Kiel nimmt Kurs auf Köln, Flensburg droht das Aus
(SID) - Filip Jicha war geradezu entzückt. „Viel Taktik, viel Kampf, viel Hektik, ein unglaublicher Wille – und meine Jungs haben gekämpft wie die Schweine, wenn man das so sagen darf“, schwärmte der Trainer des THW Kiel nach dem fraglos spektakulären 30:30 im Viertelfinal-Hinspiel bei Paris St. Germain.
Jicha, als Spieler selbst fünfmaliger Königsklassenfinalist, fühlte sich beim Kampf der Handball-Giganten im stickigen Pariser Stade Pierre de Coubertin in beste Zeiten zurückversetzt. „Das war ein Champions-League-Spiel, wie ich es von früher kenne“, so Jicha. Und auch Top-Torschütze Sander Sagosen (sechsTore) empfand die hart umkämpfte Partie als „geiles Spiel vor einer Super-Kulisse“. Das entscheidende, da waren sich die Kieler am Ende ihrer Frankreich-Tour einig, war aber das vielversprechende Ergebnis. „Das Unentschieden ist genau das, was wir uns gewünscht haben“, sagte THW-Sportchef Viktor Szilagyi. Die Mannschaft habe ihre Aufgabe beim französischen Starensemble „fantastisch“gelöst. Doch kaum hatten die Kieler Kurs auf Köln genommen, kreisten die Gedanken der THW-Stars schon um das Rückspiel am nächsten Donnerstag. „Jetzt hoffe ich, dass die Halle in Kiel eine richtige Hölle für Paris wird“, sagte Sagosen. Mit einem Heimsieg stünde der viermalige Königsklassen-Champion wieder im Finalturnier der besten vier Teams in der Domstadt (18./ 19. Juni).
Für die SG Flensburg-Handewitt könnte die Runde der letzten Acht hingegen erneut zur Endstation werden – den Nordlichtern droht nach dem 29:33 in eigener Halle gegen Titelverteidiger FC Barcelona das sechste Viertelfinal-Aus seit 2016.