„Mir macht die Pflege Spaß“
Aidan Waldek aus Memmingen macht Ausbildung zur Pflegefachkraft und ist Teil einer bayernweiten Kampagne
- Solche Menschen werden dringend gebraucht: Aidan Waldek (19) aus Memmingen ist Pflege-Azubi – und damit einer der wenigen jungen Leute, die sich für diesen Beruf entscheiden. Pflegekräfte fehlen in Deutschland an allen Ecken und Enden. Als Gründe genannt werden unter anderem schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Gehälter. Die Politik versucht seit Jahren, dem Personalmangel entgegen zu wirken. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat nun eine Kampagne ins Leben gerufen, die Menschen für den Pflegeberuf begeistern soll. „Unter dem Motto ‚Neue Pflege – Eine Ausbildung. Mehr Möglichkeiten.‘ zeigt unsere Kampagne, wie herausfordernd, aber auch abwechslungsreich und spannend der Pflegeberuf ist“, sagt Holetschek.
Waldek, der sein drittes Lehrjahr am Memminger Klinikum begonnen hat, ist Teil der Kampagne und wirbt in kurzen Videos auf Instagram für seinen Beruf. „Mir ist wichtig, dass für die Pflege Werbung gemacht wird, damit genug Personal auf den Stationen ist und die Patienten eine gute Versorgung bekommen“, sagt Waldek in einem der Clips. Auch ein interaktives Quiz soll die Neugier potenzieller Azubis wecken. „Wir konzentrieren uns aber nicht nur auf die Jüngeren. Auch Quereinsteiger sind bei der Ausbildung in der generalistischen Pflege willkommen“, sagt Holetschek. Dieses neue Angebot vereint die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Krankenund Kinderkrankenpflege. Mit dem neuen Berufsabschluss „Pflegefachfrau“oder „Pflegefachmann“können die Absolventen in allen Pflegebereichen arbeiten. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung, findet Waldek. „Ich würde nach der Ausbildung gerne in einer Psychiatrie arbeiten.“
Noch hat Waldek ein Jahr im Memminger Krankenhaus vor sich.
sagt Aidan Waldek.
Die Entscheidung, dort seine Ausbildung zu absolvieren, bereue er nicht: „Mir gefällt es gut, ich lerne extrem viel und bekomme von den Menschen viel zurück. Mir macht die Pflege Spaß.“Waldek hat sich nach einem Schulpraktikum im Klinikum für die Ausbildung entschieden: „Da ist mir aufgefallen, wie groß der Pflegenotstand ist. Ich will meinen Teil dazu beitragen, das zu ändern.“
Aus Waldeks Sicht braucht es flexiblere Arbeitszeiten und höhere Gehälter. „Der Aufwand, den der Job mit sich bringt, ist enorm. Man hat viele Aufgaben und viel Verantwortung“, sagt Waldek. Deshalb sei die Kampagne so wichtig. „Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Leute, die eigentlich nichts mit der Pflege zu tun haben, lernen plötzlich, wie wichtig der Beruf ist.“