Ein weiter Weg
Volley Youngstars bleiben im Heimspiel in Salem unter ihren Möglichkeiten
- „Der Umbruch war groß und es wird dauern“, betont Adrian Pfleghar. Für den Trainer der Volley Youngstars steht aber auch fest, dass sich die Arbeit mit der neu formierten Mannschaft des Bundesstützpunktes in Friedrichshafen lohnt. „Ich glaube nicht, dass wir eine richtige Schwachstelle haben“, sagt Pfleghar über das stark verjüngte Team. Es ist aber ein weiter Weg und es braucht Geduld, bis sich das dann auch in den Spielen der 2. VolleyballBundesliga erkennen lässt – das hat das 0:3 am vergangenen Samstag gegen die TuS Kriftel gezeigt.
Für die Youngstars war es das erste Heimspiel der Saison. Aufgrund der Verzögerungen beim Umbau der neuen Volleyballarena am Flughafen in Friedrichshafen fand die Begegnung im Bildungszentrum Salem statt. „Das ist ein mega Aufwand. Die Mimmenhausener haben uns total geholfen“, dankt Bundesstützpunktleiter Ralf Hoppe dem Ligakonkurrenten TSV Mimmenhausen für die Ausweichmöglichkeit. Trotz des Besuchs vieler Eltern war es für die Youngstars jedoch eher ein fremder Ort. „Es hat sich nicht wie ein Heimspiel angefühlt. Der Großteil der Spieler hat die Halle zum ersten Mal gesehen“, meint Pfleghar. „Wir haben nie die Lockerheit gefunden und waren sehr verkrampft.“
Insbesondere die Annahme sei sehr „wackelig“gewesen, analysiert Pfleghar. Aus der Sicht der Trainers blieb sein talentiertes Team letztlich unter seinen Möglichkeiten. „Einige Dinge haben wir uns anders vorgenommen und können sie auch besser“, sagt der Trainer. Die Häfler machten es Kriftel größtenteils sehr leicht, Punkte zu erzielen. Auf dem Feld der Youngstars fehlte die Abstimmung – das Gebilde wirkte sehr instabil. Kriftel gewann die Sätze eins (25:18) und drei (25:17) folgerichtig sehr klar. Immerhin im zweiten Satz deuteten die Youngstars ihr
Können an. Begünstigt durch mehrere Wechsel aufseiten der Hessen machten die Häfler aus einem 13:20 einen 21:22-Rückstand. „Das war eine Phase, in der wir den Kopf frei hatten und nicht so viel nachdachten“, sagt Pfleghar. Doch Kriftel holte sich auch diesen Satz (25:22), sodass das Team des Bundesstützpunktes zum zweiten Mal in Folge mit 0:3 verlor.
Im Lager der Youngstars sorgt das aber keineswegs für Zweifel. „Wir müssen noch viel trainieren und arbeiten. Aber es ist nicht so, dass ich mir große Sorgen mache“, betont Pfleghar. Viele Spieler sind gerade einmal 15 Jahre alt – da ist es normal, dass diese sich erst einmal „das Zutrauen und das Selbstbewusstsein“erarbeiten müssen. Eine besondere Rolle kommt dabei den Älteren zu, die für Pfleghar „total wertvoll“sind. Er denkt dabei an Mika Ahmann, Neo Epple, David Dornauf sowie Kapitän Silvio Hellrigl. Vor allem Letzterer übernimmt viel Verantwortung: „Er organisiert viel und macht es super. Auf und neben dem Feld“, lobt Pfleghar
den 19-Jährigen aus Wilhelmsdorf. Hellrigl gibt sich zurzeit sehr nachsichtig mit seinen Mitspielern. „Es ist aktuell schwer, was zu gewinnen. Manche Spieler sind extrem jung, die müssen sich entwickeln. Wir haben keinen Stress“, sagt Hellrigl, der grundsätzlich an die Fähigkeiten des Teams glaubt: „Wir haben ziemlich viel Potenzial und gute Voraussetzungen.“
Gerade in der Rückrunde „geht was“, ist sich Hoppe sicher. Schließlich stoßen mit Daniel Habermaas und den beiden ukrainischen Jugendnationalspielern Mykyta Shapalov und Ruslan Federov noch drei Spieler im Laufe der Saison dazu. Schnell kann es bei Shapalov und Fedorov gehen – hier fehlt laut Hoppe nur noch die Zustimmung des ukrainischen Verbandes. Zudem besteht die Hoffnung bald mit dem Hangar R eine feste Trainingsstätte zu haben. „Lieber morgen als übermorgen“, betont Pfleghar, der momentan mit seiner Mannschaft in der VfB-Halle, in Fischbach sowie im Berufsschulzentrum trainiert. Das trägt nicht zur Sicherheit bei, zumal die Youngstars teilweise nur einen kleinen Hallenteil bekommen und somit kaum vernünftig Aufschläge trainieren können. Angesichts der Umstände – Umbruch, fehlende Spieler, suboptimale Hallensituation – müssen die Youngstars „Schritt für Schritt denken“, so Pfleghar, der bei allem Ehrgeiz eine „gesunde Selbsteinschätzung“für wichtig hält. Und momentan wäre schon jeder Satzgewinn für die Volley Youngstars ein Erfolg.
Für die TuS Kriftel lief das zweite Spiel am Wochenende in Salem weniger erfolgreich. Die Hessen unterlagen am Sonntag dem heimischen TSV Mimmenhausen mit 1:3 (25:23, 16:25, 21:25, 21:25). Mimmenhausen setzte damit seinen Erfolgslauf fort und hat nun saisonübergreifend acht Spiele in Folge gewonnen.
Kreisliga B5, 6. Spieltag:
Kleinhaslacher SC - FC Wuchzenhofen 1:2 (1:2). – 1:0 Mario Bauer (2.), 1:1 Andreas Fischer (7.), 1:2 Timo Boneberg (40.).
SGM Hergensweiler/Niederstaufen - SG Wohmbrechts/Westallgäu 1:2 (1:2). – Tore: 0:1 Pascal Putz (5.), 0:2 Andre Baum (8.), 1:2 Timothy Vedder (11.).
TSV Oberreitnau - SV Immenried 4:0 (2:0). – Tore: 1:0 Julian Ludwig (9.), 2:0, 3:0 und 4:0 (32., 47. und 88.) Martin Heimpel.
SGM Dietmanns/Hauerz - SGM Hege/ Nonnenhorn/Bodolz II 2:0 (0:0). – Tore: 1:0 Felix Gulder (49.), 2:0 Louis Burger (89.).
SV Haslach - TSG Rohrdorf 2:0 (2:0). – Tore: 1:0 Felix Rettenmaier (6.), 2:0 Christoph Duller (22.).
SV Arnach - SGM Unterzeil/Seibranz II 2:3 (2:0). – Tore: 1:0 Belim Dinic (4.), 2:0 Max Völkel (24.), 2:1 Lukas Hierlemann (47.), 2:2 Aaron Hierlemann (61.), 2:3 Julian Diepolder (72.).