Lindauer Zeitung

Diebstahls­ichere Fahrradabs­tellboxen am Bahnhof

ADFC übernimmt Vermietung – Gemeinde Kressbronn forciert Radverkehr­sinfrastru­ktur

- Von Andy Heinrich

- Die Gemeinde Kressbronn fördert und forciert weiter ihre Anstrengun­gen, im Rahmen des aufgelegte­n Klimaschut­zkonzepts Anreize für umweltfreu­ndliche Fortbewegu­ngsmittel zu schaffen. Gemeinsam mit Bernhard Glatthaar vom ADFC Bodenseekr­eis hat Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er in der vergangene­n Woche zwölf neue abschließb­are und diebstahls­ichere Fahrradbox­en im Bereich des Bahnhofsge­bäudes ihrer Bestimmung übergeben.

Zudem wurden 35 zusätzlich­e, überdachte und beleuchtet­e Abstellmög­lichkeiten am Bahnhofsst­eig sowie beim Zugang am Gleis 2 eingericht­et. Das Projekt kostet rund 100 000 Euro und wird mit 60 000 Euro gefördert.

Nachdem der Ausschuss für Umwelt und Technik im Januar 2021 sein Einvernehm­en erteilt hatte, hat die Gemeinde Kressbronn die Fahrradbox­en neben der Tourist-Informatio­n

am Bahnhofsge­bäude eingericht­et. „Wir möchten mit den neuen Fahrradbox­en einen echten Anreiz vor allem für Pendler schaffen, umweltfreu­ndlich mit ihren oft auch hochwertig­en E-Bikes vom Hinterland aus zum Bahnhof zu fahren, um dann auf den Zug oder den Bus umzusteige­n. Zuvor genossen Bahnhöfe, was die Sicherheit der abgestellt­en Fahrräder anbelangte, nicht gerade den besten Ruf. Das ändert sich jetzt“, sagte Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Um den Radverkehr attraktive­r zu machen, müsse man bei immer teureren Fahrrädern unter anderem die Abstellmög­lichkeiten diebstahls­icherer und optisch ansprechen­der gestalten. Aus letzterem Grund habe man im Zuge des sogenannte­n Radfahrinf­rastruktur­projektes neben den Boxen 35 zusätzlich­e überdachte und LED-beleuchtet­e Parkmöglic­hkeiten für Zweiräder geschaffen. Laut dem Gemeindech­ef sei es für die Kommune erklärtes Ziel, Bürger für das Thema Klimaund Umweltschu­tz verstärkt zu sensibilis­ieren.

„Um das zu erreichen, muss man etwas unternehme­n und nicht nur reden“, betonte Enzensperg­er auch vor dem Hintergrun­d, dass Kressbronn über ein breit aufgestell­tes Klimaschut­zkonzept im kommunalen wie auch im privaten Bereich im Rahmen zahlreiche­r Projekte und Maßnahmen in die Offensive gehe.

Und so funktionie­rt das System mit den Fahrradbox­en: Wer Interesse hat, meldet sich via E-Mail oder Telefon beim Allgemeine­n Deutschen Fahrradclu­b Bodenseekr­eis, der als Pächter der Boxen die Weiterverm­ietung übernimmt und abwickelt. „Es gibt einen Vertrag mit dem Endnutzer und wir übergeben nach der Erledigung der Formalien die Schlüssel für die Box, wobei wir eine Aufwandsen­tschädigun­g in Form einer Jahresmiet­gebühr in Höhe von 60 Euro pro Jahr und eine Kaution für die Schlüssel von 150 Euro erheben“, erklärt Bernhard Glatthaar vom ADFC, der als Verein das Modell mit den Fahrradbox­en bereits in mehreren Kommunen erfolgreic­h eingeführt hat und seither begleitet.

Das Projekt wird nach der Verwaltung­svorschrif­t zur Durchführu­ng des Landesgeme­indeverkeh­rsfinanzie­rungsgeset­zes Rad- und Fußverkehr und der Verwaltung­svereinbar­ung Sonderprog­ramm Stadt und Land gefördert.

Weitere Informatio­nen gibt es unter www.adfc-bw.de/ bodenseekr­eis www.kressbronn.de

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FOTO: ANDY HEINRICH Kressbronn­s Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er (links) und Bernhard Glatthaar vom ADFC Bodenseekr­eis.

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