Islanders starten mit Sieg und Niederlage
Auf das 2:6 gegen Passau folgt ein 7:1 beim EHC Klostersee – Nächstes Spiel am Dienstag
- Klare Heimniederlage und klarer Auswärtssieg für die EV Lindau Islanders zum Saisonstart in der Eishockey-Oberliga Süd. Den Passau Black Hawks unterlag die Mannschaft von Trainer Stefan Wiedmaier am Freitagabend mit 2:6 (1:1, 1:2, 0:3), am Sonntag folgte ein verdientes 7:1 (1:0, 1:1, 5:0) beim Aufsteiger EHC Klostersee. Schon am Dienstag (19.30 Uhr) geht es für Lindau weiter mit einem Auswärtsspiel beim DEL2-Absteiger Tölzer Löwen.
Trotz der klaren Niederlage gegen Passau hatten die Islanders eine positive Nachricht zu vermelden. Für den auf unbestimmte Zeit ausfallenden schwedischen Verteidiger Albin Lindgren wurde kurz vor dem ersten Pflichtspiel der Kanadier Skylar Pacheco verpflichtet. Schon gegen Passau stand er im Aufgebot. Nachdem die Islanders früh zwei Zeitstrafen überstanden hatten, mussten sich in der zehnten Minute das 0:1 durch Zachary Dybowski hinnehmen. Die passende Antwort hatte Alexander Biberger, der noch im ersten Drittel zum 1:1 (16.) ausglich. Die Vorarbeit kam vom neuen Islanders-Kapitän Vincenz Mayer. Im zweiten Abschnitt gingen die Passauer wieder in Führung. Michael Reich erzielte das 2:1 (24.), das Jakub Cizek sogar auf 3:1 (32.) erhöhte. Zwei Sekunden vor der Drittelsirene verkürzte Alexander Dosch immerhin auf 2:3 (40.) aus Lindauer Sicht. Noch war vor den letzten 20 Minuten noch alles drin. Das Schlussdrittel gehörte aber ganz den Black Hawks. Brett Schäfer (41.), Santeri Ovaska (45.) und erneut Cizek (47.) ließen die Gäste auf 6:2 davonziehen. Auch diverse Überzahlsituationen verhalfen den Lindauern, bei den Leon Doubrawa das Tor hütete, nicht dazu, noch einmal zu verkürzen. „Passau wollte es mehr als wir. Der Sieg war absolut verdient.“, sagte Wiedmaier. Über Pacheco, der zuletzt zwei Jahre im französischen Amiens aktiv war und davor in der kanadischen Heimat gespielt hat, sagte er: „Er wollte unbedingt zu uns und gleich spielen. Super, dass das so schnell geklappt hat. Wir gehen davon aus, dass er uns sehr hilft.“
Zum ersten Auswärtsspiel mussten die Islanders am Sonntag zum
Aufsteiger EHC Klostersee. Ein zerfahrenes, niveauarmes erstes Drittel hatte nur ein Highlight zu bieten: Martin Mairtisch besorgte mit einer Willensleistung das 1:0 (11.) – und damit die erste Lindau Führung in der noch jungen Saison. Lange passierte danach wenig auf dem immer nebliger werdenden Eis, obwohl die Islanders mehrfach in Überzahl waren, zu Beginn des zweiten Drittels sogar doppelt. Doch die Powerplays brachten zunächst keine Tore. Dafür traf für die Klosterseer Yannick Kirscher zum Ausgleich, als er einen Puck, den Lindaus Goalie Matthias Nemec abprallen ließ, ins Netz stocherte (32.). Gegen Ende des zweiten Abschnitts trug sich Neuzugang Skylar Pacheco erstmals in die Scorerliste ein. In Überzahl zog der Kanadier ab, Nico Kolb fälschte ins EHC-Tor zum 2:1 (37.) ab. Die Weichen auf Auswärtssieg stellte Florian Lüsch im
Schlussdrittel – und das spektakulär. Eigentlich stand er auf der linken Seite in unmöglichem Winkel zum Klosterseer Kasten, trotzdem traute er sich einen Schuss zu, der dann überraschend den Weg ins Tor zum 3:1 (44.) fand. Der Assist kam wieder von Pacheco. Mit dem zweiten Lindauer Überzahltreffer des Abends durch Mairitsch (51.) war dann schon eine Vorentscheidung gefallen. Nach dem 5:1 (53.) durch Nico Kolb – Pacheco verbuchte seine dritte Vorlage – gab es keine Zweifel mehr. Das 6:1 (54.) gegen stark nachlassende Klosterseer besorgte Arturs Sevcenko nur wenige Augenblicke später. Den Schlusspunkt setzte Lüsch mit dem dritten Powerplaytor zum 7:1 (60.). „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Es war ein harter Fight“, sagte Wiedmaier.
Die nächste Aufgabe wartet bereits am Dienstag um 19.30 Uhr (live auf SpradeTV). Dann gastieren die Islanders bei den Tölzer Löwen – das Duell gegen den DEL2-Absteiger gab es erst vor etwa einer Woche. Beide Teams trafen zum Abschluss der Vorbereitung aufeinander und lieferten sich eine enge Partie. Der EVL sah lange wie der Sieger aus und führten 3:1. Doch Bad Tölz traf am Ende des dritten Drittels noch zweimal und sicherte sich dann in Überzahl in der Verlängerung den 4:3-Sieg in der Lindauer Eissportarena. Eine Aufholjagd, die die Tölzer Löwen scheinbar beflügelt hat: Die Mannschaft von Headcoach Ryan Foster schlug den ECDC Memmingen am ersten Spieltag mit 5:2. Mit dem 7:1 am Sonntag tankten aber auch die EV Lindau Islanders nach dem verpatzten Auftaktspiel ordentlich Selbstvertrauen und sind gewillt, am Dienstag die Punkte aus Oberbayern zu entführen.