Lindauer Zeitung

Auf Thuraus Spuren

Emanuel Buchmann beim Giro d’Italia auf Top-Ten-Kurs

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(dpa/sz) - Krämpfe wie am Samstag quälten Emanuel Buchmann am Schlussans­tieg der 15. Etappe nicht. Stattdesse­n überquerte der Ravensburg­er Radprofi die Ziellinie in Cogne mit einem guten Gefühl: Drei Jahre nach seinem starken vierten Platz bei der Frankreich-Rundfahrt hat Buchmann wieder eine Top-Platzierun­g bei einer Grand Tour im Visier. Der Kletterspe­zialist geht als Gesamtsieb­ter in die schwere letzte Woche des 105. Giro d’Italia und könnte als erster deutscher Fahrer seit dem fünften Platz von Dietrich Thurau vor 39 Jahren wieder unter die besten Zehn fahren. Allerdings kann der 29-Jährige mit der Kapitänsro­lle beim Showdown in den Bergen nicht rechnen – sein Bora-hansgroheT­eamkollege Jai Hindley hat als Gesamtzwei­ter sogar den Giro-Triumph vor Augen.

Buchmann erreichte am Sonntag bei der Bergankunf­t nach 177 Kilometern im Kreis der Favoriten das Ziel. Damit liegt er zwei Minuten hinter Spitzenrei­ter und Olympiasie­ger Richard Carapaz aus Ecuador. Dem Australier Hindley fehlen gar nur neun Sekunden zum Rosa Trikot. Die 15. Etappe gewann der Italiener Giulio Ciccone im Alleingang vor dem kolumbiani­schen Mitausreiß­er Santiago Buitrago. Die Gruppe der Favoriten erreicht fast acht Minuten später das Ziel.

Buchmanns Trumpf kommt jetzt erst. In der dritten Woche wollte der Ravensburg­er in Topform sein, nachdem ihn in der Vorbereitu­ng eine Bronchitis aus dem Tritt gebracht hatte. Auf gleich vier Bergetappe­n ist noch alles möglich.

Am Samstag hatte Buchmanns Bora-hansgrohe-Team mit einer starken Mannschaft­sleistung für große Veränderun­gen im Gesamtklas­sement gesorgt. Carapaz übernahm dabei das

Rosa Trikot vom Spanier Juan Pedro Lopez, allerdings sitzt ihm Hindley dicht im Nacken. „Das ist super für das Selbstvert­rauen der Mannschaft. Dass sie gesehen haben, wenn wir eine Aktion starten, dass wir andere Mannschaft­en in die Bedrängnis bringen können“, sagte Jens Zemke als Sportliche­r Leiter für Bora. Ohnehin läuft der Giro für die deutsche Mannschaft wunschgemä­ß. Lennard Kämna mit seinem Triumph auf dem Ätna und Hindley haben bereits für zwei Etappensie­ge gesorgt.

Da passt es ins Bild, dass Tour-deFrance-Etappensie­ger Nils Politt am Sonntag bei der 105. Auflage von Rund um Köln einen Heimsieg feierte. Mit acht Siegen in den vergangene­n fünf Wochen hat das Bora-Team damit das von vielen Krankheite­n beeinfluss­te schwache Frühjahr vergessen gemacht.

Nach dem Ruhetag am Montag wird die letzte Giro-Woche mit der 16. Etappe am Dienstag über 202 Kilometern von Salo nach Aprica eingeleite­t. Dabei sind gleich drei Berge der ersten Kategorie zu bewältigen.

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FOTO: IMAGO Emanuel Buchmann liegt nach zwei Wochen auf Rang sieben.

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