Lindauer Bienale? Nein Danke!
Die am bis dato unschuldigen Löwen vorgenommene „Rote Lappen-Installation“, der neben dem glücklicherweise den gesamten Sommer über unbehangen gebliebenen Leuchtturm die Lindauer Hafeneinfahrt flankiert, war ganz bestimmt irgendeine Form von Kunst, doch jetzt kann dies wie auch das andere, von der ersten Lindauer Bienale übriggebliebene Zeug überaus gern weg und gehört zum Teil bereits jetzt schon der mehr oder minder bewegten Stadtgeschichte an. PS: Lieber Stadtrat von Lindau, so etwas bienales wie „In situ Paradise“bedarf definitiv keiner Wiederholung, denn jeder Euro, den dieses vorwiegend für Auswärtige abgehaltene „Spektakel“uns Einheimische gekostet hat, wäre u.a. zur Sanierung bzw. Vervollkommnung unseres nach Jahren
„Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber vieles, dass sie nicht zur Hölle wird“(Fritz Bauer). Und ja!: Wir können das! Aber nicht, indem wir das, was die Natur über lange Zeiträume hinweg zur Entfaltung brachte, „zertrampeln“und zulassen, dass Erdboden weiterhin durch Versiegelung zum Ersticken gebracht wird. Auch nicht, indem liebevoll gepflegte Areale – Naherholungsgebiet und Lebensräume für Artenvielfalt – plattgemacht werden. Mit Blick auf die bereits festzustellenden Folgen ist dies Raubbau an unseren Lebensgrundlagen und deshalb verantwortungslos und dumm. Zudem stimmt es, mit skeptischem Blick auf die Zukunft unserer Nachkommen, zunehmend traurig. Auch viel „Kleines“muss dazu beitragen, dass die sich häufenden aktuellen „Brände“auf unserem Erdball – diesem großen Garten im Weltall – nicht zum Höllenfeuern anwachsen. Deshalb Tricksereien, widerrechtlichen Aktionen, dreisten Argumenten, den der „Beruhigung“dienenden Ausgleichsmaßnahmen, dem Aufweichen von bestehenden Regelungen (siehe Thermenklotz im Landschaftsschutzgebiet!) ein kraftvolles: „Es reicht!“entgegenhalten. Es gilt, sich für die eine, die andere Baumaßnahme kreativ auf die Suche nach umweltverträglichen Lösungen zu machen: Dem Leben zuliebe!
Sibylle Gasch, Lindau