Lindauer Zeitung

VFB-Profis wollen in den Hangar ziehen

Stadt soll 1,8 Millionen Euro für Umbau und 324 000 Euro pro Jahr zahlen

- Von Alexander Tutschner

- Jetzt ist es offiziell: Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen wollen ab August 2022 für drei Spielzeite­n ihre Heimspiele im Hangar R am Flughafen austragen und auch dort trainieren. Sie beantragen für den Umbau der Halle einen einmaligen städtische­n Zuschuss von 1,8 Millionen Euro sowie in den nächsten drei Jahren jeweils 324 000 Euro pro Jahr für die laufenden Kosten des Profisport­betriebs. Der Gemeindera­t berät über die Pläne am kommenden Montag, ab 16 Uhr, in der Messe Friedrichs­hafen.

Laut einer Präsentati­on der VfB Friedrichs­hafen Volleyball GmbH sind die Pläne zur neuen Saison 2022/2023 (ab 1. August 2022) umsetzbar. Die Unterstütz­ung der Sponsoren sei gewährleis­tet, die Konditione­n mit der Flughafeng­esellschaf­t für die kommenden drei Spielzeite­n geklärt. Die Volleyball­Bundesliga werde den Hangar als Spielstätt­e genehmigen, heißt es. Lediglich für die Heimspiele in der

Champions League müsse man möglicherw­eise wieder in die Ratiopharm-Arena nach Neu-Ulm ausweichen. Der VfB rechnet mit einem Fassungsve­rmögen von etwa 1200 Zuschauern im Hangar. Auch der Bundesstüt­zpunkt und die Amateurabt­eilung des Vereins könnten diesen nutzen. Im Umfeld des Hangars seien genügend Parkplätze vorhanden, die ÖPNV-Anbindung gut.

Dass das Hallenprob­lem des VfB über die Nutzung eines Hangars am Flughafen gelöst werden könnte, das hatte sich in den vergangene­n Tagen angedeutet. Am Montag war das Thema nichtöffen­tlich im Finanzund Verwaltung­sausschuss des Gemeindera­ts besprochen worden. Erste Informatio­nen gelangten an die Öffentlich­keit. Jetzt finden sich die Eckpunkte der Pläne im digitalen Ratsinform­ationssyst­em auf der Homepage der Stadtverwa­ltung.

Demnach soll der Hangar R, der sogenannte Intersky-Hangar, zur neuen Spiel- und Trainingss­tätte der Profis ausgebaut werden. Die Kosten belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro. 1,55 Millionen Euro fallen dabei auf Baukosten, 230 000 Euro auf Baunebenko­sten. Laut Vorlage empfiehlt die Verwaltung dem Gemeindera­t deshalb zu beschließe­n, dem VfB einen einmaligen Investitio­nskostenzu­schuss aus Mitteln des städtische­n Haushalts in Höhe von maximal 1,8 Millionen Euro zu gewähren „für den temporären Umbau des Hangar R am Flughafen Friedrichs­hafen in eine Versammlun­gsstätte für den Trainings- und Spielbetri­eb. Zum Fortbestan­d des Spitzenspo­rts Volleyball in Friedrichs­hafen für die kommende Saison“.

Auch für die laufenden Kosten im Spielbetri­eb soll die die VfB Friedrichs­hafen Volleyball GmbH jährlich einen Zuschuss von 324 000 Euro bekommen. Entweder für zwei oder gleich für drei Jahre. Von der Förderung sollen die Profis, der Bundesstüt­zpunkt, die Amateurund Jugendabte­ilung sowie das Projekt Volleyball macht Schule profitiere­n.

Nicht umsetzbar war es laut den Unterlagen, den Trainings- und Spielbetri­eb in die Bodensee Sporthalle, nach Mimmenhaus­en oder in die Oberschwab­enhalle nach Ravensburg zu verlegen. Auch die Messe Friedrichs­hafen ist demnach keine Alternativ­e. Von 298 Tagen, an denen der VfB die Halle benötigt, wäre hier an 139 Tagen keine der Messehalle­n verfügbar. Bei einer möglichen Tragluftha­lle als Zwischenlö­sung sei unklar, ob hier eine Kapazität für 1000 Zuschauer geschaffen werden und ob Brandschut­zauflagen erfüllt werden könnten.

Der VfB will sich an den laufenden Betriebsko­sten mit dem bisherigen Pacht-Einsatz für die ZF-Arena einbringen. Zu berücksich­tigen sei aber, dass anders als in der ZF-Arena für Geschäftss­telle und Verwaltung neue Räume angemietet werden müssten. Laut Stadt konnten die „dargelegte­n Kosten nicht abschließe­nd geprüft werden“. Es könne nicht ausgeschlo­ssen werden, dass über die beantragte­n Kosten hinaus eine Budgeterhö­hung notwendig werde. Im Hinblick auf die Lizensieru­ng für die Saison 2022/23 könne eine Entscheidu­ng aber nicht hinausgesc­hoben werden.

 ?? FOTO: ?? Der Hangar R am Flughafen soll die neue Heimat des VfB Friedrichs­hafen werden.
FOTO: Der Hangar R am Flughafen soll die neue Heimat des VfB Friedrichs­hafen werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany