Unter die Haut
Verteidiger Oliver Granz hat bei den Towerstars schnell seinen Platz gefunden
- Die Ravensburg Towerstars haben einen optimalen Start in die Saison 2022/23 in der Deutschen Eishockey-Liga 2 hingelegt. Besonders die Defensive machte dabei einen starken Eindruck. Neu dazugekommen ist der 25-jährige Oliver Granz, der schnell seinen Platz gefunden zu haben scheint.
Im Vergleich zur vergangenen Saison hat sich im Kader der Towerstars vor allem defensiv recht wenig verändert. Während in der Offensive einige prominente Abgänge zu verzeichnen waren, war es in der Verteidigung nur einer. Der Verlust war mit dem ligaweit zu den besten Offensivverteidigern zählenden James Bettauer allerdings besonders schmerzhaft. Auf der Suche nach Ersatz wurde Ravensburg bei Ligakonkurrent Kassel Huskies fündig. In Oliver Granz haben die Towerstars einen Mann geholt, der bereits auf die Erfahrung von vier DEL2-Jahren zurückblicken kann. Der gebürtige Landshuter spielte zwei Jahre lang bei den Lausitzer Füchsen und zuletzt zwei Jahre lang in Kassel – unter Trainer Tim Kehler. „Ich bin gut mit ihm zurechtgekommen“, sagt Granz. Dementsprechend froh war er, als die Towerstars sich nach dem überraschenden Abgang von Trainer Peter Russell zu den Augsburger Panthern für Kehler als Nachfolger entschieden.
Was Oliver Granz neben dem altbekannten Trainer ebenfalls sehr gut in Oberschwaben gefällt, ist die Tatsache, dass er zu einem schon recht gut eingespielten Team dazugestoßen ist. Das galt besonders für die Defensive, in der der 25-Jährige ganz früh seinen Platz fand: neben Florin Ketterer. Mit dem vor einem Jahr vom ESV Kaufbeuren gekommenen
Ketterer spielte Granz von Beginn der Vorbereitung an zusammen.
Es scheint, als hätten sich da zwei Typen gefunden, die sich entsprechen. Denn Ketterer sieht sich als Arbeiter, als Kämpfer, der sich für nichts zu schade ist und die Pucks „frisst“. Granz tickt da ähnlich. „Ich will den Gegnern auf die Nerven gehen, ich spiele dreckig, ich spiele hart“, sagt er. Oder wie Geschäftsführer Sport Daniel Heinrizi bei der Verpflichtung des Mannes von den Kassel Huskies meinte: „Wir bekommen einen Spieler, der seinen Gegnern unter die Haut geht.“Auch Kehler zeigte sich von der Verpflichtung des ihm wohlbekannten Granz überzeugt: „Er ist ein hervorragender Sportler und ein harter Kämpfer, den unsere Fans gerne sehen werden.“
Schon in den ersten zwei Spielen zeigte Granz die Qualitäten, die sich Sportlicher Leiter, Trainer und Fans erhofft hatten. Dabei ließ er auch offensiv seine Qualitäten aufblitzen:
Die neue Saison war gerade einmal etwas mehr als drei Minuten alt, da durfte sich Granz von seinen Mannschaftskameraden als Torschütze feiern lassen. Das 1:0 bei den Dresdner Eislöwen war der Auftakt zu einem Wochenende, das für die Towerstars nahezu perfekt lief. Am Ende standen ein 3:0 in Dresden und ein 3:1 gegen die Lausitzer Füchse – als kleines Sahnehäubchen thronte Ravensburg gleich an der Tabellenspitze.
„Wir können sehr, sehr zufrieden sein“, lautet denn auch Granz’ erstes Fazit nach zwei von 52 Hauptrundenspielen. Ihn freue, dass dadurch gleich die von den Ergebnissen her schwache Vorbereitung in den Hintergrund rückte. „Da hat natürlich noch nicht alles gestimmt“, sagt Granz über die Bilanz von sechs Niederlagen in sieben Partien. Wo es mit den Towerstars hingehen soll, weiß er ganz genau: „Ravensburg spielt immer oben mit.“Gerne möchte der 1,75 Meter große Granz dazu seinen Beitrag leisten. Vor allem natürlich als wichtiger Bestandteil der Defensive, nicht zuletzt als Unterzahlspieler, aber gerne auch mal offensiv.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren treffen die Ravensburg Towerstars an diesem Freitag (20 Uhr/ SpradeTV) auf die Eisbären Regensburg. Am Sonntag (18.30 Uhr/CHG-Arena) erwarten die Towerstars den EC Bad Nauheim, der am vergangenen Sonntag in Crimmitschau mit 1:8 unter die Räder gekommen war. Bei den Towerstars sind an diesem Wochenende „alle fit“, wie Towerstars-Trainer Tim Kehler sagt.
Auch der zuletzt verletzte Verteidiger Tim Sezemsky kehrt in die Aufstellung zurück. (tk)