Stadtheimatpfleger Uli Kaiser nimmt Stellung
Große Bedenken beim Neubauprojekt Auf der Mauer – Kritikpunkte bei Erweiterung Lindaupark
(lz) - Stadtheimatpfleger Uli Kaiser nimmt Stellung zum Neubauprojekt Auf der Mauer und zur Erweiterung des Lindauparks. In der Medienmitteilung heißt es: „Die Denkmalpflege, vertreten durch den Gebietsreferenten Paul Huber vom bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und Reinhold Pohl von der unteren Denkmalschutzbehörde Lindau, wurde um eine Stellungnahme zu einem Bauprojekt auf der historischen Stadtmauer der Insel gebeten.“
Uli Kaiser schreibt zum Neubauprojekt Auf der Mauer: „Dort soll, anstelle des ehemaligen katholischen Pfarrheims, ein Neubau entstehen. Auch das Rückgebäude in Richtung dem historischen „Schlechterbräu“ soll im ersten und zweiten Obergeschoss erneuert werden. Gegen die Planung in der vorliegenden Form wurden erhebliche denkmalpflegerische Bedenken erhoben. Der Entwurf sieht einen um 2,70 Meter erhöhten Giebel zum Bestand vor. Und schon das bestehende Gebäude aus den 1970er-Jahren wurde in einer Höhe gebaut, die nicht dem historischen Bestand entsprach. Häuser hinter der Stadtmauer wurden immer möglichst nieder gebaut, um sie im Angriffsfall schnell löschen zu können. Östlich vom geplanten Neubau stehen auch noch Gebäude mit dieser Höhenentwicklung. Daher kann mit Bezug auf das Ensemble ,Insel Lindau’ nur einer maximalen Bauhöhe wie beim Pfarrheim vorhanden, zugestimmt werden. Auch der im Rückgebäude geplanten zweigeschossigen Aufstockung mit Flachdach kann nicht zugestimmt werden. Hier sind sowohl das Satteldach als auch die Gebäudehöhe vom Bestandsbau zu übernehmen. Und die Fassaden und die Fensterformate entsprechen in der vorliegenden Planung nicht den städtebaulich historischen Strukturen der Insel.“
Zur Erweiterung Lindaupark nimmt er so Stellung: „Als Stadtheimatpfleger wurde ich um eine Stellungnahme zum B-Plan mit dem Ziel der Erweiterung gebeten. Hierbei wurde um die Verlegung der geplanten Fahrradgarage gebeten. Diese liegt, laut Planung, im Trenngrünstreifen zum historischen Gut Bleiche. Die Bleiche war jahrzehntelang von Wiesen umgeben. Auf diesen Flächen wurden Stoffe gebleicht. Beim Bau des Lindauparks vor gut 20 Jahren wurde der Abstand zu den Gebäuden der Bleiche schon bis auf einen schmalen Grünstreifen ausgereizt. Mitten in dieses Abstandsgrün wurde nun eine Fahrradgarage geplant. Dieses Gebäude könnte auch anstelle der in Zukunft wegfallenden Auffahrtsspindeln, direkt am Lindaupark, untergebracht werden. Damit könnten die städtebaulich so wichtigen, trennenden Grünflächen erhalten bleiben und ein Siedlungsbrei vermieden werden.“