Besondere Beziehungen zwischen Großeltern und Enkeln
Lindauer Erziehungsberaterin spricht über die Rolle von Großeltern in heutigen Familien
(lz) - „Die Bindung zwischen Großeltern und Enkeln kann eine ganz besondere sein“, sagt Chris Wilhelm, Erziehungsberaterin von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Lindau. In Bayern wird am zweiten Sonntag im Oktober der Großelterntag gefeiert, um den Einsatz der Großeltern für ihre Enkelkinder zu würdigen, heißt es in einer Mitteilung der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg (KJF). Oma und Opa seien heute im Alltag vieler junger Familien unersetzlich, sei es bei der Kinderbetreuung in Krankheits- oder Notfällen, als Ratgeber oder durch finanzielle Unterstützungen.
„Da Frauen in Deutschland immer später zum ersten Mal Mutter werden, sind die heutigen Großeltern oft schon in Rente und haben somit mehr Zeit und mehr Ressourcen für Enkelkinder“, so die Beobachtung von Chris Wilhelm. „Gleichzeitig
Bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag helfen die KJF-Erziehungsberaterinnen und Erziehungsberater kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht. Kontakt: KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Lindau, Ludwig-KickStraße sind die Omas und Opas meist körperlich noch fit, arbeiten vielleicht selbst ein paar Stunden und haben dadurch mehr Verständnis für die arbeitenden Eltern.“
Natürlich kann es, wie in jeder menschlichen Beziehung, immer zu Unstimmigkeiten kommen, gerade wenn die Generationen räumlich sehr eng leben oder sehr viel Zeit miteinander verbringen, heißt es in der Mitteilung. „Dann helfen klare Absprachen und die Feststellung, dass die Erziehungskompetenz stets bei den Eltern bleibt“, so der Rat von Chris Wilhelm.
Dazu gehöre, dass man miteinander im Gespräch bleibt und die Großeltern rechtzeitig informiert, sobald es zum Beispiel neue Regeln oder Abläufe in der Familie gibt. Gleichzeitig müssen beide Seiten aushalten, dass Eltern und Großeltern unterschiedliche Ansichten zur Erziehung haben und in abgesprochenen
19 a, 88131 Lindau. Telefonisch erreichbar unter
08382 / 41 90 oder per E-Mail an
Auch die anonyme Onlineberatung kann genutzt werden unter www.caritas.de/ onlineberatung Bereichen jeder auf seine Weise mit den Kindern umgeht.
„In unserer Beratung erleben wir es immer wieder, dass Großeltern mit zu Terminen kommen“, berichtet Chris Wilhelm. Für sie ist das ein Zeichen dafür, dass die Generationen heute einen anderen Umgang miteinander pflegen als früher. „Generell spricht man mehr miteinander, es gibt weniger Tabus, man begegnet sich und den Enkelkindern mehr auf Augenhöhe“, so die Erziehungsberaterin.
In den meisten Familien gibt es schöne Gelegenheiten, um zusammenzukommen und gemeinsam jenseits des Alltags Zeit zu verbringen, zum Beispiel bei Geburtstagen oder einem gemeinsamen Essen am Wochenende. Auch der Tag der Großeltern könne ein Anlass sein, entspannt zu genießen und wertzuschätzen, dass man in einer großen oder kleinen Familie füreinander da ist – und dafür dankbar zu sein, heißt es weiter.