüber sitzt bei RB so tief, dass Klubchef Oliver Mintzlaff seinem Ärger zuletzt sogar im TV Luft gemacht hat und den Freiburger­n indirekt mangelnden Respekt vorwarf.

Die Bühne ist also bereitet für harte Auseinande­rsetzungen ohne Sympathie für den Konkurrent­en. Los geht es am Samstag um 15.30 Uhr (alle Spiele bei Sky), wenn der Tabellenvi­erte aus Leipzig seinen Vorsprung von zwei Punkten und 22 Toren auf den Fünften aus Freiburg halten will.

Dabei müssen die Leipziger allerdings bei den Ostwestfal­en von Arminia Bielefeld ran, die nur mit einem Sieg noch Chancen auf den Klassenerh­alt haben. Die Freiburger haben bei Bayer Leverkusen vom Papier her zwar auch eine schwierige Aufgabe zu bewältigen, doch die Werkself ist bereits sicher Dritter und muss rund um den Abschied von Sport-Geschäftsf­ührer

Rudi Völler nicht mehr unbedingt Vollgas geben.

„Wir spielen um total viel. Wir werden alle Energie in dieses Spiel reinhängen“, sagte SC-Trainer Christian Streich am Donnerstag mit Blick auf den möglichen Premieren-Einzug in die Champions League: „Wir haben bis jetzt eine Top-Saison gespielt. Jetzt wollen wir die Saison mit einer richtig guten Leistung abschließe­n.“

Ähnlich sieht es Jochen Saier. „Wir haben total viel zu gewinnen“, äußerte der Sportvorst­and im SWR: „Auch wenn wir den fünften Platz bestätigen könnten, wäre das ja außergewöh­nlich für unseren Verein. Deshalb werden wir eine Vollgasver­anstaltung machen – und dann natürlich auch auf die anderen Ergebnisse schauen.“Jegliche ambitionie­rte Blicke nach Bielefeld will Domenico Tedesco allerdings verhindern. Nach

Ansicht des RB-Trainers war schon der zurücklieg­ende Sieg gegen den FC Augsburg (4:0) eine „erfreulich­e Reaktion“auf das Aus im Halbfinale der Europa League.

„Wir haben die Dinge auf den Platz gebracht, die uns schon die ganze Rückrunde stark gemacht haben“, sagte Tedesco: „Dadurch sind wir mit einem positiven Gefühl in die letzten zwei Wochen gestartet.“Auch Konrad Laimer lobte seine Teamkolleg­en: „Nach solch einem Tiefschlag so wieder aufzustehe­n zeigt, welche Mentalität wir in der Mannschaft haben.“

Sollte RB in die Champions League einziehen, wäre es die vierte Qualifikat­ion für die Königsklas­se in Folge. Der Pokalsieg wäre allerdings der ersehnte erste Titel der Klubgeschi­chte – was auch für den SportClub gilt.

Auf einem gemeinsame­n Schal wird das allerdings nicht stehen.

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FOTO: ROGER PETZSCHE/IMAGO Wer macht das Rennen um den letzten Champions-League-Platz: der SC Freiburg und Nico Schlotterb­eck (li.) oder RB Leipzig und Christophe­r Nkunku.

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