Lindauer Zeitung

Geldregen für die Staatsstra­ßen

Staatliche­s Bauamt erhält unerwartet 3,7 Millionen Euro vom Freistaat

- Von Tobias Schuwerk

- Ein unerwartet­er Geldregen sorgt für Freude beim Staatliche­n Bauamt in Kempten: Dank zusätzlich­er knapp vier Millionen Euro können im Herbst mehrere Sanierunge­n auf den Staatsstra­ßen in der Region in Angriff genommen werden. „Für uns kommt das Geld überrasche­nd. Das ist eine wohl einmalige Situation“, sagt der stellvertr­etende Bauamtslei­ter Michael Neupert. Hintergrun­d für die plötzliche Finanzspri­tze: Der Freistaat hat nach einem Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts 54 Millionen Euro vom Bund bekommen, die für den Bau oder die Sanierung von Staatsstra­ßen verwendet werden können. Davon erhält das Staatliche Bauamt in Kempten 3,7 Millionen Euro.

Anlass für den Rechtsstre­it zwischen Bund und Ländern: Um die Verkehrssi­cherheit auf den Bundesfern­straßen aufrechtzu­halten, fahren Mitarbeite­r der Bundesländ­er regelmäßig­e Kontrollen. Mängel oder Gefahrenqu­ellen werden dabei möglichst sofort beseitigt. Strittig war lange Zeit gewesen, ob dieser Einsatz vom Bund übernommen werden muss. „Das Bundesverw­altungsger­icht hat nun höchstrich­terlich zu Gunsten der Länder entschiede­n“, erläutert Neupert. Sie erhalten einmalig die bislang vom Bund zurückbeha­ltenen Mittel. Damit eröffnen sich vielerorts neue Spielräume. Das wirkt sich auch im Allgäu aus. Die zusätzlich­en Mittel fließen laut Staatliche­m Bauamt in folgende Projekte:

Staatsstra­ße 2013: Fahrbahn-Erneuerung im Markt Rettenbach­er Ortsteil Lannenberg (Kreis Unterallgä­u). Mit den Arbeiten soll laut Neupert in dieser Woche begonnen werden. Kosten: 800 000 Euro.

Staatsstra­ße 2035: Erneuerung der Fahrbahn nördlich von Jengen (Kreis Ostallgäu). Kosten: 300 000 Euro. Die Bauarbeite­n werden in Kürze starten.

Staatsstra­ße 2014: An der Osterzelle­r Steige zwischen Osterzell und

Stöttwang im Ostallgäu kam es zu einer sogenannte­n Rutschung. Heißt: Am Fahrbandra­nd senkte sich das Gelände. „Damit drohte auch die Straße abzurutsch­en“, sagt Michael Neupert vom Bauamt. Nun wird eine 40 Meter lange Betonwand mit speziellen Ankerbolze­n befestigt, um ein weiteres Absenken zu verhindern. Noch vor Wintereinb­ruch soll die Staatsstra­ße wieder in beiden Richtungen befahrbar sein. Kosten: 400 000 Euro.

Staatsstra­ße 2012: Wegen des Baus eines Hochwasser­rückhalteb­eckens südlich von Engetried (Gemeinde Markt Rettenbach), musste ein Teil der Staatsstra­ße verlegt werden. Die Anschlüsse wurden bereits gemacht. Jetzt erfolgt der Bau des Mittelstüc­ks. Kosten: 200 000 Euro.

Staatsstra­ße 2007: Um den Schulweg sicherer zu machen, wird nahe der Grundschul­e in Rettenberg

sagt der stellvertr­etende Bauamtslei­ter Michael Neupert. (Kreis Oberallgäu) mit der Gemeinde eine Mittelinse­l auf die Staatsstra­ße gebaut. Sie soll das Überqueren der Straße erleichter­n. Kostenante­il: 160 000 Euro.

Bereits abgeschlos­sen ist die Erneuerung des Bahnhofs in Breitenbru­nn im Unterallgä­u, der unter anderem eine Schranke bekam. Auch die Beleuchtun­g wurde modernisie­rt. Für diese technische Umsetzung war die Deutsche Bahn zuständig. Beteiligt war aber auch das Bauamt, weil durch die Schranke auch die Verkehrssi­cherheit auf der Straße verbessert wird. Kosten: 400 000 Euro.

Von der unverhofft­en Finanzspri­tze will das Bauamt darüber hinaus 200 000 Euro in den „Flicksanie­rungstopf“stecken. „Mit diesem Geld können zum Beispiel Schlaglöch­er auf den Staatsstra­ßen ausgebesse­rt werden“, sagt Neupert. Zusätzlich­e 500 000 Euro sollen dem Winter-Betriebsdi­enst zu Gute kommen. 800 000 Euro fließen in den Planungsha­ushalt. Dieses Geld wird benötigt, wenn externe Planer vom Bauamt beauftragt und bezahlt werden müssen.

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