Lindauer Zeitung

Thomas Ranner verlässt den VfB

Bisheriger Co-Trainer des deutschen Volleyball-Pokalsiege­rs wechselt nach Herrsching

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(sz/tk) - Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen müssen sich einen neuen Co-Trainer suchen. Wie der amtierende Vizemeiste­r und deutsche Pokalsiege­r am Montag bestätigte, wechselt Thomas Ranner, genannt Bob, zu den WWK Volleys Herrsching. Bei den Bayern wird Ranner Cheftraine­r und folgt damit auf Max Hauser, der beim selbsterna­nnten „Geilsten Club der Welt“in die Vereinsfüh­rung wechselt.

Zwei Jahre lang war Ranner CoTrainer des VfB Friedrichs­hafen – erst unter Michael Warm, dann unter Mark Lebedew. Der 34-jährige Ranner, der auch Co-Trainer der deutschen Nationalma­nnschaft ist, stand mit den Häflern in drei Finals und holte mit dem Pokalsieg 2022 einen Titel. Jetzt wagt er den nächsten Schritt in seiner Karriere. „Bob war für uns nicht nur als Trainer ein großer Gewinn, sondern auch menschlich wird er uns fehlen“, wird der VfB-Geschäftsf­ührer Thilo SpäthWeste­rholt in einer Mitteilung der Häfler zitiert. „Wir verstehen aber, dass er den nächsten Schritt gehen möchte und wünschen ihm dabei alles erdenklich Gute.“

Nach dem Pokalsieg des VfB Friedrichs­hafen in der Mannheimer SAP Arena sind viele Bilder entstanden. Eines davon zeigt Thomas Ranner auf einer Umkleideba­nk. Um den Hals hängt seine Goldmedail­le, seine Augen sind geschlosse­n. Für Ranner war es der erste Titel als Vereinstra­iner und der erste mit dem VfB Friedrichs­hafen. „Die Zeit in Friedrichs­hafen war unglaublic­h für mich“, sagt Ranner. „Das war unser aller Ziel und das Erreichte macht mich unglaublic­h stolz.“

Michael Warm holte Ranner an den Bodensee. Als Warm wegen der bevorstehe­nden Geburt seiner Zwillinge zu seiner Frau ins Krankenhau­s fuhr, übernahm Ranner Ende Januar 2021 beim Spiel des VfB beim VC

Olympia Berlin die Verantwort­ung als Trainer. In der vergangene­n arbeitete der 34-Jährige mit Cheftraine­r Mark Lebedew zusammen. „Ich konnte persönlich viel lernen und mich als Trainer weiterentw­ickeln“, sagt Ranner, der nun vom zweiten ins erste Glied rückt. Der künftige Herrsching­er Trainer weiß, dass man sich den Zeitpunkt für solch einen Schritt im Profisport „nur selten aussuchen kann“. Ranner fühlt sich aber bereit.

Dass es Herrsching ist, spielt für den Trainer laut VfB-Mitteilung eine „entscheide­nde Rolle“. Am Ammersee beendete Ranner seine Spielerkar­riere, er kennt das Umfeld und ist als gebürtiger Münchener wieder näher an seiner Heimat. „Ich kenne auch die Pläne der Vereinsfüh­rung, den Club weiterzuen­twickeln“, meint Ranner. „Das hat mich überzeugt.“Zudem reizt ihn die Zusammenar­beit mit Max Hauser, der in den vergangene­n Jahren Cheftraine­r in Herrsching war und sich nun mehr um die strategisc­hen Geschicke des Clubs kümmern will.

Übrigens: Die letzten Spiele von Hauser als Herrsching­er Cheftraine­r waren gegen den VfB Friedrichs­hafen. Im Play-off-Viertelfin­ale setzten sich die Häfler nach einer Auftaktnie­derlage noch mit 2:1 durch – am Ende stand die Vizemeiste­rschaft. Bevor Ranner im Herbst die Arbeit in Herrsching beginnt, steht in den kommenden Wochen wieder die deutsche Volleyball-Nationalma­nnschaft im Vordergrun­d. Auch unter dem neuen Nationaltr­ainer Michal Winiarski bleibt Ranner Co-Trainer der Deutschen. Ranner blickt aber bereits auf die neue Bundesliga­saison: „Ich freue mich wirklich, endlich einmal ein Spiel in Friedrichs­hafen mit Zuschauern zu erleben“, sagt er. „Das wird in der neuen Volleyball­Arena sicher ein tolles Erlebnis.“In seiner Zeit beim VfB war ihm das nicht vergönnt – erst gab es Geisterspi­ele, dann mussten die Häfler ihre Heimspiele in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena austragen.

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FOTO: GÜNTER KRAM Thomas Ranner (Mi.) nimmt Abschied von Cheftraine­r Mark Lebedew (li.) und dem VfB Friedrichs­hafen – Ranner übernimmt den Trainerpos­ten in Herrsching.

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