Die vier Jahreszeiten
Wenn alle Brünnlein fließen, so war´s kaum dies Frühjahr. / Elbe und Rhein versiegten, so groß der Sommer war, / ließ Hungersteine sprießen, ließ manche sich verdrießen / ob künft´gen Magernissen, / und die Sympathie für die Bekriegten / ist den Verdross´nen im Trockenbette weggeflossen. / Will mich ihnen nicht einreih´n: keinem nützt ein Herz aus Stein! / Doch dass die Dinge misslich sind, / erschließt sich fast schon jedem Kind. / Das also ist die Zeitenwende / der stramme Kraftstrom hat ein Ende, / manch einer ward im Hitzejuli schockgefrostet und verlor / den Mut, weil: es tröpfelt nur noch aus des bösen Zaren mauem Rohr. / Highlight im Herbst, da lockt das Wies´nzelt, / viel Volk sich fröhlich hier gesellt. / Wer jetzt kein Sars kriegt, holt sich keines mehr, / das hat der Festgast nun davon – /
Ihre Redaktion s`ist halb so wild: nur Omikron. / Heim stakt der Gast durch Wind und Regen / und freut sich auf des Ofens Segen: doch von wegen! / Wer jetzt noch Gas hat, hat bald keines mehr, / wer noch solvent ist, wird es nicht mehr lange bleiben, / wird einsam sich die klamme Nase reiben, / derweil die Preise auf- und aufwärts treiben. / Der nächste Winter kommt bestimmt, / mit Kohlenklau und WHW, / der Erdgaskunde friert von Kopf bis Zeh, / stapft tief vermummt durch hohen Schnee, / strebt zum Asyl der Heilsarmee, / erreicht den Hof mit Müh und Not, / wo man ihm Erbswurstsuppe bot./ In Wärmestuben bibbern wir ins Neue Jahr, / da kommt der Frachter aus Katar / der wird die große Wende bringen; / ein neues Lied, ein bess´res Lied, / o Freunde, will ich Euch dann singen!