Stadtrat Lindenberg schafft Baurecht fürs Krankenhaus
Nach mehrmonatigen Verfahren ist der Bebauungsplan in trockenen Tüchern - Im Frühjahr soll es losgehen
- Der Stadtrat hat den geplanten Krankenhaus-Neubau in trockene Tücher gewickelt. Zum Abschluss eines mehrmonatigen Verfahrens hat das Gremium den Bebauungsplan „Klinik-Erweiterung“als Satzung beschlossen – und somit Baurecht geschaffen.
Im Juli und im August hatten Bürger sowie Behörden nochmals die Gelegenheit, sich zum Bebauungsplan zu äußern. Die Rücklaufquote war äußerst gering, sodass es keiner Änderungen mehr bedurfte. Berücksichtigt sei auch der Artenschutz, sagte Martin Werner vom Planungsbüro Sieber Consult (Lindau). Die Untere Naturschutzbehörde hatte auf den Kleinen Wasserfrosch hingewiesen, der in diesem Bereich vorkommt. Die dafür notwendigen Ersatzgewässer seien bereits angelegt und sollen im Frühjahr 2023 noch offiziell abgenommen werden.
Dann will die Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz auch mit dem Neubau starten. Das neue Krankenhaus wird neben dem Bestandsgebäude errichtet und soll 150 Betten haben. Geplant sind auch Pflegeplätze, Betreutes Wohnen
sowie ein Ärztehaus, für das die Klinik mit niedergelassenen Medizinern zusammenarbeiten möchte. Das Vorhaben wird rund 62 Millionen Euro kosten und soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden.
Jürgen Lau (Grüne) wollte in der Stadtratssitzung wissen, was mit dem 1963 erbauten Altbestand passiert – und ob dort auch Wohnraum entstehen könnte, sei es frei verfügbarer oder für Mitarbeiter. Es gebe Beispiele von früheren Krankenhäusern, die in Wohnungen umgewandelt worden sind. Es deute wohl viel auf einen Abriss hin, sagte Bürgermeister Eric Ballerstedt. Zugleich kündigte er aber an, mit der Schwesternschaft ins Gespräch gehen zu wollen.
Dass ein so großes Gebäude nach nur wenigen Jahrzehnten komplett abgerissen werden soll, stößt bei Martin Einsle (Grüne) auf Unverständnis. Er fordert ein generelles Umdenken im Umgang mit den Ressourcen. „Wir müssen noch nachhaltiger werden und bauen. Das ist noch nicht in allen Köpfen angekommen“, betonte Einsle. Er selbst sei als junger Mann beim Krankenhaus auf der Baustelle beschäftigt gewesen, sagte der Fliesenleger.