Lindauer Zeitung

Ex-Stabhochsp­ringer Lobinger: „Heilung wird es bei mir nicht mehr geben“

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(SID) - Krankenhau­s. Not-OP. Die Einschulun­g seines Sohnes Okkert verpasste Tim Lobinger (Foto: Imago), insgesamt schon 150 Tage in diesem Jahr lag der frühere Stabhochsp­ringer in der Klinik. Und dennoch wird er seinen Kampf gegen den Krebs nach Einschätzu­ng seiner Ärzte wohl verlieren. „Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Mein Krebs ist zu aggressiv“, sagte Lobinger der „Bild“. Der 50-Jährige hatte im März 2017 erstmals die Diagnose Leukämie erhalten, eine Stammzelle­ntherapie rettete ihm danach das Leben. Doch der Krebs kam zurück, erst 2018 und dann noch einmal 2021. „Los ging es mit Beschwerde­n an Gelenken“, sagte er: „Plötzlich hatte ich überall sichtbare Dellen am Körper. An Beinen, Schulter, Kopf.“Die neuartige CAR-TZell-Therapie schlug beim ehemaligen Sechs-MeterSprin­ger nicht an. „Im Februar sagten mir die Ärzte, der Tod rücke näher. Ich solle Verfügunge­n treffen, mich mit meiner Beerdigung befassen und mich von meinen Liebsten verabschie­den“, sagte Lobinger: „Die Gespräche mit meinen Kindern waren hart. Sie wissen, wie schlecht es um mich steht.“Dass der Krebs wieder wütet, ist für Lobinger ein Schock, er soll bei einer Körpergröß­e von 1,93 m nur noch 66 Kilo wiegen. Aufgeben will der frühere Welt- und Europameis­ter in der Halle aber nicht, vielleicht entwickelt die Wissenscha­ft ja noch eine andere Therapiemö­glichkeit? „Es gibt immer kleine Wege, um Kraft zu schöpfen und nicht die Hoffnung zu verlieren“, sagte Lobinger: „Für jeden Tag, den ich lebe und mit meiner Familie verbringen darf, lohnt es sich zu kämpfen.“

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