Klingler muss nach sechs Jahren gehen
Kein neues Vertragsangebot bei den EV Lindau Islanders – Hattler wird Nachwuchscoach
- Zuletzt hat EishockeyOberligist EV Lindau Islanders mit einigen namhaften Verpflichtungen aufhorchen lassen, in der vergangenen Woche wechselte sogar der langjährige Towerstars-Kapitän Vincenz Mayer von Ravensburg an den Bodensee. Neben diesen positiven Nachrichten muss es in der Planung für die kommende Saison aber auch solche geben: Der 27-jährige Simon Klingler bekam von den Islanders kein neues Vertragsangebot. Das teilte der EVL am Donnerstag mit. Ebenfalls nicht mehr zum Kader gehören wird künftig Goalie Dominik Hattler, der den Lindauern aber als Nachwuchscoach erhalten bleibt.
Milo Markovic kennt das Eishockeygeschäft zu gut und zu lang, als dass er nicht auch mit solchen Situationen umgehen könnte. Dieser Tage musste der Sportliche Leiter nämlich einem verdienten Islanders-Spieler mitteilen, dass es für ihn in Lindau nicht mehr weitergeht. Simon Klinglers Zeit am Bodensee ist abgelaufen. Sechs Jahre lang hielt der gebürtige Ravensburger in der Eissportarena die Knochen hin. Sechs Jahre? Genau. So lange sind die Islanders inzwischen in der Oberliga, Klingler stand also seit der ersten Saison nach dem Aufstieg für Lindau auf dem Eis. Auf insgesamt 285 Spiele brachte er es, 196 Scorerpunkte gelangen ihm – damit rangiert er unter den Top fünf der Lindauer Rekordspieler. Vor allem in den Verzahnungsrunden der ersten beiden Spielzeiten in der Oberliga avancierte Klingler mit 35 Punkten aus 41 Spielen zu einem Leistungsträger.
Markovic verweist auf die „Neuausrichtung im Verein“, darum habe Klingler kein neues Angebot bekommen. „Wir haben uns für einen anderen Weg entschieden und wollen frischen Wind reinbringen“, erklärt Markovic und verweist auf die Verpflichtung von Verteidiger Daniel Stiefenhofer vom DEL2-Club Bayreuth Tigers. In die Abwehr war der eigentliche Stürmer Klingler in seiner Spätphase bei den Islanders hineingerutscht, als Not am Mann war. Die gesamte vergangene Saison verbrachter er somit mit Defensivaufgaben, obwohl er eigentlich gelernter Angreifer ist. Als solcher war er 2016 nach zwei Jahren bei den Ravensburg Towerstars nach Lindau gewechselt. „Als Stürmer haben wir Simon nicht mehr gesehen“, sagt Markovic. Heißt: Für die Nummer 67 war hinten und vorne kein Platz mehr. Wie die Islanders ankündigten, werde Klingler „womöglich seine Eishockeylaufbahn bei einem anderen Verein fortsetzen“.
Nicht fortsetzen wird dagegen Dominik Hattler seine Spielerkarriere. Der waschechte Lindauer, bisher mit der Nummer 74 auf dem Trikot im EVL-Tor, begann im Alter von fünf Jahren seine Eishockeylaufbahn beim heimischen EV Lindau, durchlief sämtliche Jugendmannschaften und blieb dem Verein immer treu. Nun aber habe sich der 28-Jährige dazu entschlossen, seine OberligaKarriere zu beenden, teilten die Islanders mit. Da er sich aber weiterhin bei „seinem“Verein engagieren wolle, werde er den EV Lindau Islanders im Nachwuchsbereich erhalten bleiben und dort als Goalie-Nachwuchscoach den Torhütern von morgen seine ganze Erfahrung näherbringen.
Auf der Goalieposition haben die Islanders somit für die kommende Saison noch Bedarf. Bisher steht nur fest, dass Matthias Nemec bleibt. Neben Hattler macht nämlich auch David Heckenberger nicht mehr weiter. Er habe sich gegen ein Vertragsangebot der Islanders entschieden, sagte Markovic, und werde zu einem anderen Verein wechseln, wo er mehr Spielpraxis bekomme.