Wasserburg soll Energie sparen
Gemeinderäte diskutieren verschiedene Vorschläge und Idee, beschließen aber nichts
(isa) - Die Energiekrise treibt die Wasserburger um. Sowohl vonseiten der Bürger als auch aus dem Gemeinderat kamen auf der jüngsten Gemeinderatssitzung verschiedene Anfragen und Forderungen zum Energiesparen auf. Angefangen beim Thema Straßenbeleuchtung bis hin zum Thema Energiegenossenschaften.
„Welche konkreten Schritte gibt es von der Gemeinde, um der Energiekrise zu trotzen?“, fragte Roland Gamisch bei der Bürgersprechgelegenheit im Gemeinderat. Und sein Kollege vom Wasserburger Energieteam, Johannes Enders, wollte wissen, was die Verwaltung in Sachen Energiegenossenschaften vorhat. Denn angesichts der durch die Decke schießenden Energiepreise solle Wasserburg sich unabhängig machen.
Das Thema Energiegenossenschaften und -verbunde hatte Gemeinderat Werner Göser (Freie Bürgerschaft) in einer der vergangenen Sitzungen aufgebracht und den Antrag gestellt, dass sich Verwaltung wie auch Gemeinderat damit befassen sollten. Was auch passieren wird. Bürgermeister Harald Voigt erklärte, dass die Verwaltung dabei sei, das Thema vorzubereiten, um es in der Sitzung am 18. Oktober ausführlich zu besprechen.
Gamisch schlug zudem vor, dass sich das Gremium Gedanken über Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Dächern machen solle und riet dazu, als Erstes das Dach der Schule auf seine Eignung zu untersuchen.
Sowohl der Bürgermeister als auch Bauamtsleiter Jens Müller erklärten, dass in den nächsten Tagen ein Rundgang mit Fachleuten angesetzt sei, die besprechen werden, wo und wie in den gemeindeeigenen Gebäuden Energie gespart werden könne. Voigt betonte, dass schon jetzt und damit gemäß der am ersten September in Kraft getretenen Energiesparverordnung der Bundesregierung, die Kirche St. Georg auf der Halbinsel nachts nicht mehr beleuchtet ist. In Vorbereitung sei zudem, die Flure aller kommunalen Gebäude im Winter nicht mehr zu heizen.
Konkret forderte Garmisch Verwaltung wie auch Gemeinderat dazu auf, das Thema Nachtabschaltung anzugehen. Dass die Wasserburger Straßenbeleuchtung zwei Stunden pro Nacht weniger brennen soll als bisher, war ein Thema, das Gemeinderat Ulrich Epple (Unabhängige Liste) am liebsten noch auf dieser
Sitzung beschlossen haben wollte. Die Räte lehnten es aber mehrheitlich ab, jetzt darüber zu reden.
Allerdings nahm es der Gemeinderat unter dem Punkt „Sonstiges“noch einmal auf, um ein „Stimmungsbild“zu gewinnen. „Wir machen einfach mal eine Stunde später das Licht an und eine Stunde früher das Licht wieder aus“, schlug Epple vor und knüpfte damit an einen früheren Antrag an. Bereits im Januar 2021 hatte er beantragt, dass die Straßenbeleuchtung früher aus- und später eingeschaltet werde. Damals hatte der Gemeinderat zugestimmt, da es damals wegen Corona nachts sowieso eine Ausgangsbeschränkung gab. Jetzt sprachen sich Ursula Schelten (CSU) und Brigitta Enderle-Kling (FB) gegen dunkle Straßen aus. „Es macht keinen Spaß, als junge Frau im Dunkeln durchs Dorf zu laufen“, gab Enderle-Kling zu bedenken, während Schelten bezweifelte, ob tatsächlich viel Energie eingespart werden könne.
Da der Gemeinderat ohnehin keinen Beschluss fassen wollte, versprach Voigt, bis zur nächsten Sitzung mit den Stadtwerken Lindau zu besprechen, ob eine Abschaltung überhaupt möglich sei und wie hoch die Stromeinsparung wäre.
Die hat indessen Gamisch berechnet. In einem Schreiben betont er, dass es nicht darum gehe, Geld zu sparen, sondern Energie. „Jede eingesparte KWh ist wichtig und die Gemeinden sind angewiesen, dies zu tun“, betont er in Bezug auf die Energieeinsparverordnung. Laut seinen Berechnungen würde Wasserburg zudem rund 2455 Euro sparen, wenn die Straßenlaternen zwei Stunden weniger leuchten als bisher.