Lindauer Zeitung

Ein weiter Weg

Volley Youngstars bleiben im Heimspiel in Salem unter ihren Möglichkei­ten

- Von Nico Brunetti

- „Der Umbruch war groß und es wird dauern“, betont Adrian Pfleghar. Für den Trainer der Volley Youngstars steht aber auch fest, dass sich die Arbeit mit der neu formierten Mannschaft des Bundesstüt­zpunktes in Friedrichs­hafen lohnt. „Ich glaube nicht, dass wir eine richtige Schwachste­lle haben“, sagt Pfleghar über das stark verjüngte Team. Es ist aber ein weiter Weg und es braucht Geduld, bis sich das dann auch in den Spielen der 2. Volleyball­Bundesliga erkennen lässt – das hat das 0:3 am vergangene­n Samstag gegen die TuS Kriftel gezeigt.

Für die Youngstars war es das erste Heimspiel der Saison. Aufgrund der Verzögerun­gen beim Umbau der neuen Volleyball­arena am Flughafen in Friedrichs­hafen fand die Begegnung im Bildungsze­ntrum Salem statt. „Das ist ein mega Aufwand. Die Mimmenhaus­ener haben uns total geholfen“, dankt Bundesstüt­zpunktleit­er Ralf Hoppe dem Ligakonkur­renten TSV Mimmenhaus­en für die Ausweichmö­glichkeit. Trotz des Besuchs vieler Eltern war es für die Youngstars jedoch eher ein fremder Ort. „Es hat sich nicht wie ein Heimspiel angefühlt. Der Großteil der Spieler hat die Halle zum ersten Mal gesehen“, meint Pfleghar. „Wir haben nie die Lockerheit gefunden und waren sehr verkrampft.“

Insbesonde­re die Annahme sei sehr „wackelig“gewesen, analysiert Pfleghar. Aus der Sicht der Trainers blieb sein talentiert­es Team letztlich unter seinen Möglichkei­ten. „Einige Dinge haben wir uns anders vorgenomme­n und können sie auch besser“, sagt der Trainer. Die Häfler machten es Kriftel größtentei­ls sehr leicht, Punkte zu erzielen. Auf dem Feld der Youngstars fehlte die Abstimmung – das Gebilde wirkte sehr instabil. Kriftel gewann die Sätze eins (25:18) und drei (25:17) folgericht­ig sehr klar. Immerhin im zweiten Satz deuteten die Youngstars ihr

Können an. Begünstigt durch mehrere Wechsel aufseiten der Hessen machten die Häfler aus einem 13:20 einen 21:22-Rückstand. „Das war eine Phase, in der wir den Kopf frei hatten und nicht so viel nachdachte­n“, sagt Pfleghar. Doch Kriftel holte sich auch diesen Satz (25:22), sodass das Team des Bundesstüt­zpunktes zum zweiten Mal in Folge mit 0:3 verlor.

Im Lager der Youngstars sorgt das aber keineswegs für Zweifel. „Wir müssen noch viel trainieren und arbeiten. Aber es ist nicht so, dass ich mir große Sorgen mache“, betont Pfleghar. Viele Spieler sind gerade einmal 15 Jahre alt – da ist es normal, dass diese sich erst einmal „das Zutrauen und das Selbstbewu­sstsein“erarbeiten müssen. Eine besondere Rolle kommt dabei den Älteren zu, die für Pfleghar „total wertvoll“sind. Er denkt dabei an Mika Ahmann, Neo Epple, David Dornauf sowie Kapitän Silvio Hellrigl. Vor allem Letzterer übernimmt viel Verantwort­ung: „Er organisier­t viel und macht es super. Auf und neben dem Feld“, lobt Pfleghar

den 19-Jährigen aus Wilhelmsdo­rf. Hellrigl gibt sich zurzeit sehr nachsichti­g mit seinen Mitspieler­n. „Es ist aktuell schwer, was zu gewinnen. Manche Spieler sind extrem jung, die müssen sich entwickeln. Wir haben keinen Stress“, sagt Hellrigl, der grundsätzl­ich an die Fähigkeite­n des Teams glaubt: „Wir haben ziemlich viel Potenzial und gute Voraussetz­ungen.“

Gerade in der Rückrunde „geht was“, ist sich Hoppe sicher. Schließlic­h stoßen mit Daniel Habermaas und den beiden ukrainisch­en Jugendnati­onalspiele­rn Mykyta Shapalov und Ruslan Federov noch drei Spieler im Laufe der Saison dazu. Schnell kann es bei Shapalov und Fedorov gehen – hier fehlt laut Hoppe nur noch die Zustimmung des ukrainisch­en Verbandes. Zudem besteht die Hoffnung bald mit dem Hangar R eine feste Trainingss­tätte zu haben. „Lieber morgen als übermorgen“, betont Pfleghar, der momentan mit seiner Mannschaft in der VfB-Halle, in Fischbach sowie im Berufsschu­lzentrum trainiert. Das trägt nicht zur Sicherheit bei, zumal die Youngstars teilweise nur einen kleinen Hallenteil bekommen und somit kaum vernünftig Aufschläge trainieren können. Angesichts der Umstände – Umbruch, fehlende Spieler, suboptimal­e Hallensitu­ation – müssen die Youngstars „Schritt für Schritt denken“, so Pfleghar, der bei allem Ehrgeiz eine „gesunde Selbsteins­chätzung“für wichtig hält. Und momentan wäre schon jeder Satzgewinn für die Volley Youngstars ein Erfolg.

Für die TuS Kriftel lief das zweite Spiel am Wochenende in Salem weniger erfolgreic­h. Die Hessen unterlagen am Sonntag dem heimischen TSV Mimmenhaus­en mit 1:3 (25:23, 16:25, 21:25, 21:25). Mimmenhaus­en setzte damit seinen Erfolgslau­f fort und hat nun saisonüber­greifend acht Spiele in Folge gewonnen.

Kreisliga B5, 6. Spieltag:

Kleinhasla­cher SC - FC Wuchzenhof­en 1:2 (1:2). – 1:0 Mario Bauer (2.), 1:1 Andreas Fischer (7.), 1:2 Timo Boneberg (40.).

SGM Hergenswei­ler/Niederstau­fen - SG Wohmbrecht­s/Westallgäu 1:2 (1:2). – Tore: 0:1 Pascal Putz (5.), 0:2 Andre Baum (8.), 1:2 Timothy Vedder (11.).

TSV Oberreitna­u - SV Immenried 4:0 (2:0). – Tore: 1:0 Julian Ludwig (9.), 2:0, 3:0 und 4:0 (32., 47. und 88.) Martin Heimpel.

SGM Dietmanns/Hauerz - SGM Hege/ Nonnenhorn/Bodolz II 2:0 (0:0). – Tore: 1:0 Felix Gulder (49.), 2:0 Louis Burger (89.).

SV Haslach - TSG Rohrdorf 2:0 (2:0). – Tore: 1:0 Felix Rettenmaie­r (6.), 2:0 Christoph Duller (22.).

SV Arnach - SGM Unterzeil/Seibranz II 2:3 (2:0). – Tore: 1:0 Belim Dinic (4.), 2:0 Max Völkel (24.), 2:1 Lukas Hierlemann (47.), 2:2 Aaron Hierlemann (61.), 2:3 Julian Diepolder (72.).

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FOTO: GÜNTER KRAM Kapitän Silvio Hellrigl ist mit 19 Jahren einer der Erfahrenst­en bei den Volley Youngstars Friedrichs­hafen.

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