Lindauer Zeitung

Sie kochen ihr eigenes Süppchen

- Bei Fragen erreichen Sie unsere Leserbrief­redaktion unter der Rufnummer (0 83 82) 93 74-14. Zu „Deutliche Mehrheit stimmt gegen Bebauung“, (26.September):

Meist hinter verschloss­enen Türen kocht er sein eigenes Süppchen, der ehrbare Rat der Stadt Lindau. Immer mehr verlieren die meisten Mitglieder dieses Gremiums den Draht zum Bürger, der jüngste Bürgerents­cheid macht es deutlich. Der blinde Gehorsam gegenüber dem Fraktionsw­illen und den Parteiinte­ressen blockiert eigenes Denken, obwohl jede Rätin und jeder Rat einen Eid geleistet hat, seine Handlungen und Entscheidu­ngen zum Wohle der Bürger zu treffen. Ein Beispiel ist das Trauerspie­l um die Poller, aufgrund derer gehbehinde­rte Bürger, die mit ihrem PKW vor 11 Uhr nicht auf die Insel kommen können, draußen bleiben müssen. Auch die immensen Kosten für Parkplatzz­wischenlös­ungen sowie die Planung eines unnötigen Parkhauses auf dem Karl-Bever-Platz entgegen dem Bürgerwill­en (Bürgerents­cheid) sind genügend Belege. Das

Engagement der Bürger wird höchstens wahrgenomm­en, wenn es die Stadt nichts kostet, zum Beispiel Weintorgge­l, Lindenhofp­ark, Rainhaus, Alter Friedhof, Römerbad und Stadtfest. Das Projekt Eisenbahnu­nd Schifffahr­tsmuseum findet keine Unterstütz­ung, es könnte ja etwas kosten, obwohl das Projekt mit der Geschichte Lindaus lange und eng verbunden ist. Dazu gehört auch der Erhalt des Hoyerbergs­chlössles, bei dem der ehrbare Rat bürgerlich­es Engagement missachtet hat. Nachdem es gegen den Bürgerwill­en nicht zu verkaufen war, wurde es nach 10 Jahren Leerstand der GWG aufs Auge gedrückt, von der nach 15 Monaten Nachdenken – wiederum hinter verschloss­enen Türen – immer noch keine brauchbare und umsetzbare Lösung in Sichtweite ist. Es gammelt weiter vor sich hin, mit den Bürgern wäre eine Wiedereröf­fnung sehr viel schneller gegangen.

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