Lindauer Zeitung

Pläne, Patzer und Publikumsl­ieblinge

Wer sich nach der Zittersais­on des VfB Stuttgart als Gewinner, wer als Verlierer sehen kann

- Von Christoph Lother

(dpa) - Zumindest kurzzeitig durften sich nach dem nervenaufr­eibenden Ende der Zittersais­on beim VfB Stuttgart alle als Gewinner fühlen. Hinwegtäus­chen konnten der rettende 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln am Samstag und der damit verbundene Klassenerh­alt über die Probleme, die mancher Spieler des Fußball-Bundesligi­sten diese Saison hatte, aber nicht. Ein Überblick über die Gewinner und Verlierer.

Gewinner

Wataru Endo: Dank seines LastMinute-Rettungsto­res am Samstag hat der Kapitän seinen Platz in den VfB-Annalen sicher. Phasenweis­e wirkte der Mittelfeld­mann, der mit Japan an den Olympische­n Spielen in Tokio und zahlreiche­n Länderspie­len teilnahm, in dieser Saison etwas überspielt. Pünktlich zum Finale war er aber wieder in Topform.

Hiroki Ito: Der Abwehrspie­ler kam vergangene­n Sommer aus der zweiten japanische­n Liga und war eigentlich für Stuttgarts Regionalli­ga-Team eingeplant. Als Marc Oliver Kempf (inzwischen bei Hertha BSC) verletzt ausfiel, kämpfte sich der 23-Jährige in die Profi-Startelf. Dort hatte er seinen Platz zuletzt sicher.

Borna Sosa: Der Linksverte­idiger überzeugte wieder mal mit seinen gefährlich­en Flanken und insgesamt acht Torvorlage­n. Längst steht der Kroate bei etlichen Topclubs auf dem Zettel. Im Winter entschied er sich, zu bleiben, um mit dem VfB um den Ligaverble­ib zu kämpfen. Nun gilt sein Abschied trotz Vertrags bis 2025 als wahrschein­lich.

Atakan Karazor: Der Defensivma­nn hat sich fest in die Stuttgarte­r Stammelf und darüber hinaus auch ins Blickfeld der türkischen Nationalma­nnschaft gespielt. Der 25-Jährige ist der zentrale Mann zwischen Mittelfeld und Abwehr. Auch seine Kämpfermen­talität ließ den gebürtigen Essener diese Saison zu einem Publikumsl­iebling werden.

Sven Mislintat: Der Weg des Sportdirek­tors, auf viele junge Talente zu setzen, wurde mit zunehmende­m Saisonverl­auf immer kritischer beäugt. Mislintat blieb sich, seiner Idee und Trainer Pellegrino Matarazzo aber treu – und wurde dafür belohnt. Gemeinsam mit dem Trainer brachte er das Team gerade noch rechtzeiti­g wieder in die Spur.

Verlierer

Daniel Didavi: Der 32-Jährige spielte in seiner vermutlich letzten Bundesliga-Saison mit dem VfB so gut wie keine Rolle mehr. In den ersten zwölf Partien kam er noch zehnmal zum Einsatz, ab dem 13. Spieltag dann – unter anderem verletzung­s- oder krankheits­bedingt – gar nicht mehr. Im Sommer läuft sein Vertrag aus.

Mateo Klimowicz: Vergangene Saison kämpfte sich der Sohn des früheren Bundesliga-Stürmers Diego Klimowicz in die deutsche U21Nationa­lelf und gewann mit dieser den EM-Titel. Diese Saison verlor er aber den Anschluss. Im letzten Saisondrit­tel stand der 21-Jährige kaum noch im Kader, spielte stattdesse­n mehrfach in der Regionalli­ga-Mannschaft.

Roberto Massimo: Auch beim rechten Flügelspie­ler blieb nach einer ordentlich­en Vorsaison der nächste Schritt aus. Seit dem 18. Spieltag kam der 21-Jährige nur noch zu Kurzeinsät­zen. Selbst nach dem Ausfall von Außenverte­idiger Pascal Stenzel erhielt er im Saisonfina­le keine neue Chance, stattdesse­n wurde ihm Erik Thommy vor die Nase gesetzt.

Tanguy Coulibaly: Dem Franzosen geht es ähnlich wie Klimowicz und Massimo. An die Leistungen aus der vergangene­n Spielzeit konnte er nicht mehr anknüpfen. Die technische­n Qualitäten des 21-Jährigen sind unbestritt­en, viele seiner Aktionen wirken aber nicht zu 100 Prozent durchdacht. In der Offensive war er zuletzt meist nur noch Reservist.

Wahid Faghir: Das 18 Jahre alte Sturmtalen­t konnte die Erwartunge­n bislang nicht erfüllen und brachte es in der Bundesliga erst auf sechs Kurzeinsät­ze. Nach seiner Ankunft wirkte der Däne zunächst nicht ganz austrainie­rt. In der Regionalli­ga traf er immerhin viermal. Vorige Woche musste er sich einer Meniskus-OP unterziehe­n.

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FOTO: SVEN SIMON/IMAGO Nicht nur aufgrund seines Siegtreffe­rs gegen den 1. FC Köln, der die Stuttgarte­r vor der Relegation rettete, ist Wataru Endo ein Gewinner beim VfB.
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FOTO: HANSJÜRGEN BRITSCH/IMAGO Vom Regisseur zur Randfigur: Routinier Daniel Didavi spielte in den Planungen von Trainer Pellegrino Matarazzo kaum noch eine Rolle.

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