Eine Ausstellung rühmt den Steg
Wasserburg feiert den 150. Geburtstag des Landungsstegs auf der Halbinsel
- Das Jubiläum 150 Jahre Landesteg Wasserburg ist Anlass für die neue Ausstellung im Malhaus auf der Wasserburger Halbinsel, die eine Woche nach der Skulpturale eröffnet worden ist. Die Skulpturale wirkt allerdings auch in das altehrwürdige Gebäude hinein, denn einige von Stephan Grubers Holzfiguren sind sozusagen Dauergäste in der Ausstellung. Sie sind in den Räumen der ersten Etage verteilt und bereichern damit die vom Ortschronisten Rainer Strohmayer kuratierten Ausstellung noch weiter.
Was erwartet den Besucher zum Thema Wasserburger Landungssteg, der am 1. Juni 1872 feierlich eingeweiht worden ist? Da sind zum einen einige historische Schiffsmodelle von Reiner Fügen, von einer Lädine bis zum Dampfschiff Stadt Lindau. Diese äußerst detailgetreuen legendären Schiffsmodelle sind der Bezugspunkt zu all dem, was im ersten Raum aus der Zeit der Entstehung des Stegs zusammengetragen ist sowie zu den Gemälden im zweiten Raum.
Man mag es kaum glauben, aber der allergrößte Teil der Gemälde und Aquarelle, die hier auf die Besucher warten, stammt von einem einzigen Sammler aus Wasserburg. Eine ganze Wand ist da voll mit Wasserburger Ansichten aus Richtung Wasserburger Bucht. Trotz derselben, zumindest ähnlichen Perspektive bleibt es spannend, wie unterschiedlich die verschiedenen Künstler diesen Blick aufgenommen und interpretiert haben. Das ist aber nur einer der Blickwinkel, es gibt auch einen weiteren, wenngleich nicht derart umfangreich: der Blick von Osten auf die Halbinsel.
Im hinteren Raum dominieren die Themen Wasser, Berge, Natur sowie Wetter am See die Bilder. Lediglich vier Bilder stammen von anderen Leihgebern. Hier stehen auch die Mehrzahl der erwähnten Gruberschen Figuren. Eine Frau hingegen schert aus der Gruppe aus und steht im vorderen Raum, wo sie den Blick aus dem Fenster auf den See und die Berge zu genießen scheint. Ursprünglich waren sie für die benachbarte Kirche St. Georg gedacht, doch der Deckeneinsturz und die damit verbundenen Sanierungsarbeiten haben wohl dafür gesorgt, dass sie sich lieber der bildenden Kunst zuwandten. Der Rest der Delegation von Holzfiguren belebt die evangelische St. Johanneskirche, ein weiterer Grund, außer der Malhaus-Ausstellung auch einen Rundgang durch Wasserburg mit einzuplanen.
Ursprünglich war geplant, die Ausstellungseröffnung mit einem Dorffest vor dem Malhaus zu verbinden, jedoch wurde diese Idee wieder verworfen. Wer sich die Ausstellung öfters anschauen möchte, kann beruhigt sein: Je nach Wetter bleibt die Ausstellung bis in den Herbst hinein geöffnet.