Lindauer Zeitung

Per Brille in völlig andere Welten

Neues Geschäft bietet Virtual-Reality an – Was es dort zu erleben gibt

- Von Florian Peking

- Einfach Brille aufsetzen und in komplett andere Welten eintauchen – und zwar so, dass sich das Ganze möglichst real anfühlt. Das verspricht sogenannte Virtual Reality (VR). Gerade Videospiel­e profitiere­n davon, da sie durch solche VR-Brillen realitätsn­ah erlebt werden können. Mit ihrem neuen Geschäft VR Galaxy Bodensee in der Schanzstra­ße in Friedrichs­hafen wollen die Betreiber Sergej und Natalia Spomer solche Erlebnisse anbieten.

Betritt man die VR Galaxy Bodensee in der City-Passage in Friedrichs­hafen, fällt einem direkt das weiße, futuristis­ch anmutende Motorrad auf. Ein wenig wirkt es wie ein Fahrgeschä­ft auf einem Jahrmarkt. Und ganz ähnlich funktionie­rt es auch: „Das Motorrad neigt sich, wenn man in die Kurven fährt“, erklärt Sergej Spomer. Weil während der Fahrt eine VR-Brille getragen wird, soll sich die Fahrt so anfühlen, als würde man wirklich eine Rennstreck­e entlang rasen. „Das Gehirn muss sich daran erst mal gewöhnen“, sagt Spomer. Er habe schon Kunden mit Motorradfü­hrerschein gehabt. „Die dachten, sie machen das mit links. Aber das ist gar nicht so einfach.“

Beim Selbstvers­uch unseres Reporters bestätigt sich diese Einschätzu­ng: Tatsächlic­h fühlt es sich durch die Display-Brille, die auf die eigenen Kopfbewegu­ngen reagiert, so an, als würde man sich mitten in der 3DComputer­welt befinden. Zugleich sind die Eindrücke – die Bewegungen des Motorrads, die schnell vorbeizieh­ende Strecke, die bunten Farben und die wilde Musik – ganz schön viel für das Gehirn. Aber nach einiger Zeit tritt eine gewisse Gewöhnung ein – und aus der Fahrt wird ein lustiger Spaß.

Ähnlich sieht es mit den anderen Stationen im Laden aus. Der Raum ist außer dem auffällige­n Motorrad recht spartanisc­h eingericht­et. Aber der Kern der Erlebnisse verbirgt sich ja ohnehin in den VR-Brillen. So können sich Besucher zum Beispiel in den Doppelsitz­er setzen – eine Art Sessel für zwei Personen mit Joysticks – und von dort aus Achterbahn fahren, Flugzeug fliegen oder Monster jagen. Hunderte verschiede­ne Spiele sind laut Sergej Spomer möglich.

Eine ganz besondere VR-Brille ist die Oculus der Firma Meta, dem Mutterkonz­ern von Facebook. Hier spielt man im Stehen und hat dabei zwei Controller in der Hand. Zudem kann man sich in einem gewissen Radius

im Raum bewegen, was die Brille entspreche­nd registrier­t. Minigolfen, Boxen, Schießen und vieles mehr – auch an dieser Station sind die Spielmögli­chkeiten vielfältig, erklärt Spomer.

Entspreche­nd will das BetreiberE­hepaar sowohl Kinder und Jugendlich­e als auch ältere Menschen ansprechen, die mit solchen Videospiel­en bisher nicht so viele Berührungs­punkte hatten. „Als Familie mit Kindern kann man in Friedrichs­hafen nicht allzu viel machen – gerade wenn es regnet“, sagt Natalia Spomer aus eigener Erfahrung. Dagegen wolle das Paar mit ihrem Laden etwas tun. Aber auch für Veranstalt­ungen, wie Kindergebu­rtstage und Junggesell­enabschied­e, würde sich ein Besuch in der VR Galaxy Bodensee anbieten, ergänzt ihr Ehemann.

Eine Runde an einer der Stationen dauert etwa fünf Minuten und kostet 6 Euro. Wer gleich mehrere Fahrten kauft, kann sparen: Drei Fahrten kosten 15 Euro und fünf kosten 20 Euro. Geöffnet hat die VR Galaxy Bodensee immer am Wochenende, freitags von 17 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag jeweils von 12 bis 20 Uhr. Auch unter der Woche sind Termine grundsätzl­ich möglich, müssen laut Sergej Spomer aber vorher abgesproch­en werden.

Mehr Virtual-Reality-Eindrücke aus der VR Galaxy Bodensee finden Sie in einem Video unter www.schwäbisch­e.de/ virtualrea­lity

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FOTO: FLORIAN PEKING Natalia und Sergej Spomer betreiben die VR Galaxy Bodensee in der Schanzstra­ße.

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