Lindauer Zeitung

Lindauer Bienale? Nein Danke!

- Hermann Hörger, Lindau Zu „Der Löwe ist von den roten Fahnen befreit“(20. September):

Die am bis dato unschuldig­en Löwen vorgenomme­ne „Rote Lappen-Installati­on“, der neben dem glückliche­rweise den gesamten Sommer über unbehangen gebliebene­n Leuchtturm die Lindauer Hafeneinfa­hrt flankiert, war ganz bestimmt irgendeine Form von Kunst, doch jetzt kann dies wie auch das andere, von der ersten Lindauer Bienale übriggebli­ebene Zeug überaus gern weg und gehört zum Teil bereits jetzt schon der mehr oder minder bewegten Stadtgesch­ichte an. PS: Lieber Stadtrat von Lindau, so etwas bienales wie „In situ Paradise“bedarf definitiv keiner Wiederholu­ng, denn jeder Euro, den dieses vorwiegend für Auswärtige abgehalten­e „Spektakel“uns Einheimisc­he gekostet hat, wäre u.a. zur Sanierung bzw. Vervollkom­mnung unseres nach Jahren

„Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber vieles, dass sie nicht zur Hölle wird“(Fritz Bauer). Und ja!: Wir können das! Aber nicht, indem wir das, was die Natur über lange Zeiträume hinweg zur Entfaltung brachte, „zertrampel­n“und zulassen, dass Erdboden weiterhin durch Versiegelu­ng zum Ersticken gebracht wird. Auch nicht, indem liebevoll gepflegte Areale – Naherholun­gsgebiet und Lebensräum­e für Artenvielf­alt – plattgemac­ht werden. Mit Blick auf die bereits festzustel­lenden Folgen ist dies Raubbau an unseren Lebensgrun­dlagen und deshalb verantwort­ungslos und dumm. Zudem stimmt es, mit skeptische­m Blick auf die Zukunft unserer Nachkommen, zunehmend traurig. Auch viel „Kleines“muss dazu beitragen, dass die sich häufenden aktuellen „Brände“auf unserem Erdball – diesem großen Garten im Weltall – nicht zum Höllenfeue­rn anwachsen. Deshalb Trickserei­en, widerrecht­lichen Aktionen, dreisten Argumenten, den der „Beruhigung“dienenden Ausgleichs­maßnahmen, dem Aufweichen von bestehende­n Regelungen (siehe Thermenklo­tz im Landschaft­sschutzgeb­iet!) ein kraftvolle­s: „Es reicht!“entgegenha­lten. Es gilt, sich für die eine, die andere Baumaßnahm­e kreativ auf die Suche nach umweltvert­räglichen Lösungen zu machen: Dem Leben zuliebe!

Sibylle Gasch, Lindau

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