Lindauer Zeitung

Keine Häme, kein Spott

„Unaufsteig­barer“HSV bündelt Kräfte für nächsten Versuch – Herthas Boateng schwärmt von Retter Magath

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(SID) - Keine Fanparty am Stadion, keine Aufstiegss­ause im Hamburger Rathaus. Anstatt die fest eingeplant­e Bundesliga-Rückkehr zu feiern, versammelt­e Trainer Tim Walter sein Team am Dienstag noch einmal im Hamburger Volkspark zur gemeinsame­n Trauerarbe­it.

Natürlich regierten beim seit 2018 „unaufsteig­baren“Hamburger SV tiefer Frust und Enttäuschu­ng über den schmerzhaf­ten Relegation­s-K.o. gegen Hertha BSC (0:2), doch die fast schon obligatori­sche Selbstzerf­leischung der vergangene­n Jahre blieb diesmal aus. Stattdesse­n kündigte Walter den Angriff der Norddeutsc­hen auf das Oberhaus an.

„Wir haben etwas angestoßen“, sagte Walter. In Hamburg sei „extrem etwas entstanden. Wir sind noch nicht fertig.“Und auch Kapitän Sebastian Schonlau versichert­e: „Um uns muss sich keiner Gedanken machen.“Der Abwehrspie­ler versprach für die kommende – dann schon fünfte Zweitliga-Saison des früheren Bundesliga-Dinos – voller Überzeugun­g: „Dass wir wiederkomm­en, steht fest.“

Der langjährig­e HSV-Keeper Rene Adler sprach vielen Fans aus der Seele: „Ich hoffe, dass jetzt nicht alles wieder über den Haufen geworfen wird“, sagte er der „Bild“: „Wenn Mannschaft und Trainer-Team zusammenbl­eiben, haben wir nächstes Jahr wieder eine gute Chance.“Vieles deutet darauf hin, dass Walter am 15. Juli als erster Coach der HSV-Geschichte in seine zweite ZweitligaS­aison gehen darf. „Meine Meinung dazu ist, dass Tim Walter nächste Saison hier Trainer ist“, sagte Thomas Wüstefeld. Der in der Vergangenh­eit

eher skeptische Clubvorsta­nd gab damit schon vor der großen Saisonanal­yse die Richtung vor.

HSV-Ikone Uwe Seeler jedenfalls kommentier­te: „Sie müssen die Mannschaft weiter aufbauen und gezielt verstärken. Dann können sie einen neuen Anlauf nehmen, und dann schaffen sie es hoffentlic­h.“

Als das Gespräch auf Felix Magath kam, geriet Kevin-Prince Boateng ins Schwärmen. „Wir verstehen uns überragend“, sagte der Berliner Offensivsp­ieler nach dem Klassenerh­alt. Der 68-jährige Magath habe ihn im Abstiegska­mpf regelmäßig nach seiner Meinung gefragt: „Er fragt den Leader, wem er vertrauen kann. Er hat zusammen mit mir eine Mannschaft aufgestell­t, die hungrig war“, so der 35-Jährige. (SID)

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FOTO: MEINCKE/IMAGO Hertha um Kevin-Prince Boateng (Mi.) war zu abgezockt für den HSV.

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