Sebir Elezi sorgt für Häfler Glücksgefühle
23-jähriger Offensivmann schießt den VfB Friedrichshafen im wilden Torspektakel gegen Heininigen zum Sieg
- Der VfB Friedrichshafen und der 1. FC Heiningen haben den Zuschauern zum zweiten Mal in der Saison ein Torspektakel geboten. Nach dem 4:4 beim ersten Aufeinandertreffen fielen am Samstag im Friedrichshafener Zeppelinstadion sieben Tore. Den letzten Treffer gab es in der zweiten Minute der Nachspielzeit: Sebir Elezi erzielte in dieser unterhaltsamen Partie das entscheidende 4:3 (1:1). Trotz des schon feststehenden Abstieges löste er damit einen großen Jubel aufseiten der Häfler aus. Der Viertletzte Heiningen, noch voll im Abstiegskampf der Fußball-Verbandsliga, setzte der Nackenschlag am Ende zu.
„Das war ein Zeichen, dass wir eine eingeschworene Einheit sind“, freute sich VfB-Trainer Giovanni Rizzo über den fünften Saisonsieg. Seine Mannschaft zeigte gerade offensiv eine sehr sehenswerte Leistung, die von Elezis Tor zum 4:3 vergoldet wurde. Der 23-jährige Offensivmann zog nach einem Diagonalball vom sehr agilen Josip Galic in die Mitte, suchte mit links den Abschluss und ließ dem Gästetorwart Marius Bleichner bei seinem Schuss ins kurze Eck keine Abwehrchance. „Es ist das schönste Gefühl für einen Fußballer, in der letzten Minute den Siegtreffer zu erzielen“, meinte Elezi nach der Partie. Er und seine Teamkollegen waren von Beginn an motiviert, „endlich mal wieder das Glücksgefühl zu haben“. In dieser Spielzeit hat das der Vorletzte nicht so oft, der letzte Heimsieg (3:0 gegen Heimerdingen) liegt sogar schon zwei Monate zurück. „Wir waren mental da, haben gekämpft. Der Sieg war für unser Selbstbewusstsein, die Trainer und die Zuschauer“, sagte Elezi, für den Einsatz immer ein Schlüssel zum Erfolg ist: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
Elezis Zukunft ist noch nicht ganz entschieden, noch in dieser Woche soll es aber Klarheit geben. Der VfB ist zuversichtlich den in Ravensburg lebenden Offensivspieler halten zu können und warum sie darüber glücklich sein könnten, bewies er auch am Samstag wieder. Heiningen hatte generell große Schwierigkeiten,
das starke Flügelspiel über Josip Galic auf der linken Seite und Elezi auf der rechten Seite zu unterbinden. Das wollte der VfB auch so forcieren – es war ein Ergebnis der Gegneranalyse. Zu Beginn hatte Friedrichshafen aber erst einmal Glück, dass Heiningen zwei gravierende Fehler im Spielaufbau nicht ausnutzte. Allerdings hatte auch der VfB sofort vielversprechende Offensivaktionen, und in der neunten Spielminute zappelte der Ball auch im Netz. Kian Fetic spielte den Ball an den kurzen Pfosten und fand dort in Galic einen Abnehmer (9.). Es entwickelte sich ein „offenes Spiel“, was nicht im Sinne von Heiningen war. „Friedrichshafen hat das gut gemacht und sich nicht hängen lassen“, lobte FCHTrainer Oliver Hrabar den Gegner.
Sein Team schaffte es dennoch, das Spiel auf die eigene Seite zu ziehen. Lennart Zaglauer ließ die VfBAbwehr bei einem Dribbling durch den Strafraum schlecht aussehen und traf zum 1:1-Halbzeitstand (35.). Dann stellte Nicolai Weissenbacher nach einer Standardsituation zwar auf 2:1 für den VfB (62.), aber dank einem wuchtigen Schuss von Karlo Mandir stand es nur drei Minuten später wieder unentschieden. Und in der 71. Minute ließ sich Zaglauer nicht zweimal bitten, nachdem er einen Ball per Grätsche von Erbas Emirhan serviert bekam. Er erzielte das 3:2 und brachte Heiningen damit eigentlich auf die Siegerstraße. AusVfB-Sicht hätte es nie dazu kommen dürfen, denn kurz vor dem zweiten Treffer von Zaglauer vergab der eingewechselte Sascha Hohmann nach Elezi-Flanke eine Wahnsinnschance und köpfte aus fünf Metern den FCH-Keeper Bleichner an. „Den muss er machen“, so Rizzo. Aber am Ende war das egal. Heiningen spielte „nicht clever genug“, so Hrabar. Und der Tabellenvorletzte wusste das auch zu nutzen. Vor 100 Zuschauern gab es mehrere Topmöglichkeiten, zwei davon ließ Fetic liegen und darüber hinaus ließ der sehr ansehnlich spielende VfB mehrere aussichtsreiche Kontersituationen ohne Abschluss verstreichen. Immerhin zweimal brachten die Gastgeber den Ball aber im Tor unter. Fetic bekam den Ball von Galic serviert und traf mit dem Rücken zum Tor stehend zum 3:3-Ausgleich (86.). „Den Schwierigsten hat er gemacht“, sagte Rizzo. Das entschlossene Tor von Elezi in der 92. Minute machte den Tag dann endgültig rund. „Das ist schon ein Rückschlag, wo wir uns schütteln müssen“, meinte Hrabar.
VfB Friedrichshafen – 1. FC Heiningen 4:3 (1:1). – Tore: 1:0 Josip Galic (9.), 1:1 Lennart Zaglauer (35.), 2:1 Nicolai Weissenbacher (62.), 2:2 Karlo Mandir (65.), 2:3 Lennart Zaglauer (71.), 3:3 Kian Fetic (86.), 4:3 Sebir Elezi (90. +2) – Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Max Angenendt – VfB: Holzbaur, Staudacher, Rauscher, Galic, Fetic, Weissenbacher, Booch (78. Bastians), Pfluger, Genua (55. Hohmann), Elezi, Steinhauser (63. Emirhan).