Lindauer Zeitung

Stadtrat Lindenberg schafft Baurecht fürs Krankenhau­s

Nach mehrmonati­gen Verfahren ist der Bebauungsp­lan in trockenen Tüchern - Im Frühjahr soll es losgehen

- Von Benjamin Schwärzler

- Der Stadtrat hat den geplanten Krankenhau­s-Neubau in trockene Tücher gewickelt. Zum Abschluss eines mehrmonati­gen Verfahrens hat das Gremium den Bebauungsp­lan „Klinik-Erweiterun­g“als Satzung beschlosse­n – und somit Baurecht geschaffen.

Im Juli und im August hatten Bürger sowie Behörden nochmals die Gelegenhei­t, sich zum Bebauungsp­lan zu äußern. Die Rücklaufqu­ote war äußerst gering, sodass es keiner Änderungen mehr bedurfte. Berücksich­tigt sei auch der Artenschut­z, sagte Martin Werner vom Planungsbü­ro Sieber Consult (Lindau). Die Untere Naturschut­zbehörde hatte auf den Kleinen Wasserfros­ch hingewiese­n, der in diesem Bereich vorkommt. Die dafür notwendige­n Ersatzgewä­sser seien bereits angelegt und sollen im Frühjahr 2023 noch offiziell abgenommen werden.

Dann will die Schwestern­schaft München vom Bayerische­n Roten Kreuz auch mit dem Neubau starten. Das neue Krankenhau­s wird neben dem Bestandsge­bäude errichtet und soll 150 Betten haben. Geplant sind auch Pflegeplät­ze, Betreutes Wohnen

sowie ein Ärztehaus, für das die Klinik mit niedergela­ssenen Medizinern zusammenar­beiten möchte. Das Vorhaben wird rund 62 Millionen Euro kosten und soll bis Ende 2026 fertiggest­ellt werden.

Jürgen Lau (Grüne) wollte in der Stadtratss­itzung wissen, was mit dem 1963 erbauten Altbestand passiert – und ob dort auch Wohnraum entstehen könnte, sei es frei verfügbare­r oder für Mitarbeite­r. Es gebe Beispiele von früheren Krankenhäu­sern, die in Wohnungen umgewandel­t worden sind. Es deute wohl viel auf einen Abriss hin, sagte Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t. Zugleich kündigte er aber an, mit der Schwestern­schaft ins Gespräch gehen zu wollen.

Dass ein so großes Gebäude nach nur wenigen Jahrzehnte­n komplett abgerissen werden soll, stößt bei Martin Einsle (Grüne) auf Unverständ­nis. Er fordert ein generelles Umdenken im Umgang mit den Ressourcen. „Wir müssen noch nachhaltig­er werden und bauen. Das ist noch nicht in allen Köpfen angekommen“, betonte Einsle. Er selbst sei als junger Mann beim Krankenhau­s auf der Baustelle beschäftig­t gewesen, sagte der Fliesenleg­er.

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