Baustelle mit schwer kalkulierbaren Preisen
In Lindenberg haben die Erdarbeiten für die neue Antonio-Huber-Schule begonnen – Klar ist: Das Gebäude wird teurer
- Die Erdarbeiten für den Neubau der Antonio-HuberSchule nahe dem Schulzentrum Lindenberg haben bereits begonnen. Der offizielle Spatenstich ist am 18. Oktober geplant. Darüber informierte Landrat Elmar Stegmann den Kreisausschuss. Dieser hatte ein Angebot für die Rohbauarbeiten vorliegen – und sah sich mit einer Preissteigerung um gut die Hälfte gegenüber den ursprünglich berechneten Kosten konfrontiert. Es wird nicht die letzte bei dem zweistelligen Millionenprojekt sein.
Das Architekturbüro Baumschlager & Hutter plant den Neubau des sonderpädagogischen Förderzentrums Antonio-Huber-Schule. Es soll ein dreigeschossiger, moderner Bau werden, mit Gründach und einem kompakten Baukörper. Bei ihren Berechnungen vor gut einem Jahr haben die Architekten für den Rohbau Kosten in Höhe von knapp 1,8 Millionen Euro ermittelt. Sie betreffen den Keller und das Treppenhaus, erläuterte Architekt Oliver Baldauf auf Frage von Eric Ballerstedt. Die Schule an sich ist als Holzbau geplant. Nur ein Angebot ist nach der Ausschreibung eingegangen, es stammt von einer Arbeitsgemeinschaft. Dass es um 800.000 Euro höher liegt, erstaunt die Planer nicht. Sie haben das Angebot geprüft und festgestellt: „Es entspricht den aktuellen Marktpreisen.“Oliver Baldauf sprach von einer „extrem schwierigen Marktsituation“und machte deutlich: „Für die Auftragnehmer bedeutet das wahnsinnige Risiken. Sie müssen mit weiteren Preissteigerungen beim Material rechnen, und das ist fast wie ein Blick in die Glaskugel.“
Die Ausschussmitglieder stimmten dem Vergabevorschlag für den Rohbau zu – allerdings fragten sie Baldauf nach Einsparmöglichkeiten. 17,2 Millionen waren 2021 für den
Schulneubau veranschlagt, laut Baldauf sind knapp zehn Millionen Euro an Zuschüssen zu erwarten. „Wir versuchen, die Kosten bei den folgenden Gewerken zu steuern und schauen beispielsweise, was wir bei der Konstruktion vereinfachen können“, erklärte Baldauf „Aber ich kann Ihnen keine Hoffnung machen, dass wir beim Holzbau viel reinholen können.“Auf die Frage, ob mit weiterem Preisanstieg zu rechnen sei, sagte er: „Von einer Steigerung um 30 bis 40 Prozent müssen wir auch bei weiteren Ausschreibungen ausgehen.“
Der Architekt geht allerdings von relativ niedrigen Betriebskosten bei der neuen Schule aus. Es handelt sich um ein Gebäude der Effizienzklasse 40, das ohne technische Kühlung auskommt. Eine PV-Anlage liefert Strom, das reduziert die Kosten für die Heizung per Luft-Wärmepumpe. An besonders kalten Tagen kommt eine Holzpelletheizung zum Einsatz.
Wann der Rohbau fertig ist, konnte Baldauf nicht mit Sicherheit sagen. Er rechnet mit vier Monaten, angesichts des nahenden Winters könne sich das Wetter allerdings verzögernd auswirken.