Lindauer Zeitung

Verkehrsre­geln gelten auch für Radfahrer

- Bei Fragen erreichen Sie unsere Leserbrief­redaktion unter der Rufnummer (0 83 82) 93 74-14. Zu „Radfahrern auf der Insel“:

„Wie isch jetzt des?“fragt man in Lindau, wenn man neugierig ist, oder etwas nicht versteht. Diese Frage habe ich mir in den letzten Tagen wieder öfters gestellt, nachdem das herrliche Wetter wieder Scharen von Radfahrern auf die Insel und in die Umgebung gelockt hat. Ich weiß, dass sich Stadtrat, Verwaltung und unsere Oberbürger­meisterin stolz mit dem Titel „Fahrradfre­undliche Stadt“schmücken. Aber berechtigt dieses Prädikat Radfahrer zur absoluten Narrenfrei­heit und Missachtun­g der StVO? Gelten für Radfahrer keine Verkehrssc­hilder oder Verkehrsre­geln? Sind Fußgänger nur noch den Lifestyle störendes Freiwild? In der Maximilian­strasse sieht man außerhalb der erlaubten Tageszeite­n jede Menge Radfahrer sich durch die Passanten schlängeln. Das Gleiche am Seehafen trotz eindeutige­r Beschilder­ung. Ebenso klingeln im Schützinge­r und Uferweg Radfahrer die

Ihre Redaktion

Fußgänger zur Seite. Kaum ein Radfahrer benutzt den auf der Thierschbr­ücke ausgewiese­nen Radweg, sondern fährt lieber auf dem für Fußgänger reserviert­en Streifen. Rote Ampeln stehen für Radler nur unnütz in der Gegend rum und müssen nicht beachtet werden. Hält ein Auto am Zebrastrei­fen, wäre es doch Unsinn den „Flow“zu unterbrech­en. Lieber fährt man am haltenden Auto vorbei und riskiert einen Zusammenst­oß mit einem Fußgänger. Vorfahrtsr­egeln im Kreisverke­hr sind nur etwas für Weicheier.

Die Stadt hat bereits mehrfach zugesagt,den Radverkehr zu kontrollie­ren. Aber dies scheint offenbar an mangelnden Kapazitäte­n des Ordnungsam­tes zu Scheitern. Lieber werden Strafzette­l verteilt. Frage: Warum dann nicht alle Schilder ganz entfernen? Dann müsste sich kein Lindauer mehr fragen: „Wie isch des jetzt?“

Fritz Eckerlein, Lindau

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