Fatale Kollision am Bahnübergang
Zwei Schwerverletzte bei Zusammenstoß von Zug und Linienbus in Arnegg nahe Ulm
- Ein Regionalzug ist am Dienstagmorgen nahe Ulm am Bahnübergang im Blausteiner Teilort Arnegg mit einem Linienbus kollidiert. Sowohl der Busfahrer als auch der Zugführer wurden schwer verletzt und mussten in Kliniken gebracht werden. Über mehrere Stunden war die Bundesstraße deshalb gesperrt. Die Deutsche Bahn richtete in kurzer Zeit Ersatzbusse ein, da die Bahnstrecke voll gesperrt werden musste. Die Folgen des Unglücks werden voraussichtlich noch tagelang zu spüren sein.
Es scheint eine Aneinanderreihung äußerst unglücklicher Umstände zu sein, die an diesem Dienstagmorgen zur Katastrophe führen. Der Bahnübergang in dem kleinen Dorf Arnegg bei Ulm befindet sich nahe einer Kurve, ist für den Lokführer also nicht sofort einsehbar. Den ganzen Morgen hat es geregnet, die Fahrbahn ist nass und vor allem am Bahnübergang rutschig.
Ein 53-jähriger Motorradfahrer schätzt die Straßenverhältnisse an diesem Morgen wohl falsch ein, verliert am Bahnübergang die Kontrolle über sein Fahrzeug und stürzt. Schnell eilen Einsatzkräfte mit einem Rettungshubschrauber herbei, wollen den Verletzten versorgen.
Der Verkehr, der in Arnegg zu Stoßzeiten sowieso nie wirklich gut fließt, stockt deshalb noch mehr als sonst. Mittendrin auch ein Linienbus, der wohl wenige Minuten zuvor noch Schulkinder transportiert hatte, zu dem Zeitpunkt aber glücklicherweise leer ist. Der 39-jährige Busfahrer fährt an dem Unfallort mit dem verunglückten Motorradfahrer vorbei. Wieso er genau auf den Gleisen anhält, ist noch nicht geklärt, doch der Umstand sollte folgenreich sein. Denn genau in dem Moment springt die Ampel auf Rot und die Bahnschranken fallen zu. Und dann muss alles ganz schnell gegangen sein – sowohl für den Busfahrer als auch für den Zugführer. Der Zug nähert sich dem Teilort Arnegg aus der Kurve, ein Zusammenstoß ist nicht mehr zu verhindern, auch wenn der Busfahrer noch versucht, nach vorne auszuweichen. So kommt es gegen 8.35 Uhr zur Kollision. Der Aufprall ist so heftig, dass der Bus sofort Feuer fängt und am Ende komplett ausbrennt. Der Zug rollt noch rund 150 Meter weiter, entgleist dann schließlich und kommt auf dem Kiesbett zum Stehen.
Der Busfahrer wird bei dem Aufprall aus dem Fahrzeug geschleudert und erleidet lebensgefährliche Verletzungen. Laut Bundespolizei musste er noch am Unfallort reanimiert werden. Auch der 33-jährige Zugführer wird schwer verletzt. Der Rettungsdienst meldet zudem elf weitere Verletzte. Im Zug befanden sich insgesamt 74 Fahrgäste. Alle, die nicht schwerer verletzt wurden, wurde in eine naheliegende Mehrzweckhalle in Blaustein gebracht und dort von Sanitätern sowie Notfallseelsorgern versorgt.
Die Bundesstraße war bis in den Nachmittag hinein gesperrt, auch die Bahnstrecke musste sofort gesperrt werden. Die Bergung des Zugs dauert laut Deutsche Bahn noch an, die Bahnstrecke könnte deshalb noch länger gesperrt bleiben.
Fotos und Video vom Unfallort auf www.schwäbische.de/arnegg