Symposium über die Möglichkeiten der Weißtanne als Zukunftsbaum
Wald-Wissenschaftler und Praktiker diskutieren in Scheidegg und erläutern Nutzungen
(wa/pem) - Die Weißtanne ist die wichtigste Baumart im Plenterwald und prägt das Landschaftsbild des Westallgäus.
Um diese wichtige Baumart in Zeiten des Klimawandels in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, veranstaltet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten zusammen mit der Marktgemeinde Scheidegg ein Symposium mit dem Titel „Weißtanne – Zukunftsbaum!?“. Am Donnerstag und Freitag, 2. und 3. Juni, diskutieren Wissenschaftler und Praktiker aus der Region im Kurhaus Scheidegg über die Chancen und Herausforderungen der Weißtanne im Westallgäu.
Die Weißtanne hat früher eine bedeutende Rolle gespielt. Sie ist aber etwas aus dem Blickfeld geraten, auch in der Region. Dabei hat sie für den Forst große Bedeutung. „Die Weißtanne sorgt mit ihrem intensiven Wurzelwerk für Stabilität in den Allgäuer Bergmischwäldern, insbesondere im Plenterwald. Aber auch sie hat mit der Klimaerwärmung zunehmend mit Mistelbefall und Trockenheit
zu kämpfen“, erklärt der Leiter der Forstbehörde, Simon Östreicher.
Ziel des Symposiums ist es, die Baumart entlang der Wertschöpfungskette aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Dabei wird ein Bogen gespannt von den botanischen Grundlagen der Weißtanne über ihre waldbauliche Bedeutung bis hin zur Holzvermarktung und Verarbeitung im Sägewerk.
Ihre vielseitige Verwendung als Bau- und Möbelholz sowie Bauprojekte runden die Tagung ab. „Wir wollen die verschiedenen Akteure vom Waldbesitzer über den Säger bis zum Architekten zusammenbringen. Denn die Weißtanne ist ein ausgezeichnetes Bau- und Möbelholz und hat großes Potenzial für die Wertschöpfung in der Region“, sagt Förster Florian Schwarz. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Anmeldung unter 0831 /
526 13 20 15 oder per E-Mail
Donnerstag, 2. Juni, 19 bis 21.35 Uhr:
Vortrag „Mimose Weißtanne, Biologie und Ökologie einer unterschätzten Bergwaldart“von Dr. Georg Aas, Leiter Botanischer Garten Uni Bayreuth.
Zur „Wirtschaftlichen Bedeutung der Weißtanne in ungleichartigen Mischwäldern“spricht Prof. Dr. Thomas Knoke, TU München
Die „Waldbauliche Behandlung der Weißtanne“untersucht Wolfram Rothkegel, Waldbautrainer.
„Integrative Waldbewirtschaftung im Plenterwald“ist Thema bei Tobias Ihler, Waldbesitzer aus Weiler-Simmerberg.
Über die „Jagdstrategie im Plenterwald“informiert Ulrich Boch, Jäger aus Scheidegg.
Freitag, 3. Juni, 19 bis 21.35 Uhr:
Über die „Herausforderungen bei der Vermarktung der Weißtanne“referiert Andreas Täger, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Westallgäu.
Die „Verarbeitung der Weißtanne im Sägewerk“schaut sich HansPeter Ficksler, Geschäftsführer des Sägewerk Waltenhofen, an.
„Hausbau mit der Weißtanne“ist das Thema bei Sonja Zeh-Rudolph, Geschäftsführerin der Holzbau Maierhöfen.
Über die „Verwendung der Weißtanne als Möbelholz und im Innenausbau,“informiert Ewald Kuhn, Schreiner aus Weiler.
Über „Bauprojekte aus Weißtanne“spricht Rainer Lindermayr, Architekt aus Kempten.