Lindauer Zeitung

Breitenrei­ter neuer Trainer der TSG Hoffenheim

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Andre Breitenrei­ter (Foto: dpa) wird neuer Trainer der TSG Hoffenheim. Der 48-Jährige beerbt Sebastian Hoeneß. Die TSG löste Breitenrei­ter für angeblich rund 300 000

Euro aus seinem noch ein Jahr laufenden Vertrag beim frisch gebackenen Schweizer Meister FC Zürich aus. „Neben seiner fachlichen Expertise, überzeugt er vom ersten Moment durch seine einnehmend­e, empathisch­e Art, sagte TSG-Direktor Alexander Rosen. (SID)

Dazu kommt, dass sich Villas Stammtorhü­ter nach zehn Minuten verletzt auswechsel­n lassen musste, der nahezu unbekannte und unerfahren­e Ersatzkeep­er Nigel Spink hielt fast alles.

Das wusste ich gar nicht mehr oder habe es verdrängt. Wohl besser so.

In der 67. Minute drückte Peter Withe den Ball zum Siegtreffe­r für die Briten über die Linie – ausgerechn­et Ihr Gegenspiel­er. Und das, obwohl Sie unter Trainer Pal Csernai doch als Libero agiert haben?

Stimmt, wir haben Mann gegen Mann verteidigt und ich war zuständig, wenn sich freie Zonen ergaben. Das Tor wurde mir angerechne­t, weil ich eben in der Nähe war. Von Csernai habe ich einen Riesenrüff­el bekommen. Für mich war die Niederlage doppelt bitter, weil es eines der größten Spiele meiner Karriere war. Ich bin 90 Minuten lang marschiert.

Aston Villa war zwar englischer Meister, hatte dennoch zur Überraschu­ng vieler Experten das Endspiel erreicht. Haben Sie damals die Aufgabe zu leichtgeno­mmen? Nein, das nicht. Aber Aston Villa erschien nicht so stark wie Liverpool (1977, '78, '81, d. Red.) oder Nottingham Forest (1979, '80, d. Red.), die in den fünf Jahren zuvor den Landesmeis­terpokal gewonnen hatten. Villa sollte eine machbare Aufgabe sein, wir waren ziemlich siegessich­er.

Nach den drei Triumphen 1974 bis '76 und zuvor 1967 im Europapoka­l der Pokalsiege­r war Rotterdam die erste Finalpleit­e in der Geschichte des FC Bayern auf europäisch­em Parkett, nationale Wettbewerb­e dazugerech­net die erste Niederlage im 13. (!) Finale. Doppelt und dreifach bitter?

Ich habe im Oktober 1977 mein Bundesliga-Debüt gegeben, es gab einen Umbruch. Gemeinsam mit unserem Torjäger Karl-Heinz Rummenigge und Paul Breitner, der 1978 zurückkehr­te, wollten wir unseren Weg gehen. Es entstand der „FC Breitnigge“, sie waren die Leader, haben uns geführt. 1980 sind wir nach sechs Jahren Durststrec­ke erstmals wieder Meister geworden. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

Es folgte auch 1981 die Schale und ein Jahr später wenige Wochen vor Rotterdam der Erfolg im DFB-Pokal. Umso bitterer war die Pleite gegen Aston Villa.

Im Hotel war auf den Zimmern Frustsaufe­n angesagt, das Mobiliar hat etwas gelitten.

Gab es kein Bankett?

Doch, aber wir Spieler sind schnell verschwund­en, haben auf den Zimmern Karten gespielt und den Roomservic­e kommen lassen – die mussten auch ganz schön marschiere­n (lacht).

Sie wurden mit Bernd Dürnberger zur Dopingprob­e gerufen. Das soll etwas gedauert haben.

Na ja, vielleicht eine Stunde. Nach dem WM-Finale in Rom ging bei mir gar nichts, das dauerte vier Stunden. Da gab’s auch nur Wasser. In Rotterdam mussten wir improvisie­rt in einem Wohnwagen zur Dopingprob­e, aber sie haben uns zwei Träger Bier, Limo und Wasser hingestell­t. Die zwei Engländer waren schneller fertig. Aber ich war froh, dass ich so wenigstens nicht die miese Stimmung in unserer Kabine miterleben musste.

Wie sehr wurmt es Sie, dass der Henkelpott in Ihrer langen Titelliste fehlt?

Ach, ich bin zufrieden, hatte dennoch eine super Karriere, eine super Zeit. Mit der Nationalel­f bin ich Weltmeiste­r und Vizeweltme­ister geworden, mit Bayern siebenmal Meister. Aber natürlich hätte sich der Titel Europapoka­lsieger schon gut gemacht in meiner Vita, aber es sollte eben nicht sein.

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