Lindauer Zeitung

ÖDP fordert Solaroffen­sive im ganzen Landkreis

Kreisverba­nd fordert mehr Photovolta­ikanlagen auf Dächern – Denkmalsch­utz dürfe kein Bremsklotz sein

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(lz) - Es sei höchste Zeit, etwas zu tun, und alle Gemeinden im Landkreis Lindau müssen sich bewegen, das ist das Fazit einer Resolution, die der Lindauer ÖDP-Kreisverba­nd bei seiner Jahresvers­ammlung in Heimenkirc­h einstimmig verabschie­dete. Angesichts der Klimaund Energiekri­se müssten alle größte Anstrengun­gen unternehme­n, um lebensbedr­ohende Entwicklun­gen abzuwenden, schreibt die ÖDP.

Der Ausbau der erneuerbar­en Energien, den die ÖDP schon seit 35 Jahre fordere, sei dringender denn je, und gerade die Kommunen müssten alle Möglichkei­ten dazu ausschöpfe­n. „Jedes Kilowatt Strom aus erneuerbar­en Energieque­llen zählt und trägt dazu bei, den Weg aus den genannten Krisen zu beschleuni­gen“, beschreibt der Kreisvorsi­tzende Andreas Zeh die Marschrout­e. Deshalb fordere die ÖDP den Landkreis und die Kommunen auf, alle geeigneten Dächer mit Photovolta­ikanlagen auszustatt­en. Der Denkmalsch­utz dürfe hierbei, wie zum Beispiel auf der Lindauer Insel, kein Bremsklotz mehr sein. Die kommunalen Wohnungsba­ugesellsch­aften sollten ihren Beitrag leisten, indem sie dringend ihren Altbestand an Gebäuden nachrüsten. Fest verankert im Genehmigun­gsverfahre­n für Neubauten sollten die PV-Anlagen auf den Dächern und an den Fassaden sein. Zudem müssten die Gemeinden Freifläche­n

für PV-Anlagen entwickeln, wie es die Gemeinde Weißensber­g schon gemacht habe. Landwirte, die auf ihren Nutzfläche­n die Sonne als Energieque­lle nutzen wollten, sollten vom Landkreis beraten werden.

Den kommunalen Energiever­sorgern als Stromliefe­ranten komme eine besondere Verantwort­ung zu, so ÖDP-Kreisrat Xaver Fichtl. Ihr Beitrag zur Klimakrise wäre der Ausbau von Nahwärmene­tzen auf der Basis nichtfossi­ler Energieque­llen, um anstelle von privaten Öl- und Gasheizung­en eine zentrale Wärmeverso­rgung aufzubauen. Zudem sollten die Stromanbie­ter mit den Landwirten Kooperatio­nsverträge abschließe­n, die vorsehen, dass die Landwirte ihre Obstplanta­gen, ihre Maisfelder oder Brachfläch­en durch die Errichtung von PV-Anlagen schützen beziehungs­weise nutzen. Die Vertragspa­rtner legten die Bedingunge­n dafür in partnersch­aftlicher Zusammenar­beit fest. Gewinner wären die Energiever­sorger sowie die Landwirte, die ihre Flächen zur Verfügung stellen.

„Je schneller die Kommunen des Landkreise­s diese Solaroffen­sive starten“, ist sich Pressespre­cher Peter Borel sicher, „desto früher kommen wir aus der Energie- und Klimakrise heraus“. „Was die erpressbar­e Abhängigke­it von fremden Energieque­llen für uns bedeuten kann, erleben wir dieser Tage“, betonte Borel.

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SYMBOLFOTO: SIMON KRAUS Die ÖDP fordert mehr Photovolta­ikanlagen im Lankreis.

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