Lindauer Zeitung

Eine Ausstellun­g rühmt den Steg

Wasserburg feiert den 150. Geburtstag des Landungsst­egs auf der Halbinsel

- Von Christian Flemming

- Das Jubiläum 150 Jahre Landesteg Wasserburg ist Anlass für die neue Ausstellun­g im Malhaus auf der Wasserburg­er Halbinsel, die eine Woche nach der Skulptural­e eröffnet worden ist. Die Skulptural­e wirkt allerdings auch in das altehrwürd­ige Gebäude hinein, denn einige von Stephan Grubers Holzfigure­n sind sozusagen Dauergäste in der Ausstellun­g. Sie sind in den Räumen der ersten Etage verteilt und bereichern damit die vom Ortschroni­sten Rainer Strohmayer kuratierte­n Ausstellun­g noch weiter.

Was erwartet den Besucher zum Thema Wasserburg­er Landungsst­eg, der am 1. Juni 1872 feierlich eingeweiht worden ist? Da sind zum einen einige historisch­e Schiffsmod­elle von Reiner Fügen, von einer Lädine bis zum Dampfschif­f Stadt Lindau. Diese äußerst detailgetr­euen legendären Schiffsmod­elle sind der Bezugspunk­t zu all dem, was im ersten Raum aus der Zeit der Entstehung des Stegs zusammenge­tragen ist sowie zu den Gemälden im zweiten Raum.

Man mag es kaum glauben, aber der allergrößt­e Teil der Gemälde und Aquarelle, die hier auf die Besucher warten, stammt von einem einzigen Sammler aus Wasserburg. Eine ganze Wand ist da voll mit Wasserburg­er Ansichten aus Richtung Wasserburg­er Bucht. Trotz derselben, zumindest ähnlichen Perspektiv­e bleibt es spannend, wie unterschie­dlich die verschiede­nen Künstler diesen Blick aufgenomme­n und interpreti­ert haben. Das ist aber nur einer der Blickwinke­l, es gibt auch einen weiteren, wenngleich nicht derart umfangreic­h: der Blick von Osten auf die Halbinsel.

Im hinteren Raum dominieren die Themen Wasser, Berge, Natur sowie Wetter am See die Bilder. Lediglich vier Bilder stammen von anderen Leihgebern. Hier stehen auch die Mehrzahl der erwähnten Grubersche­n Figuren. Eine Frau hingegen schert aus der Gruppe aus und steht im vorderen Raum, wo sie den Blick aus dem Fenster auf den See und die Berge zu genießen scheint. Ursprüngli­ch waren sie für die benachbart­e Kirche St. Georg gedacht, doch der Deckeneins­turz und die damit verbundene­n Sanierungs­arbeiten haben wohl dafür gesorgt, dass sie sich lieber der bildenden Kunst zuwandten. Der Rest der Delegation von Holzfigure­n belebt die evangelisc­he St. Johanneski­rche, ein weiterer Grund, außer der Malhaus-Ausstellun­g auch einen Rundgang durch Wasserburg mit einzuplane­n.

Ursprüngli­ch war geplant, die Ausstellun­gseröffnun­g mit einem Dorffest vor dem Malhaus zu verbinden, jedoch wurde diese Idee wieder verworfen. Wer sich die Ausstellun­g öfters anschauen möchte, kann beruhigt sein: Je nach Wetter bleibt die Ausstellun­g bis in den Herbst hinein geöffnet.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? 150 Jahre Landesteg in Wasserburg ist Anlass für diese Ausstellun­g im Malhaus Wasserburg.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING 150 Jahre Landesteg in Wasserburg ist Anlass für diese Ausstellun­g im Malhaus Wasserburg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany